Kapitel1

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Das Getose von Flugzeugen umhüllt mich. Es drückt auf meine Ohren. Ich höre Schüsse, schreiende Menschen. Menschen die betteln, Menschen die sterben. Ich drehe mich zur Seite, möchte nicht mitbekommen  was sich vor meinen Augen abspielt.

Ein Windstoß trifft mich. Mir läuft es kalt über den Rücken. So geht das nicht. Es ist mitten in der Nacht und trotzdem ist hell genug um die eigene Hand vor Augen zu sehen.

Langsam stehe ich auf, lucke über den Hölzern hervor und starre in die Ferne.

Zwei Jahre ist es nun her, dass wir auf der Flucht sind. Zwei Jahre. Wo wir momentan sind weiß ich nicht, ich weiß nur, dass wir sehr weit weg von Zuhause sind. Wir mussten mit allem bezahlen, was wir hatten. Meine Mama und ich. Und das alles wegen unseres Glaubens. Ich glaube nicht an Jahwe. Ich glaube auch nicht daran, dass es da irgendwo eine Kraft gibt. Ich habe Angst das meiner Mama zu erzählen.

Plötzlich explodiert ein heller Lichtschein vor meinen Augen. Ich werfe mich zur Seite, in der Hoffnung versunken nicht entdeckt zu werden. Mein Kopf dröhnt und ich spüre wie das Blut meine Wangen runterläuft. Ich schmecke den metallisch süßen Geschmack auf meiner Zunge. Dann ist alles schwarz.

Tränen wie BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt