Kapitel 17

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Sonntag, 11:55 Uhr

Ich saß auf eines der Sofas und wartete auf Mr. Aizawa. Ich wollte ihm meine Hilfe bei dem Fall anbieten, in der Hoffnung, dadurch nicht aufzufallen. Das, was ich hier führte, war mehr als nur riskant. Aber was blieb mir schon übrig? So oder so, egal welchen Weg ich nehme, das Endergebnis bleibt dasselbe.

Aizawa kam schließlich ins Wohnheim und überflog kurz Alle, die im Aufenthaltsraum oder bei den Frühstückstischen waren. Er lief zu unserer Küche und machte sich einen Kaffee fertig. Ich nutzte diese Chance und lief zu ihm.

"Mr. Aizawa?"

Er sah mich fragend an.

"Sie sind doch in dieser Mordserie mit drin, richtig?"

"Ja, das stimmt. Wieso fragst du?"

"Naja.. Ich wollte meine Hilfe anbieten!", sprudelte ich sofort heraus. Meine Nervosität war einfach zu hoch. Ich konnte nicht erst darauf hinreden.

Mein Klassenlehrer sah mich skeptisch an. "Das ist nichts, wo du deine Nase rein stecken solltest. Du bist immerhin noch ein Schüler."

Ich wusste, dass diese Antwort kommen würde. Ich versuchte ihn zu überzeugen. "Aber wären meine Notizen nicht eine riesige Hilfe für den Fall? Denken Sie doch mal darüber nach! Ich könnte helfen, den Quirk-Typ herauszufinden."

"Ich würde deine Hilfe gerne annehmen, Midoriya, aber ich darf das nicht mal eben so entscheiden", Aizawa nahm seine fertige Tasse Kaffee und trank ein Schluck, "Wie gesagt, du bist immer noch ein Schüler. Aber wenn du nichts dagegen hast, kann ich mal deine Notizbücher mitnehmen? Detektiv Tsukauchi würde sich freuen."

Ich wurde nachdenklich. Nur meine Notizbücher? Aber könnten sie dann nicht die Informationen einfach kopieren? Erst jetzt bemerkte ich, wie undurchdacht der Plan war. Aber für einen Rückzug war es schon zu spät. Ich konnte nur noch versuchen, seine Meinung etwas zu verändern. "Nur meine Notizbücher? Naja.. A-also, ich weiß nicht so recht-"

"Du versteckst doch nicht etwa etwas vor uns?", unterbrach er mich und sah mir tief in die Augen. Ich zuckte unter seinen intensiven Blick zusammen und wank nur mit meinen Händen kleinlaut ab. "W-was? Nein! Ich.. hab nur nicht so gute Erfahrungen damit, anderen einfach so meine Notizbücher zu geben.", ich fasste mir mit der Hand an meinen Nacken und sah weg, "Das letzte wurde beinahe verbrannt und aus dem Fenster geworfen."

Aizawa nahm einen weiteren Schluck seines Kaffees und lies sich mit seiner Antwort Zeit. Schließlich sagte er: "Ich verstehe. Mal sehen, was ich machen kann. Deine Notizen würden uns sicher weiterhelfen."

Ich atmete erleichtert auf. "Sie werden also mit den anderen darüber reden?"

"Wahrscheinlich schon."

"O-okay..!"

"War das alles, was du wissen wolltest?"

"Yep.", ich drehte mich um und wollte aus der Küche raus laufen. Mr. Aizawa sagte aber noch etwas zu mir. "Kannst du mir vielleicht noch einen Gefallen tun? Ich würde es sehr schön finden, wenn du Nachts nicht mehr außerhalb der Schule rumläufst."

"Eh?", sagte ich verwirrt und drehte mich wieder zu ihm um. "Wann genau meinen Sie?"

"Letzte Nacht."

Ich sah ihn verwirrt an. "Letzte Nacht war ich aber an der Schule. Fragen Sie meine Klassenkameraden. Wir waren alle zusammen.", meinte ich nur.

"Wirklich?", fragte er überrascht.

"Ja...?", antwortete ich unsicher.

"Okay.." Aizawa-Sensei hat damit anscheinend wohl nicht gerechnet. Aber wieso dachte er dann, dass ich letzte Nacht draußen war? Ich wurde neugierig. "Wieso fragen Sie?"

"Aus keinen bestimmten Gründen. Ich war nur gestern wieder auf Nachtschicht und durfte die Straßen durwandern", sagte er gleichgültig. Irgendetwas stimmte hier nicht. Nicht nur war es offensichtlich, dass Mr. Aizawa etwas vor mir verbarg, aber auch, dass sich hier etwas abspielt, wovon ich vorher noch nichts wusste. Ich lief auf mein Zimmer und sortierte meine Gedanken.

"Okay.. Mr. Aizawa hat gestern Nacht jemanden gesehen, der - oder die - mir ähnelte. Was kann ich daraus schließen? Er verheimlicht mir etwas. Was noch? oh Mann Das ist schwieriger, als ich dachte!", ich seufzte, "Ganz von vorne. Es gibt seit etwas längerer Zeit immer wieder Mordfälle, wobei Schurken ums Leben kommen. Das lässt daraus schließen, dass ein Schurke, der dem Heldenmörder Stain ähnelt, durch die Gegend streift. Ein Team aus Pro Heroes und Polizisten hat sich also nun zusammengetan, um diesen 'Schurkenmörder' zu identifizieren. In diesem Team sind AllMight's alter Freund, Naomasa Tsukauchi, und Mr. Aizawa, mein Klassenlehrer. Mr. Aizawa durchstreift Nachts ab und zu die Straßen. Er sah also jemanden, der mir ähnlich sieht... Moment." Ich machte eine kurze Pause und fing an, noch lauter zu denken. "Wenn dieser Jemand mir ähnlich sieht, dann weiß Mr. Aizawa also, wie ich Nachts die Straßen durchstreife. Das lässt daraus schließen, dass er mich schon mehrmals gesehen haben muss! Dadurch, dass ich mein Gesicht immer verdecke, muss diese andere Person entweder dieselben Klamotten tragen oder... Er oder sie hat einen Quirk, der wie meiner aussieht." Ich saß im Schneidersitz auf meinem Bett und nahm eine nachdenkende Position ein. Und auch, als Tsukauchi und Aizawa mir die Bilder von den Morden gezeigt haben. Sie haben auf meine Reaktion geachtet. Und Aizawa guckt mich immer so skeptisch an.

Ich erschrak. "Ich bin bereits einer der Hauptverdächtigen!", rutschte es mir heraus. "Haben sie schon Verdacht geschöpft?" Mir wurde plötzlich bewusst, in welcher Situation ich mich eigentlich gerade befand. Ich konnte kaum noch etwas tun! Jede einzelne Entscheidung, die ich traf, konnte ich nicht mehr rückgängig machen. Ein falscher Schritt, und alles war vorbei. Jetzt musste ich also sogar noch vorsichtiger sein, als vorher. Aber diese andere Person.. Ich könnte davon profitieren. Das war die Idee! Ich konnte draußen weiterhin töten, musste mir jedoch immer ein Alibi für die Nacht suchen. Ich kam also mit einen Plan auf. Von 23 Uhr bis 2 Uhr war ich in der Stadt. Dann ging ich wieder zur UA und suchte mir ein Alibi! So konnte niemand etwas herausfinden. . ..Zumindest fürs erste...

Villain Deku||AU||bnha/mha||Spoiler?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt