Don't leave me, Johnny || Maël und Jonas FF

Proben mit Michael Patrick Kelly

Am frühen Nachmittag stand ich draußen vor der Eingangstür und wartete auf Michael Patrick Kelly, den ich hier abholen sollte. Kaum fuhr ein schwarzer Wagen vor und der Star stieg aus, da schoss schon Thore, der Moderator, aus dem Gebäude hinter mir, um ihn als erstes zu begrüßen und zu interviewen und das Ganze auf Instagram festzuhalten. So schnell wie er gekommen war, war er dann aber auch schon wieder weg. Ich ging auf den Sänger zu und sagte: „Hi, ich bin Jenny. Ich bringe Sie zu Ihrer Garderobe und später auch zu den Proben.“ Er streckte mit die Faust hin. „Bitte sag du. Ich bin Paddy. Freut mich sehr, dich kennen zu lernen. Du bist also Nicos Assistentin, von der er mir schon erzählt hat.“ Ich gab ihm den Fist Bump und nahm ihm im Gegenzug die Gitarre ab, wobei ich lachend sagte: „Ja, die bin ich. Ich wusste gar nicht, dass mir mein Ruf so voraus eilt.“ Ich brachte ihn zu seiner Garderobe, was länger dauerte als gedacht, da uns immer wieder Leute begegneten, die er noch aus seiner Zeit als Coach kannte. Als wir schließlich ankamen, stellte er nur schnell seine Sachen ab und meinte dann zu mir: „Können wir schon gleich anfangen? Ich bin so gespannt auf die Jungs.“ Ich machte große Augen. „Na, du hast es aber eilig. Eine Viertelstunde musst du dich aber noch gedulden. Aber ich kann dir schon mal versprechen, dass die beiden sich mega gut vorbereitet haben.“ Wir überbrückten die Zeit, indem wir uns weiter über die Show unterhielten. Dann brachte ich ihn zur Aufnahme in den Proberaum, wo Jonas und Maël schon gespannt warteten. Johnny winkte mich zu sich und auch Maël kam näher. „Und, wie ist er so drauf?“, fragte Jonas leise. „Du, total cool. Ihr werdet eine super Zeit haben“, raunte ich zurück und grinste die beiden an, „ich denke, er ist ein bisschen wie ihr und absolut gar nicht abgehoben. Ich freue mich so, dass er mit euch performt.“ „Wir uns auch“, meinte Maël und sah grinsend zu Jonas, der zurück grinste. Die ganze Woche über hatten die beiden den Song „Beautiful Madness“ schon zu zweit geprobt und sich ausgemalt, wie die Zusammenarbeit mit Paddy wohl werden würde. Ich wollte schon wieder hinter die Kamera laufen, als Johnny mich noch schnell am Handgelenk festhielt und sagte: „Hab vergessen mein Handy abzugeben. Legst du es bitte dazu?“ Ich nickte und nahm das Handy. „Sieht übrigens toll aus mit den offenen Haaren. Das wollte ich dir vorhin schon sagen.“ Er beugte sich zu mir und flüsterte: „Aber eigentlich siehst du immer perfekt aus.“ Er gab mir schnell einen Kuss auf die Wange. Ich wurde ein bisschen rot und erwiderte: „Danke für das Kompliment. Ich muss jetzt aber trotzdem wieder hinter die Kamera.“ Ich zwinkerte ihm noch einmal zu und verschwand dann endlich aus dem Bild. Ich stellte mich ein bisschen abseits und beobachtete ihn aus der Ferne. Ich musste zugeben, dass er heute aber auch alles andere als schlecht aussah, auch wenn ich kein großer Fan von seiner gelben Jacke war. Seine welligen, blonden Haare, auf die ich zugegebener Maßen ein bisschen neidisch war, fielen ihm auf die Schulter und er war schon den ganzen Tag durchgehend am Grinsen. Scheinbar bemerkte er, dass ich ihn ansah, denn er sah nun ebenfalls zu mir und zwinkerte mir zu. Die Aufnahme wurde gestartet und Michael Patrick Kelly betrat breit lächelnd den Raum. Er begrüßte die Beiden, quatschte zur Auflockerung der Situation noch kurz mit ihnen über ihre bisherige Reise bei The Voice und schließlich wendeten sie sich dem Song zu. Beim ersten Durchgang tat sich Maël ein wenig schwer, aber das war scheinbar nur die Nervosität. Schließlich sagte Paddy folgendes: „Es gibt da nur ein Problem. Ich kann nicht tanzen.“ „Wir eigentlich auch nicht“, meinte Maël, „deswegen überlegen wir uns ja auch immer so komische Tanzmoves. Dann ist es wenigstens immer witzig, wenn wir tanzen.“ Paddy lachte laut. „Achso. Was meint ihr, wollen wir uns auch noch etwas überlegen?“ „Auf jeden Fall“, antwortete Jonas begeistert. Paddy stellte sich zwischen die Beiden und die drei fingen an, einen Dance Move auszuarbeiten. Irgendwann hatten sie einen gefunden und sangen den Song noch einmal mit Choreo. Hinter der Kamera tanzte ich gut gelaunt mit und  war ich mir sicher, dass der morgige Auftritt richtig klasse werden würde.