Murderer with a broken heart

Ursprung

Ich lag in meinem ungemütlichen Bett aus Beton. Ob es Tag war oder Nacht konnte ich nicht bestimmt sagen. Alles was ich wusste war, dass ich auf Grund eines bestimmten dummen Fehlers dorthin gekommen war, wo ich mich zu dem Zeitpunkt der Entstehung dieses Schreibens befand. Nun das mag so nicht ganz stimmen, denn außerdem wusste ich noch, dass nur ich allein für die Begehung dieses Fehlers verantwortlich war, bin und für immer sein würde. Mein größtes Glück war, dass ich meine Strafe in einer Einzelzelle absitzen musste. Meine Tat war von so großer Grausamkeit, dass man beschloss, mich als sozialunfähig einzustufen. Es war wieder eine dieser, doch so vielen schlaflosen Nächte, die ich in diesen bereits zwei vergangenen Jahren meiner insgesamt 37 Jahre der Haft gehabt hatte. Begonnen hatte alles in meinem Kinderzimmer, in Malmö, nach dem der Druck der sich in mir aufgebaut und zunehmend immer vergrößert hatte, mich übernahm. Mein Name ist, oder viel mehr war, Hali Ubbesson. Warum ich sage dass mein Name mal der gewesen ist den ihr gerade gelesen habt? Na ganz einfach, weil die schwedische Presse mir nach meiner Tat einen neuen Namen gab der mich bis in die Staaten, berühmt machen sollte. Was für ein Name und was für ein Tathergang fragt ihr euch? Nur die Ruhe dafür haben wir noch Zeit. Doch zu erst möchte ich ein paar Worte zu meiner eigenen Wenigkeit loswerden. Geboren wurde ich am 7 Juni 2003 in der schönen Stadt Göteborg. Auch wenn ich aus einem guten und wohlhabenden Elternhaus kam, hatte ich bis zum Tatzeitpunkt, ein ganz normales Leben wie jeder andere Mensch meines damaligen Alters auch. Ich bin der Sohn eines Lehrers und einer Oberkomissarin. (Dass ich jetzt ausgerechnet im Knast sitze würde ich einfach Ironie des Schicksals nennen.) Und meine Eltern sind die liebenswürdigsten Menschen die ich kenne. Schon im Kindergarten, war ich gefühlt der König. Ich hatte immer schon die neuesten Markenklamotten, die schönsten Schuhe und die angesagtesten Klamotten an. Das sollte sich wie so vieles andere auch im Laufe meines Lebens ändern. Ich hatte nie jemals Streit auch nur mit einer Person, es war einfach eine Verkettung unglücklich abgelaufener Ereignisse die mich letzten Endes, dorthin gebracht haben wo ich jetzt bin. In der Grundschule hatte ich einen besten Freund, mit ihm hatte ich das beste zwischenmenschliche Verhältnis in meinem ganzen Leben. Niemand noch nicht einmal ich selbst konnte, hätte je damit rechnen können, dass knapp 7 Jahre später, sein Blut, Gehirn und seine Augen, sowie einzelne Teile seiner Schädeldecke, an mir kleben und behaftet sein würden, weil ausgerechnet ich, sein bester Freund seinen Schädel zertrümmert habe? Jetzt sollten wir so langsam wie ich finde, die nötigsten Schritte zum Hauptteil dessen, was das hier überhaupt ist einleiten. Die Geschichte dessen, was dass hier überhaupt ist, beginnt so einzigartig, wie sie auch verlaufen wird. Ich meine habt ihr jemals von irgendwem anderes gehört und oder gelesen, der auf der Schultoilette zum Metal kam? Eben ich auch nicht. Jetzt mögen sich manche von euch fragen, wie man denn bitte auf der Toilette zu neuer Musik kommen kann? Andere wiederum werde sich jetzt fragen, mit wem man dann dagewesen sein mag? Nun lasst mich euch beide Fragen mit einer kombinierten Antwort aus dem Sinn befördern. Und jetzt kommt noch zusätzlich etwas ans Licht, dass meine Tat noch grausamer macht als sie eh schon gewesen ist, jedoch erklärt das gleich folgende Detail die zusätzliche Härte meiner nicht anfechtbaren Strafe . Ich bin querschnittsgelähmt, deswegen war ich Aufgrund meiner Pflgebedürftigkeit, mit dem damaligen Zivi Halvdan auf Toilette. Dort sind wir dann auch, auf das Thema Musik zum ersten mal zu sprechen gekommen. Musik hatte bis dato nicht wirklich eine bedeutende Rolle in meinem Leben gespielt, deswegen konnte ich noch gar nicht mitreden bei dem was mir näher zu bringen versucht wurde. Zugegeben, zu erst haben mich die sehr lauten Gitarren und der an den meisten Stellen sehr harte und doch schrill wirkende Gesang sehr abgeschreckt. Dennoch und da bin ich ihm sogar jetzt im Gefängnis sehr dankbar für, hat er mich nie aufgegeben. Ganz im Gegenteil, er hat sich die Mühe gemacht Bands für mich rauszusuchen die mir den Einstieg in die Szene erleichtern sollten. Das klappte auch dann einwandfrei. Die erste Band die ich dann sofort ins Herz schloss war Richie Blackmores Rainbow. Gerade als ich die Band liebgewonnen und für mich entdeckt hatte, musste ich traurig feststellen, dass erstens die Band schon länger Nonexistent war und es somit unmöglich war sie Live zu erleben. Na gut ich meine die erste CD die er mir damals anvertraute war zwar eine Live CD, aber es ist halt trotzdem nicht das selbe. Ich glaube ihr versteht dass. Zusätzlich verstarb der Frontman der Band Rony James Dio an seinem Krebsleiden, nur wenige Monate nach dem ich mehr von ihm und Rainbow entdeckt hatte. Als ich dann mit den CD's die mir Halvdan gegeben hatte, nachhause kam, war meine Mutter anfangs gar nicht begeistert davon. "Dass sind alles böse Menschen, die trinken bestimmt Blut und beten den Satan persönlich an". Nach Monaten der Diskussion, hat sich endlich damit abgefunden, dass ich die Musik mag. Es würde aber noch ein steiniger langer Weg, bis sie zusätzlich akzeptiert, dass ich kein stink normales langweiliges Leben wollte. Ich wollte anders sein als die anderen. Das erste was mich glücklich gemacht hatte, war dass meine Mutter mir zu meinem elften Geburtstag von sich aus eine Lederjacke gekauft hatte. Ich weiß noch, dass ich die meinen ganzen Geburtstag über an hatte. Ich muss gerade über meine kindliche Freude schmunzeln. Ist es nicht schön die Welt durch die Augen eines Kindes zu betrachten? Die unschuldigsten Augen der Welt, die das Leid der Welt entweder noch gar nicht gesehen, oder noch nicht wahrgenommen hatten. Zu meinem bedauern, sollte dass für meine Augen, mit meinem 12 Lebensjahr enden. Zu dem Zeitpunkt, war ich zwar bereits zwei Jahre in der Metalszene, aber erst zu diesem Zeitpunkt, fanden es die anderen anscheinend allmählich amüsant, sich über meine Lebensweise und den Kleidungsstill lustig zu machen. Oder aber sich über jene aufzuregen. Leider werde ich aufgrund der Tatsache, dass sie alle ins Grass gebissen haben, nicht mehr in der Lage dazu sein, sie dazu zu befragen. Jedenfalls fingen die Hänseleien recht harmlos an. Zu erst kamen nur Aktionen, von denen man auch hätte denken können, dass sie als Witz gemeint waren.