Kap 15

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Diesen Morgen wachte Kaya nicht alleine im Bett auf, sondern mit Hisoka an ihrer Seite. Er schaute in ihre Richtung und mit den geschlossenen Augen, sah er so friedlich aus, so unschuldig. Sie musste ja am besten wissen, dass das nicht stimme, aber trotzdem genoss sie diesen Anblick. Dann öffnete er seine Augen und schaute sie lächelnd und verschlafen an. Bei diesem Anblick konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. ,,Guten Morgen." säuselte sie und stupste ihm auf seine Nase. ,,Guten Morgen." antwortete er ihr mit seiner Morgenstimme. Sie hörte sich süß und tief an, und Kaya hörte diese Stimme zum ersten mal und lief sofort rot an. Sonst war Hisoka ja immer früher wach als sie.

Kaya stand auf und zog sich ein großes T-Shirt an und lief ins Wohnzimmer. Sie setzte sich auf das Sofa und nahm eine Zeitschrift, die vor ihr auf dem Tisch lag, in die Hand. Sie blättere die Seiten um und überflog ein paar Seiten, die ihr interessant erschienen. Dann viel ihr Blick auf eine Seite mit der Überschrift "Nen". Kaya kam die Seite bekannt vor, allerdings waren in dieser Zeitschrift andere Texte abgedruckt. Diesmal ging es darum, wie man es erlernen könne. Es soll anstrengend sein und nicht jeder würde es überhaupt hinbekommen. Dieser jemand war sie wohl. Sie legte traurig das Magazin runter und überlegte. Einerseits über letzte Nacht, sie lächelte, und auf der anderen Seite über ihr Nen. Es wollte ja offensichtlich bei ihr nicht funktionieren.Kaya stand auf und holte ein Weinglas und ein Blatt. Sie legte das Blatt auf das mit Wasser gefüllte Weinglas und stellte es vor sich auf den Couchtisch. Sie legte ihre Hände um das Glas und führte ihr Ren aus. Sie konzentrierte sich komplett auf sich selbst, ihre Hände und ihr Ren. Aber ihre Gedanken schweiften immer ab, an die letzte Nacht. An diesen wunderschönen Körper, der so gut gebaut ist, als wäre er ein Traum.

Dann schaute Kaya vor sich auf das Glas, es qualmte, und das Wasser fing an zu blubbern. ,,Scheiße..." flüsterte sie und zog augenblicklich ihre Hände von dem Glas. ,,Aha." sie zuckte zusammen und schaute zur Schlafzimmertür. Dort sah sie Hisoka, der nur eine Jogginghose an hatte und am Türrahmen lehnte. ,,Ich wollte es nur nochmal versuchen." sagte Kaya verlegen und spielte mir einer ihrer Haarsträhnen. ,,Sieht aber nicht so aus, wie es sollte." sagt er und setzte sich zu ihr. ,,Ich würde sagen, wir gehen heute noch ein wenig üben." er beobachtete das Glas und lehnte sich vor. ,,Kannst du eigentlich schon Gyo einsetzten?" ,,Äm was?" fragte sie verwirrt. ,,Ok dann können wir das gleich mit trainieren." sagte er lächelnd und  drückte ihr einen Kuss auf die Wange. ,,Los zieh dich an!" sagte er und verschwand im Bad. Kaya ging ins Schlafzimmer und zog sich etwas bequemes an.

,,Gehen wir wieder in den Wald?" fragte sie dann, als sie angezogen war und Hisoka mit gestylten Haaren und seiner Schminke aus dem Bad kam. ,,Ja werden wir. Wir brauchen heute ein wenig ruhe," sagte er und lächelte verschwörerisch. ,,Los komm." sagte er dann und lief aus dem Zimmer. Kaya rannte ihm hinterher und bekam ihn gerade noch so, als er in den Fahrstuhl eintrat. ,,Du brauchst aber nicht von mir weg zu laufen. Oder war die letzte Nacht so schlecht?" fragte sie und schaute ihn böse von der Seite an. ,,Nein ganz im Gegenteil!" antwortete er und stupste sie an.

Der Fahrstuhl öffnete sich und die beiden traten heraus. Zusammen, Seite an Seite schreiteten sie, wie König und Königin durch die Stadt. Viele drehten sich nach den zwei geheimnisvollen Auren um und schauten sie interessiert an. Dann merkte Hisoka plötzlich einen Blick auf sich liegen. Er schaute angespannt zur Seite, ohne anzuhalten, und sah einen schwarz haarigen Mann. Er lehnte an einer Hausecke und verfolgte Kaya und ihn mit seinen Blicken. Hisoka nickte kurz und lächelte. Der schwarz haarige tat es ihm gleich und verschwand kurz daraufhin. Kaya bekam von dem allem nichts mit und lief mit einem selbstbewussten Blick, in Richtung Übungsplatz.

Sie betraten den Wald und kurz daraufhin waren sie auf der Lichtung. ,,Was wollen wir heute machen?" ,,Meditieren." sagte Hisoka monoton. ,,Wieso das denn?" fragte sie und schaute ihn ungläubig an. ,,Meditieren hilft dir einen klaren Kopf zu bekommen. Und das würde dir mit deinen Feuer-Problemen helfen." ,,Wie soll es mir helfen??" ,,Wenn du sauer wirst oder ähnliches, hast du keine Kontrolle mehr. Also musst du erstmal im Reinen mit dir selber sein." ,,Woher weißt du?... Hisoka hast du mich die ganze Zeit gestern beobachtet???" schrie sie ihn an. Er antwortete nicht und zuckte nur mit den Achseln. Kaya blinzelte ihn böse an und setzte sich auf den Boden. ,,Ok, und jetzt schließe deine Augen. Konzentriere dich doch mal auf die Umgebung, die Geräusche und der Wind, der dir durchs Haar weht." Kaya schloss die Augen und lies sich auf das ein, was er gesagt hatte.

In der Nähe waren Vögel die zwitscherten und flogen umher. Kaya hörte, wie die Blätter durch den Wind aneinander schlugen und ein leichtes plätschern. Ein kleiner Bach bahnte sich in der Nähe der Lichtung einen Weg an den Bäumen vorbei. Die einzelnen Wassertropfen, die durch die Luft wirbelten, erfrischten die Luft, und die Vögel badeten und tranken von dem Wasser.

Kaya lies sich komplett auf ihre Umgebung ein und spürte immer und immer mehr von ihr. Sie hörte mehr und konnte sich den Rest des Waldes bildlich vorstellen. ,,Merkst du es, wie du dich auf die anderen Sinne und deine Umgebung einlässt?" Kaya nickte. ,,Durch das Meditieren kommst du nicht nur Runter, sondern du verstärkst auch deine Sinne. Der Seh-Sinn ist der wichtigste. Wie verlassen uns normalerweise immer auf ihn und er kann die anderen Sinne beeinflussen. Wenn wir also nichts mehr sehen beanspruchen wir die anderen Sinne automatisch mehr. Und das wird dir beim Kämpfen deutlich weiterhelfen." Kaya öffnete die Augen und wurde sofort von Hisoka angeschnauzt. ,,EY! Hab ich gesagt du kannst deine Augen öffnen?? Nein! Also lass sie geschlossen." Also schloss sie wieder ihre Augen. Dann merkte sie plötzlich einen Kaugumiegeruch. Sie merkte wie Hisoka ihr durch die Haare strich und sich hinter sie setzte. ,,So kann ich mich nicht konzentrieren Hisoka." sagte sie und hoffte, dass er wieder aufstehen würde. Doch das tat er natürlich nicht. ,,Dann lerne dich zu konzentrieren. In einem Kampf musst du dich doch auch konzentrieren können, auch wenn es laut ist, oder du noch auf eine andere Person achten musst." Er legte sein Kinn auf ihre Schultern und atmete ihren angenehmen Duft. ,,Ok und jetzt strecke beide Hände nach vorne, mit den Handflächen nach oben. Jetzt konzentriere dich auf sie. Und dann auf die Schönheit deiner Kraft, sie ist nichts schlimmes, sondern etwas schönes und geheimnisvolle. Das musst du dir immer merken."

Kaya merkte, wie ihre Hände warm wurden. Doch sie lies ihre Augen zu. Dann merkte sie warme Luft, die über ihrer Hand entstand. ,,Öffne die Augen." befahl ihr Hisoka und so tat sie es. Als sie die Augen dann öffnete, sah sie eine kleine Flamme auf ihren Händen herum tanzen. ,,Es ist wunderschön." flüsterte Hisoka ihr ins Ohr. Kaya nickte und eine Welle von Glück überkam sie.

Das restliche Trainierten verbrachten die beiden mit weiterem Meditieren. Hisoka versuchte sie immer wieder abzulenken, ab und zu setzte er sich aber auch zu ihr und beobachtete sie nur.

In love with a Clown (Hisoka ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt