Clary
Am nächsten morgen wache ich in einem leeren Bett auf. Den Stich der Entäuschung verdränge ich. Es ist vielleicht auch besser, da ich nicht weiß, wie ich mich ihm Gegenüber verhalten soll.
Was habe ich mir auch nur dabei gedacht, ihn zu küssen. Aber ich bereue es nicht. Das Gefühl seiner weichen Lippen auf meinen war einfach atemberaubend und möchte ich nicht vermissen.
Verschlafen tappe ich ins Badezimmer, dort genehmige ich mir eine schnelle Dusche. Dann wickle ich mich in ein flauschiges Handtuch. Vor dem Badezimmerspiegel putze ich meine Zähne, creme mein Gesicht ein und verwende ein wenig Wimperntusche. Ich kämme meine schwarzen Haare und föhne sie trocken. Da ich wieder keine Wäsche dabei habe, muss ich in den Ankleideraum.
Dort schlüpfe ich zu erst in dunkelblaue Unterwäsche. Gerade, als ich den BH schließe, wird die Tür geöffnet und ein gut gelaunter Alec betritt den Raum.
Als sein Blick auf mich fällt, weiten sich seine Augen ein wenig, er fängt sich aber schnell und auf seinen Lippen bildet sich ein schelmisches Grinsen. Seine Augen wandern meinen Körper entlang, der kaum verhüllt ist.Schnell bücke ich mich und hebe das Handtuch wieder auf, um so meinen Körper notdürftig zu bedecken.
"Mensch Alec, geh raus. Ich will mich anziehen.", ermahne ich ihn.
Aber anstatt meiner Aufforderung Folge zu leisten, kommt er mit geschmeidigen Schritten näher, wobei ich automatisch zurück weiche, um den Abstand zwischen uns nicht zu verkleinern. Aber irgendwann ist der Raum auch zu Ende und ich knalle nicht gerade sanft mit meinem Rücken an einen Schrank, der die komplette Wand bedeckt.
Gerade wollte ich zur Seite ausweichen, schon stellt Alec beide Arme links und rechts neben meinem Körper ab."Du musst dich nicht schämen. Du hast einen wundervollen Körper. Ich bin dein Mann. Früher oder später, wobei mir früher lieber ist, werde ich jeden Zentimeter deines Körpers erkunden und Küsse darauf verteilen.", raunt er in mein Ohr. Um seinen Worten mehr Macht zu verleihen, haucht er einen leichten Kuss unter mein Ohr, was mich erschauern lässt. Sein Mund verfolgt die Spur zu meinem Schlüsselbein den Hals hinunter, jedes Mal verstärkt sich meine Gänsehaut, wobei ich hoffe er bemerkt es nicht. Aber meine Hoffnung wird zerstört, als ich spüre, wie sich seine Lippen an meiner Haut zu einem Grinsen verziehen.
Meine Atmung beschleunigt sich und meine Beine fühlen sich wie Wackelpudding an. Verdammt, wieso hat er so eine Macht über mich?
Seine Lippen enden bei seiner Wanderung an meinem rechten Mundwinkel und in mir wird der Wunsch groß, er möge mich küssen.
Kurz darauf geschieht es auch. Federleicht liegen seine Lippen auf meinen. Ich wollte mich schon näher an ihn drücken, um den Kuss zu intensivieren, aber da hat er sich schon gelöst und meinte nur, ich solle mich anziehen, damit wir einkaufen fahren können. Daraufhin blickt er mir nochmal kurz in meine Augen und verschwindet dann schnellen Schrittes.Schweratmend bleibe ich in dem kleinen Raum zurück und versuche ertst einmal mich zu beruhigen und dann meine Gedanken zu ordnen.
Was war das?
Wieso hat es mir gefallen?Völlig verwirrt greife ich nach einem beigen Kled, welches mit Buchstaben bedruckt ist. Das Kleid ist lang, hat aber einen Schlitz am rechten Bein, einen weiten Ausschnitt und lockere Puffärmel. Dazu ziehe ich mir hohe Boots an und hänge um meinen Hals eine lange Kette, welche bis in den Ausschnitt reicht. Meine Haare lasse ich offen über meinen Rücken hängen, nur auf meine Finger schiebe ich noch einige filigrane, goldene Ringe.
Fertig angezogen und mit dezentem Parfüm besprüht, gehe ich die Treppe runter. Eigentlich wollte ich in die Küche und noch etwas essen, aber Alec zieht mich nach draußen.
Auf dem Weg zu seinem Auto, begegnet uns das Dienstmädchen, dass mich immer mit ihren Blicken töten möchte. So auch dieses Mal.Die Fahrt mit Alec verläuft stillschweigend, aber nicht unangenehm. Er hält vor einem gemütlichen kleinen Café. Erleichtert atme ich auf, ohne Frühstück, würde ich den Tag nicht überleben.
Gemeinsam betreten wir den Laden und sofort strömt ein himmlischer Duft nach Pancakes in meine Nase. Alec führt mich zu einem Tisch am Fenster, wo wir uns gegenüber niederlassen.
Sofort kommt eine junge Bedienung an unseren Tisch und fragt, ob wir uns schon entschieden haben. Aber da wir noch ncht einmal die Mäglichkeit hatten, die Karte in die Hand zu nehmen, schickt Alec sie wieder zurück, ohne ihr auch nur einen kleinen Teil seiner Aufmerksamkeit zu schenken.
Miteinander werfen wir den Blick in die Karte, da nur eine am Tisch vorhanden ist, wobei unsere Köpfe ziemlich nah beieinander sind, da wir uns etwas über den Tisch beugen müssen, um sie gut lesen zu können. Es dauert nicht lange, da habe ich mich auch schon entschieden. Auch diesmal müssen wir nicht lange warten, da kommt die gleiche Bedienung von vorhin zurück.Nur ist ihre Bluse diesesmal einen Knopf oder zwei weiter offen und anscheinend hat sie sich auch noch Mal etwas von ihrem Parfüm aufgetragen, denn jetzt ist dieser Duft sehr aufdringlich, wo es vorher noch angenehm war, ist es jetzt ziemlich unangenehm.
Zuerst bestelle ich und als auch Alec seine Bestellung auf gibt, kommt es mir so vor, als würde sie ihre Brüste noch wieter rausstrecken.Eifersucht keimt in mir auf, wobei ich Mühe habe, diese auch wieder zu unterdrücken. Aber zu meiner Freude wirft Alec ihr wieder keinen Blick zu, sondern blickt entweder mich oder die Karte an. Mein Lächeln verstärkt sich noch ein kleines Stückchen mehr, was sich auch nicht verstecken lässt. Wodurch mich Alec fragend an blickt, ich aber nur undefiniert meinem Kopf schüttel. Zum Glück belässt er es dabei, ich hätte nicht gewusst, was ich geantwortet hätte.
Während die Bedinung uns das Essen bringt, bedenkt sie mich mit giftigen Blicken, von denen ich aber meine Laune nicht verderben lasse.
Mein Essen riecht einfach himmlisch und sieht fantastisch aus.Nach dem Frühstück fahren wir in ein Einkaufszentrum, um Abendkleidung zu kaufen. Da mir Alec eröffnet hat, dass ich ihn zu einer Spendengala begleiten soll. Und das Beste kommt ja noch. Am Tag nach der Gala werde ich seine Eltern kennen lernen und auch dafür brauche ich anscheinend ein neues Kleid.
Bei dem Gedanken an seine Eltern bekomme ich ein mulmiges Gefühl im Magen.
Was mache ich, wenn sie mich nicht mögen?Aber das schlimmste überhaupt. Warum ist mir das so wichtig?
Die Antwort auf diese Frage will ich nicht wahrhaben. Noch nicht.
Bin ich dabei mich in Alec zu verlieben?Die ganzen Gedanken kann ich zum Glück gut auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Damit ich mich aufs Shoppen konzentrieren kann. Zum Glück ist der Mann an meiner Seite ein toller Shoppingpartner. Und auch ich entscheide mich oft für ein Teil nach wenigen Minuten. Mein Motto oder eher meine Regel beim Shoppen lautet: Wenn mir etwas gefällt und gut passt, dann nehme ich es ohne groß weiter zu schauen. Denn irgendwann kennt man sich nicht mehr aus, weil man so viel gesehen oder auch anprobiert hat.
Den ganzen Tag lang amüsieren wir uns gemeinsam, wobei wir auch regelmäßig einen Lachflash bekommen und unangenehm auffallen, aber das ist uns egal und verschlechtert unsere Laune nicht.
In Alecs Nähe kann ich mich immer mehr entspannen.Zu einem weiteren Kuss kommt es nicht. Aber dafür berühren wir uns immer wie zufällig. Sei es, dass unsere Hände sich kurz überkreuzen, oder dass man den anderen auf die Schulter klopft oder mit sich zieht, wenn man etwas schönes sieht.
Im großen und ganzen ist es ein schöner Tag mit Alec, der uns näher zueinander bringt.
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Love and More
RomanceEr ein Kartelboss. Sie eine Medizinstudentin. Zwei unterschiedliche Welten, die Aufeinanderprallen und sich verbinden. Wird sie daran zugrunde gehen oder wird sie sich beweisen? Wie wird er sich im Durcheinander verhalten? _____ Ich weiß, nicht die...