Kapitel 5

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Während des nächsten Tages beschloss Akaashi zuhause zu bleiben. Die meiste Zeit über blieb er auf seinem Zimmer, er hatte mindestens sechs Stunden wach verbracht bis er sein Handy wieder in die Hand nahm.

Er schaute sich die Nachricht an, die Bokuto ihm in der Nacht zuvor gesendet hatte. Sein Daumen schwebte bewegungslos über der Tastatur, überlegend was er schreiben sollte.

Von: Akaashi (Versendet um 16:43 Uhr)

[Hallo.]

Bokuto:

[Hey hey heyyyyy!]

[Ich muss dir wohl geschrieben haben während du geschlafen hast!]

Akaashi war sprachlos. Das war die schnellste Antwort die er je bekommen hatte.

Akaashi:

[ja, das war wohl der Fall.]

[Du sagst „Hey" sehr oft, Bokuto.]

Bokuto:

[Ich weiß! Es ist irgendwie mein Ding!]

Akaashi konnte Bokutos Enthusiasmus durch seine Nachrichten spüren. Er sprach zu Akaashi, als hätte er seit Jahren keinen Freund mehr zum Schreiben gehabt.

Bokuto:

[Wie geht's dir heute?]

Akaashi:

[Mir geht es gut, danke der Nachfrage... Hole gerade nur ein paar Sachen fürs Volleyball nach...]

Bokuto:

[VOLLEYBALL?! Du magst auch Volleyball?! WIR MÜSSEN MAL ZUSAMMEN SPIELEN.]

Leicht zusammenzuckend blinzelte Akaashi auf sein Handy. Bokuto war ein sehr energetischer Texter. Es war ein wenig schwer mit ihm mitzuhalten und Akaashi vermutete, dass dies hier eine Sache von längerer Zeit wird.

Akaashi:

[Äh, sicher. Ich meine, werden sie dich denn aus dem Krankhaus gehen lassen?]

Bokuto:

[Ich denke schon. Ich kann immer noch laufen und dorthin gehen wohin ich will! So ziemlich das einzige, dass falsch mit mir ist, ist, dass ich nicht schlafen kann!]

Akaashi machte ein finsteres Gesicht. Bokutos Nachrichten strahlten seine Ignoranz förmlich aus. Dachte er wirklich er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, nur, weil er nicht schlafen konnte? Er wusste sehr wohl den Namen seiner Krankheit. Also warum war er so gut gelaunt in dieser ganzen Situation? Weshalb fehlte ihm das Verständnis dazu, wie ernst sein Zustand eigentlich war.

Es sei denn... Bokuto spielte absichtlich den Unwissenden. Es könnte so sein.

Richtig?

Akaashis Griff verstärkte sich um sein Handy. Es musste so sein.

Akaashi:

[Dann sehe ich dich wohl im Krankenhaus in so ein oder zwei Wochen. Ich kenne eine Sporthalle zu der wir gehen können...]

Bokuto:

[EIN ODER ZWEI WOCHEN?!]

Akaashi:

[Ist das zu lange zum Warten? Ich kann vermutlich ein paar Termine verschieben...]

Bokuto:

[Ne, das geht so! Ich kann so lange warten. Ich habe Zeit.]

Ich habe Zeit. Die Worte hallten in Akaashis Kopf wider, als wären sie laut ausgesprochen worden. Er starrte auf den Bildschirm hinunter, seine Stirn leicht runzelnd. Wusste Bokuto von der Lebenserwartung der Opfer dieser Krankheit? Spielte er schon wieder nur den Ahnungslosen? Was für ein Typ war er überhaupt?

Gleichgültigkeit wurde zu Neugierde und besagte Neugierde war, was Akaashi näher zu seinem neuen Freund brachte.

Akaashi:

[Super. Wir sehen uns dann.]

In Another Life (deutsche Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt