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• ALLESANDRO •

„Wieso lässt du die Schlampe immer noch am Leben?" plappert Fidelios Stimme hinter mir. Dieser Mistkerl hat nichts besseres zu tun als seine Nase in Angelegenheiten anderer zu stecken, „Weil ich schlau handle du Vollidiot" antwortete ich als er die Tür hinter uns schließt und wir Sophia wieder alleine ließen. Dieses Mädchen könnte mir beinahe Millionen von Euros einbringen. Meine Hand ballte sich zu Fäusten als ich daran dachte was ich mit ihrem Vater anstellen würde, er war wirklich so dumm zu glauben ich würde seine Tochter nicht aufspüren können.

Ich lief die Treppen hinauf zu meiner Eingangshalle der Villa um meinen Besucher zu empfangen, „Geh und hol die Kohle!" befahl ich Fidelio und zog eine Zigarette aus meiner Innentasche des Jacketts, ich klemmte sie mir zwischen die Lippen und zündete sie an. Der Rauch durchströmte meine Lungen und allmählich bekam ich wieder gute Laune.

„Alessandro du Wichser!" mein Cousin grinste mich dreckig an und schlug mir auf die Schulter, „Ich hätte niemals von dir erwartet das du die kleine doch noch findest." stellte er fest. „Ich bin unberechenbar." antwortete ich kühl und zog erneut an meiner Zigarette. Mein Cousin war ein Arschloch, ein Riesen Arschloch wie alle Männer unserer Familie, jedoch liebte ich es Geschäfte mit ihm zu machen. Am Ende wusste ich das es sich lohnte, und ganz offen gestanden konnte ich nur ihm dabei vertrauen.

„Was hast du mit ihr vor? Wirst du sie umbringen und ihren Bastard Vater mit Teilen ihres Körpers überraschen?" er grinste wieder dreckig, „Was habt ihr alle immer mit eurem umbringen, wer sagt das ich sie töten werde?" mein Plan war durchstrukturiert, ich wusste von A-Z was ich mit ihr machen würde um ihren Vater in den Ruinen zu treiben, weit schlimmeres als einen Menschen zu töten. „Bei soviel Blut das an deinen Händen klebt, schadet ihres auch nicht mehr." mein Cousin klatschte in die Hände und begann in Richtung meines Büros zu laufen vor dem Fidelio mit einer Aktentasche stand und wartete. Ich zog den Schlüssel aus meiner Hosentasche und schloss auf, die Tür öffnete sich und ich nahm auf meinem großen Ledersessel Platz, „Nun kommen wir zum besten Teil des Tages, wo befindet sich die Lieferung?"

Nach stundenlanger Unterhaltung, zwei Gläsern Whiskey und Verhandlungen verließ mein Cousin Alberto mein Büro. Ich war glücklich und zufrieden, meine Geschäfte liefen, mein Geld flog mir nur so entgegen und jetzt hatte ich noch einen Jackpot gelandet in dem ich die kleine entführen konnte. Meine Gedanken schweiften zum Keller, was sie dort unten wohl fühlt? Wie die Angst wohlmöglich ihren gesamten Körper wie ein Schauder durchfährt und die Hoffnung sie würde es schaffen zu entkommen. Ich erhob mich von meinem Ledersessel und steuerte in Richtung Tür.

Als ich auf die Treppenstufen Richtung Keller trat kam mir der ekelhafter Geruch von Nässe und altem Holz in die Nase. Das Licht flackerte und die Fliesen auf dem Boden waren teils eingeschlagen. Es war ruhig. Kein einziger Schrei oder Schlag aus dem Kellerraum hallte durch den Flur. Ich zog den Schlüssel aus meiner Hosentasche und steckte ihn ins Schloss. Als ich die Tür öffnete suchten meine Augen sofort den Raum nach ihr ab, bis ich sie zusammen gezogen in der Ecke lagen sah. Sie bewegte sich nicht und für einen kurzen Moment dachte ich sie sei bewusstlos oder sogar schon tot vor Angst.

Ich trat einen Schritt näher, Wassertropfen prallten von der Decke und landeten direkt auf mein nach hinten gegeltes schwarzes Haar. Jetzt bewegte sie sich, ihre Arme immer noch fest an ihren Oberkörper gezogen rollte sie sich auf die andere Seite. Ihre Augen starrten auf die Tür hinter mir, ihre Lippen waren trocken und hell. Sie sah traumatisierte und zugleich traurig aus. Ich hatte wirklich keinerlei Einfühlungsvermögen.

„Wie spät ist es?" ihre Stimme war so sanft und leise das ich das Zittern fast nicht heraushören konnte. Was für eine dumme Frage, dachte ich in diesem Augenblick. Ihr Blick war immer noch auf die Tür gerichtet. „Es ist vier Uhr morgens." antwortete ich kühl und gelassen, während ich mich auf dem Stuhl rechts von mir niederließ. Sie sah so klein und verletzlich aus, „Hast du dir endlich ausmalen können warum du hier bist?" meine Frage war berechtigt, ich musste wissen wie weit ihr Vater sie mit rein gezogen hatte.

„Bitte lass mich einfach gehen, ich weiß nicht wer du bist oder was du von mir willst." sie fing an zu weinen, na toll. „Denk nach Sophia!"

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