Ein Schuss.
Ein Schuss, ein Schrei und ein dumpfer Aufprall.
Das Gefühl, dass die Kugel nicht mich traf, schmerzte.
Aber Wer?
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"Wer will der Nächste sein?" - Eine Stimme hinter mir. Seine Stimme. So schnell hatte er sich wohl erholt, nicht schlecht. In mir brodelte es so vor Wut. Egal, wer getroffen wurde , jeder von Ihnen war wie ein Bruder für mich. Niemand von Ihnen hatte es verdient. Wir haben viele krumme Sachen gemacht, aber ich war Derjenige, der sie dazu überredet hat, ihnen Kämpfen beigebeacht hat, und sie angepornt hat weiter zu machen. Ich wäre Derjenige, der es verdient hätte. Ein Brüllen ertönte und ich sah eine Hand die wie wild auf eine eiserne Brust hämmerten. Erst als eine Faust in meinem Gesicht landete, verstand ich, dass es ich war. "Das war genug, lass uns gehen, Männer. So schnell werden die nicht mehr versuchen sich mit uns anzulegen." Ein paar protestierten, zogen dann aber schließlich ab.
Erst dann, wagte ich meinen Blick auf die Person, die auf dem Boden lag, zu wenden. Sie war zusammengekrümmt und ich konnte sogar von hier erkennen, wer es war.
Mit schnellen Schritten lief ich auf das zusammengekauerte Wesen zu und hockte mich neben es. Es war beruhigend seinen Herzschlag zu fühlen, aber ich wusste, dass es nur wenig Chance gab, dass er überlebt. "Hey Bro, das schaffs du!" ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte, aber irgendjemand hatte wohl den Krankenwagen geholt, denn ich hörte die Sirene schon aus der Ferne. In der Dunkelheit konnte ich nicht viel sehen, weshalb ich seinen Körper abtastete.
Die Schusswunde, fand ich an der Brust. Sein Tshirt war blutunterdrängt, weshalb ich es zeriss und neben mich schmiss. Einer der Jungs reichte mir eine Wasserflasche und kurz darauf saß ich oberkörper frei mit meinem Shirt in der Hand vor ihm. In zwei Stücke zeriss ich es und eins davon machte ich nass und tupfte um seine Wunde herum. Er zog ein mal kurz scharf de Luft an, aber ansonsten tat er nichts. Er war schon zu schwach.
Und ich spürte etwas. Etwas, was ich schon ewig nicht mehr so gespürt hatte. Angst und Verzweiflung. Ohne weiter darüber nachzudenken presste ich das andere Stück gegen seine Wunde und es machte mich noch wütender, dass er sich nicht mal wirklich regte. Eigentlich müsste er jetzt vor Schmerzen schreien. Seine Wunde war tief und die Kugel hatte ihn knapp neben's Herz getroffen, weshalb er es nicht mehr lange ohne ärtzliche Hilfe aushalten würde.
Als sei ich in Trance, ließ ich die Ärzte ihn in den Krankenwagen tragen, eine der Arzthelferinnen mich anbaggern und ich ließ den Wagen schließlich auch wegfahren, weil sie meinten ich dürfte nicht mit. Heute Nachmittag dürfte ich ihn wieder besuchen. Aber ich wusste, dass es da vielleicht schon zu spät war. Blind vor Zorn, schlug ich mit meinen nackten Fäusten auf den Boden ein. Die Anderen waren schon gegangen und passend zu meiner Stimmung fing es an zu regnen. Ein lautes Brüllen entfuhr mir und ein Frösteln überzog meine Haut. Wieso war das passiert? So weit hätte es nicht kommen dürfen.
Da es mir irgendwann zu kalt wurde, stieg ich in mein Auto ein und fuhr los. Es war vielleicht nicht die beste Idee in diesem Zustand zu fahren, aber ich hatte keine andere Wahl. Schließlich schaffte ich es doch, nach Hause zu kommen und hielt in meiner Einfahrt.
Ich stieg gleich in mein Bett und versuchte einzuschlafen. Schließlich schaffte ich das auch, obwohl mich Schuld und Angst plagte. Ich wurde von einem hysterischen Kreischen wach. Als ich meine Augen öffnete, sah ich in das geschockte Gesicht meiner Schwester, die meine Bettdecke in der Hand hielt. "Jase?" Meine Augen fanden ihre. "Was ist passiert?" sagte sie ganz langsam als sei ich schwerhörig. "Nichts schlimmes, beruhig dich." Es fiel mir schwer zu reden, da ich eine aufgeplatzte Lippe hatte. "Das nennst du, alles gut? Du liegst hier, ein aufgeplatztes Gesicht und ein blutverschmierte Oberkörper! Das nennst du alles gut? Was ist falsch bei dir?" Sie war laut geworden und ich duckte meinen Kopf, als sie so anfing zu Schreien. "Geh dich fertig machen, wir reden danach" Ihre kalte, emotionslose Stimme ließ mich zusammenfahren.
Wie befohlen, trat ich ins Bad und betrachtete mich. Ich hatte ein paar Wunden im Gesicht und eine fette Schürfwunde auf der Brust. Ich stieg unter die Dusche und zog mich an. Der Grund, weshalb ich tatsächlich zu Lara runterging und nicht abhaute, war wahrscheinlich, dass ich nicht ganz bei mir war. Lara hockte an der Theke, mit einem ersten Gesicht. Neben ihr saß Zoe. "Was will sie hier?" "Mir helfen. Und rede nicht so mit ihr. Sie ist meine Freundin." Ihr Gesicht wanderte kurz zu ihr und sie redete weiter. "- meine beste Freundin" Mir entfur ein kaltes Lachen. "Ach ja? dann Zoe, sag ihr doch, dass du sie nur verarschst. Sag ihr, dass du auch sie niemals an dich ranlassen wirst" Als sie ihren Mund öffnete, sah ich noch kurz etwas wie Schmerz in ihren Augen aufblitzen, aber kurz danach hatte sie wieder ihren starren Blick auf. "Das stimmt nicht. sie ist mir wichtig." "Dann beweis es! Sag, warum du immer diese scheiß Maske auf hast!" Dann wurde es schlagartig still. Ich wusste, dass ich nicht das Recht hatte, das anzusprechen aber ich wollte nicht, dass sie Lara so verletzte.
"Das kann ich nicht sagen." Sie presste ihre Lippen fest aufeinander und senkte ihren Blick. Es tat mir leid, aber ich konnte nicht aufhören. "Wenn du ihr vertraust, warum sagst du es dann nicht? Als Freunde vertraut man sich doch." "Vieleicht..." sie wartete, bevor sie weiter sprach. "Vielleicht bist du ja das Proplem warum ich es nicht sage? Aber tatsächlich hast du recht, ich werde es niemals irgendwem sagen. Aber das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Das ist eine Tatsache, weil es einfach Niemanden etwas angeht." "Ich denke ich geh jetzt" sagte sie noch, als niemand etwas sagte.
"Bitte bleib" verwirrt drehte sie sich um und guckte in Laras bettelnden Augen. Langsam kam sie wieder auf uns zu. "Wenn du meinst" Noch langsamer setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl. "Also" Laras Blick schoss wieder zu mir. "Was ist los? Was ist gestern passiert?"
Ich wusste, dass ich ihr nicht entkommen konnte, weshalb ich anfing zu erzählen: "Wir hatten wieder einen Auftrag" Sie schnaubte zwar, unterbrach mich aber nicht. Meine Schwester wusste von den Sachen. "Alles lief gut, bis ein Typ auftauchte. Er war stark, aber wir haben es geschafft zu entkommen. Wir wurden verfolgt und schließlich waren wir gezwungen auszusteigen. Dieser Typ hat Adam, angeschossen. Er liegt jetzt im Krankenhaus." Den letzten Teil, sagte ich mit zusammengepressten Augen und viel zu schnell. Aber anscheinend hatte die Zwei es verstanden weil ich das Quieken der Beiden, hörte. "Wo ist das Krankenhaus? Wir fahren da sofort hin" Überrascht guckte ich meine Schwester an, aber sagte ihr die Adesse.
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Lara war schon im Auto und wartete auf uns, aber Zoe bekam ihre Chucks nicht an. Ich wartete, weil ich keine Lust hatte, alleine mit Lara zu sprechen... Das würde ich noch früh genug. Als sie es endlich geschafft hatte, stellte sie sich auf und stand nun nur ein paar Zentimeter vor mir. Und wieder fiel mir auf, wie hübsch sie eigentlich war. Schnell drehte sie ihren roten Kopf weg und ging ein paar Schritte zurück. "Tut mir leid, wegen gerade" Und das tat es mir wirklich.
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Habt ihr ab Montag wieder Schule?
(Wenn ihr überhaupt noch zur Schule geht (; )
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life goes on -behind the mask
RomanceZoe hat sich eine Mauer gebaut, die ihr Herz, ihre Narben und ihre Geschichte verdeckt. Sie lässt nichts und niemanden an sich ran und von Außen hin ist sie frech und ein wenig zu vorlaut. Sie hat es nicht leicht im Leben und dass der Badboy der Sc...