Es war mitten in der Nacht und ich fühlte mich immernoch dreckig und unwohl in meiner eigenen Haut. Es war so, als müsste ich mir die ganze Zeit den Mund zu halten, um mich nicht sofort zu übergeben.
Plötzlich schoss mein Gedanke zu meinen Eltern.
Mein Vater wäre vor Schock, Wut und Sorge übergekocht, während meine Mutter mir wahrscheinlich, die Schuld geben würde.
Sie hätte mich glauben lassen, es wäre mein Fehler, da ich abgehauen war und keinem Bescheid gegeben hatte.
Ja, irgendwie hätte sie recht gehabt.
Trotzdem könnte ich ihre Blicke dabei nicht aushalten. Deswegen würde ich dafür sorgen, dass Bucky und Steve es niemanden sagten.Bucky...er hatte mich gerettet.
Sich um mich gekümmert.
Er war für mich da.
Ich muss mich irgendwie bei ihm bedanken, obwohl er es als selbstverständlich ansah.Das waren meine letzten Gedanken, bevor die Zimmertür ruckartig geöffnet wurde und ein von Schweiß gebadeter Bucky eintrat und auf mich zukam.
,,Du...du bist hier. Dir geht es gut."
Rief er wie in Trance und außer Atem.
Ich setzte mich auf und blickte ihn verwirrt an.
,,Ja, Bucky. Ich bin hier und mir geht es gut. Aber...geht es dir gut?"
,,Ja, ja. Ich...ich dachte nur...ich hatte..."
,,Was ist los Bucky", unterbrach ich ihn.
,,Ich habe geschlafen und hatte einen Albtraum...du warst wieder da, auf der Straße bei diesem Mistkerl."
Ich schmunzelte leicht als ich merkte wie viel Sorgen er sich doch machte.
Um ihn zu beruhigen legte ich noch meine Hand auf seine Schulter.
,,Aber ich bin noch hier und mir geht es gut. Dank dir!"
,,Ja, du hast recht. Tut mit leid. Habe ich dich aufgeweckt?"
Nun wurde ich nervös.
Er hatte genug getan und ich wollte ihn nicht auch noch mehr Sorgen bereiten.
Aber ich konnte ihn nicht anlügen.
,,Ich...kann nicht schlafen. Ich weiß nicht, ich habe Angst zu schlafen und wieder dort zu sein. Verstehst du?"Er blickte mir tief in die Augen und ich fühlte mich augenblicklich wieder wohl in meiner Haut.
,,Du weist, dass das nicht dein Fehler war. Du konntest nichts dafür. Dieser Mistkerl ist Schuld."
Ich hatte keine Andeutungen darauf gemacht, dass ich dachte es wäre meine Schuld, aber er wusste es trotzdem.
Und obwohl er mir Mut machte, wusste ich auch, dass er gerade auch jemanden brauchte, der ihm Mut machte.
Er sah sehr mitgenommen von der ganzen Sache aus. Seine sturmgrauen Augen waren voller Sorge und unter seinen Augen bildeten sich tiefe Augenringe. Seine Haare waren verstrubelt und stachen in alle Richtungen ab.
Wie ich gerade aussah, wollte ich dagegen nicht wissen.
,,Was ist mit dir, Bucky? Ich weiß, dass dir dein Albtraum Sorgen macht. Also, das klingt irgendwie komisch, aber ich glaube es wäre für uns beide gut, wenn wir darüber reden."
Er schmunzelte und senkte den Blick auf die Bettdecke. Kurz verharrte er in dieser Position, doch dann hob er den Blick und sah mich an.
,,Dieser Traum... ja, du hast Recht. Ich denke die ganze Zeit daran und gebe mir die Schuld weißt du. Keine Ahnung, vielleicht hätte ich dir früher helfen können. Stattdessen war ich bei diesen Mädchen, von denen ich nicht mal mehr die Namen kenne."
Ich musste schmunzeln, als mir auffiel, dass das der Grund war, wieso ich rausging und es ihn jetzt genauso störte, wie es mich gestört hatte.
Dennoch würde ich es ihm nicht sagen, denn sonst würde er mir gar nicht mehr glauben, wenn ich behauptete es wäre nicht seine Schuld gewesen. Auch wenn es die Wahrheit war.
,,Na gut, lass uns ein Deal machen. Du behauptest nicht, dass du Schuld bist, weil du es auch nicht bist und ich behaupte es nicht, weil es..."
,,...auch nicht deine Schuld ist", beendete er meinen Satz. Er grinste.
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Love In Danger (Bucky Barnes)
Fanfiction1942 Layla Hill, James Buchanan Barnes und Steve Rogers. Die besten Freunde seit Kindertagen. Auch wenn es manchmal zwischen Layla und Bucky etwas hart wirkt sind sie immer für einander da. Das perfekte Trio. Sie wachsen zusammen auf und erleben vie...