C H A P T E R O N E

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18.08.1932

Es war mitten im heißen Sommer und Steve, meine Freundin Zoe und ich waren mit drei weiteren Jungs und zwei Mädchen auf einer Gartenparty.
Ich kannte niemanden bis auf Steve, James, Zoe, Laura, Elisabeth, Thomas und Dylan. Ich wusste auch nicht, auf wessen Party ich mich hier gerade befand.
Wirklich motiviert war ich sowieso nicht und Steve, der neben mir stand, auch nicht. Wir waren nur wegen James hier und die anderen, die mit uns gekommen waren, waren James Freunde. Steve kannte sie zwar, aber nur flüchtig und ich kannte sie kaum.

Mit James hatte ich so gut wie nichts zutun, jedoch kannten wir uns schon seit unserer Kindheit. Außerdem waren Steve und er unzertrennlich und da ich mich gut mit Steve verstand, ertrug ich die Anwesenheit von James.

Es war so heiß, dass es schon fast schwül in der Luft war.
Und da halfen mir mein Rock und meine luftige Bluse auch nicht.

Dementsprechend war das erste, das ich tat, mir ein leckeres Erdbeereis zu holen.
Langsam ließ ich meinen Blick über die Menschenmenge schweifen. Viele scheinten sich gut zu amüsieren und tanzten wild auf der Tanzfläche.

Ich entdeckte Zoe, Lizzy und Laura, wie sie mit fremden Jungs tanzten. Zoe bemerkte meinen Blick und winkte mich zu ihr, doch ich hatte wirklich keine Lust mich mit verschwitzten Jungs herumzuschlagen, also hob ich nur kurz mein Eis und schüttelte den Kopf.
Sie schien zu verstehen, denn sie wendete sich wieder dem äußerst attraktiven Jungen zu.

Als nächstes entdeckte ich Steve und lief auf ihn zu.
,,Hey Steve," rief ich ihm zu und zog dadurch seine Aufmerksamkeit auf mich. ,,Oh hey, Layla."
Ich betrachtete ihn kurz. Unter seinen viel zu großen Klamotten schien er noch kleiner zu sein, als er eh schon war. Sein Anblick hatte aber auch etwas vertrautes. Steve war immer für mich dagewesen, wenn es mir schlecht ging.
Mal abgesehen von Zoe war er die Person, der ich am meisten vertraute.

,,Du scheinst dich ja nicht so gut zu amüsieren," sprach ich meine Gedanken aus und er seufzte. ,,Ich fühle mich einfach etwas fehl am Platz auf solchen Partys," gestand er leise. Ich setzte gerade zur Antwort an, als eine laute Stimme mich unterbrach.
,,Steve, jetzt zieh nicht so ein langes Gesicht und hab mal etwas Spaß," schrie James, als er bei uns angekam. Ich lachte und nickte zustimmend. Auch Steve fing an zu lachen. ,,Naja, einer muss ja auf dich aufpassen," erwiderte er immernoch grinsend. James verdrehte nur die Augen und wandte sich mir zu.

,,Aber Hallo Steve, wen hast du dir denn hier aufgerissen. Diese schöne Dame kenne ich ja gar nicht," sagte er toternst. Ich schüttelte belustigt den Kopf. Auch wenn ich nicht viel von James hielt, musste ich zugeben, dass seine sarkastischen Kommentare mich oft zum Lachen brachten.
,, Ich bin Layla Hill, 15 Jahre alt und kenne einen James Buchanan Barnes, der dir übrigens verdammt ähnlich sieht, seit ich so ungefähr sechs bin," erwiderte ich in genau dem gleichen Tonfall wie er zuvor.
,,Ach komm, Layla ich hab dir bestimmt schon hundert Mal gesagt, dass du mich Bucky nennen sollst. Alle meine Freunde nennen mich so. Ach und außerdem, Lust mit mir zu tanzen?" fragend hielt er mir die Hand hin.
,, Zu spät, mein nächster Tanz ist bereits Steve versprochen." Ich nahm meinen etwas verwirrten besten Freund an die Hand und zog ihn an James vorbei, der einfach nur grinste.
,,Ach und übrigens," ich drehte mich schmunzelnd um ,,wir sind keine Freunde, also nenne ich dich James."
Ich hörte noch ein kurzes Lachen und so etwas wie ,,Ach ja? Werden wir sehen" und schon war ich verschwunden.

,,Ähm, ich will dich ja nicht verletzen oder so, aber ich hatte nie vor mit dir zu tanzen," holte mich Steve aus meinen Gedanken. Ich fing an zu lachen und er fiel mit ein.
,,Ich weiß, aber ich hatte einfach keine Lust mit James zu tanzen," erwiderte ich schließlich.
,,Wieso nennst du ihn nicht einfach Bucky? Ich weiß, dass du ihn garnicht so schlimm findest wie du immer behauptest."
Steve sah mich fragend an, doch ich hatte wirklich keine Lust auf dieses Gespräch und fing einfach an zu tanzen.
Erst sah er mich verdattert an, doch langsam lockerte er sich und wog sich langsam zur Musik.

Ich überlegte. Waren James und ich Freunde? Also er schien es zu glauben. Sein bester Freund war gleichzeitig auch mein bester Freund, weshalb auch wir auf irgendeine Art und Weise befreundet waren.

Aber trotzdem wollte ich ihn einfach nicht Bucky nennen, obwohl das mir ein paar mal fast passiert wäre.
Er war kein übler Kerl und eigentlich fand ich seine Anwesenheit auch garnicht so schlimm. Außerdem war er wirklich nett zu mir, doch er war auch nett zu verdammt vielen anderen Mädchen.

Mit seinen 15 Jahren hatte er mehr Beziehungen gehabt als Zoe, Laura und Lizzy zusammen.
Ich hatte bis jetzt keine ernste Beziehung. Einmal, als ich 11 war, war ich für 5 Tage mit Jack Williams zusammen und hab mich dann von ihm getrennt, weil er mir weis machen wollte, dass Steve ein Loser ist.

Ich wollte einfach nicht, dass James mehr als nur Freundschaft wollte und mich dann fallen ließ.
Ich mochte seine Art irgendwie und wollte diese Sache nicht ruinieren. Und außerdem fühlte ich absolut nichts für ihn und das würde auch so bleiben, da war ich mir sicher.
Also wenn ich nicht offiziell mit ihm Befreundet war, würde alles so bleiben wie jetzt.

Auf der Tanzfläche war eine ganz andere Stimmung als bei den Getränken, wo ich vor ein paar Minuten noch gestanden hatte.
Hier tanzten alle wild herum und sangen zu dem Song, obwohl keiner richtig wusste, wie der Text lautete.

Ich drehte mich zu Steve um, der etwas unbeholfen vor mir auf der Tanzfläche stand und nicht ganz wusste, was er tun sollte.
Also nahm ich seine Hände und fing an mit ihm zu tanzen, was eher mehr in der Luft hin und her springen war.

Trotzdem hatte ich einen Riesenspaß und ich merkte wie auch Steve sich langsam entspannte und rhythmisch zur Musik tanzte.

Nachdem ich keine Kraft mehr zum Tanzen hatte, ging ich wieder zu den Getränken.
Zoe kam mir entgegen und wir wechselten ein paar Worte.
Sie erzählte mir, dass sie den Jungen, der übrigens Jason hieß, gern hatte und wiedersehen wollte. Ich freute mich für sie und wir lachten beide als wir sahen wie Jason zu Zoe rüberstarrte.

Zoe verabschiedete sich von mir und ging wieder zu Jason, der sie lächelnd empfing.

Ich hatte keine Lust mehr auf die Party und versuchte Steve zu finden.

Er stand neben James und ein paar anderen jungs und wirkte etwas verloren.

,,Steve, ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich nach Hause gehe," rief ich ihm von weitem zu.
Er nickte und kam mit James im Schlepptau auf mich zugelaufen.
,,Du hast mich gerettet Layla, ich hatte echt keine Lust mehr," lachte er.
,,Wir bringen dich nach Hause," mischte sich James ein und ich grinste.

Zu dritt machten wir uns auf den Weg und redeten über die Party.
Eigentlich redete James die meiste Zeit über und Steve und ich hörten zu und kommentierten nur.

Zwischendurch mussten wir stehenbleiben, da wir uns vor lachen nicht mehr halten konnten.

Vor meiner Haustür verabschiedete ich mich von den beiden.
Steve lächelte und James kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

,,Ähm, also, danke, dass ihr mich nach Hause gebracht habt. Hat irgendwie Spaß gemacht," meinte ich unsicher.

Die Stimmung war irgendwie von locker auf angespannt gewechselt, was ganz bestimmt nichts mit Steve zutun hatte.

,,Kein Problem," murmelte James leise  und winkte mir zu, bevor ich die Tür aufschloss und rein ging.

,,Hey Mom, bin wieder da," schrie ich und hörte ein leises Hallo.

Erschöpft ließ ich mich aufs Bett fallen. Zähneputzen ließ ich heute ausfallen und zog mir einfach ein T-shirt und eine Schlafanzughose an.

Im Bett fielen mir sofort die Augen zu.

Love In Danger (Bucky Barnes)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt