Es war schon dunkel draußen und am Himmel schienen die Sterne und der Mond. Die Flure Hogwarts waren dunkel und wurden einzig alleine von den Feuerschalen beleuchtet.
Ich war auf dem Weg zum Gryffindorturm um Harry abzuholen. Am Nachmittag hatte er mir noch beschrieben, hinter welchem Portrait der Eingang war. Ungeduldig stand ich nun vor einem Bild auf dem eine etwas korpulentere Dame abgebildet war, die mich misstrauisch beäugte."Wie lange soll ich denn noch warten bis dir das Passwort einfällt?!", sprach sie mich in einem gereizten Ton an.Ihre Stimme war hoch, aber dennoch kräftig.
"Ich warte auf jemanden. ", antwortete ich ihr höflich, obwohl ich mir nun so vorkam,als würde Harry mich Stunden warten lassen.Ich setzte mich auf die oberste Stufe und spielte mit meinem Haar. Langsam ließ ich meinen Blick über die übrigen Portraits schweifen. Sie alle bildeten eine Person bzw. einen Zauberer oder eine Zauberin ab. Wer diese ganzen Personen aber waren,war mir nicht bekannt. Hinter mir spürte ich einen leichten Luftzug und mit einem Schwung schob sich das Bild der Dame endlich zur Seite.
"Du bist spät dran. " sagte ich nur und stand auf. Harry huschte zu mir rüber. "Tut mir leid. Ron hat mich aufgehalten. "
Ich nickte nur und hing meinen Gedanken nach.
Harry und ich gingen nun gemeinsam den Weg hoch zu Dumbledores Büro. Ich fragte mich,warum er nach uns geschickt hat und warum ausgerechnet heute Abend. Am Wasserspeier angekommen blieben wir stehen." Zischende Zauberdrops. " , sagte Harry,der zum Glück das Passwort wusste. Der große Wasserspeier drehte sich und vor uns erstreckte sich eine lange Wendeltreppe. Am Ende angekommen,standen wir nun vor einer großen Holztür. Ich klopfte an und man hörte sofort von innen ein Herein. Harry öffnete die große Tür, die genauso knarckste, wie die Tür zur großen Halle, nur etwas leiser. Wir traten ein und ich schaute mich in dem riesigen Büro um. Dies mochte der wunderlichste Ort in Hogwarts sein. Die offensichtlich ehemaligen Schulleiter dösten in ihren Bildern,welche an den Wänden hingen und Dumbledore selbst strahlte über die Gläser seiner Brille hinweg. Sein Gesicht wurde von unten durch das Schimmern einer Schale erleuchtet.Doch dies war nicht das einzige was sich in dem Raum befand. Überall standen Bücherregale, Tische mit goldenen Aparaturen,der sprechende Hut selbst lag zerfiltzt und zerknittert auf einem Stuhl. Die Decke wurde von einem warmen Licht erhellt und hüllte den Raum in ein traumhaftes gelb. Ein großer rot gelber Vogel saß auf einer Stange und schien mich anzulächeln.Ich wollte für immer hier bleiben und jede noch so kleine Ecke des Raumes erforschen.
"Guten Abend ihr zwei. Ich hab schon auf euch gewartet. " Höflich begrüßten auch Harry und ich den Schulleiter von Hogwarts. " Ihr fragt euch sicher warum ich euch heute her gebeten haben. Das hier,vor dem ich stehe ist ein Denkarium. Dort kann man all seine gesamten Erinnerungen festhalten und sie später wieder aufrufen. Ich verwende es gerne, wenn ich meine Gedanken ordnen muss oder aber mir der Kopf vor lauter Gedanken zu platzten droht. Es ist natürlich auch hilfreich ,wenn man schon so alt ist wie ich. Einiges vergisst man ja doch. "
Dumbledore lächelte belustigt und zwinkerte uns zu.
"Nun denn. Ihr könnt euch sicher noch daran erinnern, dass wir gemeinsam Professor Slughorn an die Schule zurück geholt haben.Wie ihr bestimmt mit bekommen habt, hat er eine Leidenschsft für außergewöhnliche Schüler. Er wird versuchen euer Vertrauen zu gewinnen.Ich möchte das ihr beide dem nach geht."Er legte eine Pause ein und schaute einen Moment lang Gedanken verloren in das Denkarium. "Dies ist aber nicht der einzige Grund warum ich euch hergeholt habe. Ich möchte euch gerne eine Erinnerung von mir zeigen, die schon viele Jahre zurück liegt. Es ist eine Erinnerung,die von einem kleinen Jungen handelt, der nun auf der ganzen Welt gefürchtet wird. "
Voldemort- schoss es mir gleich in den Kopf. Dumbledore holte eine kleine Phiole und goss sie in die Schale,die mit einem schimmernden Wasser ausgefüllt war. Schwarze Schlirren verdreckten das Wasser und ein Bild von einem jüngeren Mann wurde sichtbar.Dumbledore deutete uns,den Kopf nacheinander in das Becken zu tauchen. Harry überließ mir den Vortritt und so versenkte ich mein Gesicht in der Schale. Kurz kamen mir Zweifel ,ob ich überhaupt atmen konnte,doch die Zweifel verschwanden sogleich. Es war,als wäre mein Körper noch an Ort und Stelle und als würde meinen Lunge immer noch atmen,aber mein Geist war ganz woanders. Ein plötzlicher Sog zog mich an einen weit entfernten Ort zu einem mir unbekannten Kinderheim.
Der junge Dumbledore wurde von einer Frau begleitet, die nicht sehr gut auf einen Jungen Namens Tom zu sprechen war. Mir war natürlich bewusst,dass es sich hier um Tom Riddle handelt. Die Frau kam mit Dumbledore im Schlepptau zu einem Zimmer und öffnete sachte die Tür. Auf einem nicht gerade gemütlichen Holzstuhl, der in einem nicht gemütlichen Zimmer stand, saß ein kleiner Junge mit dunklen Haare, einem süßen Gesicht und einer Nase. Er hatte zu seiner jetzigen Erscheinung im Grunde genommen keine Ähnlichkeit. Dieser Junge schien ein komplett anderer Mensch zu sein. Dumbledore trat in den Raum und das erste was mir auffiel war, dass die Erinnerung von Dumbledore bestimmte Gegenstände fixierte. Einmal eine eigenartige Karte, sieben Muscheln und ein Bild von einem Felsen, der aus dem Meer herausragt.
Das erste was der Junge sagte war ein einfaches Gehen sie. Es war fordernd und seine Stimme klang schon damals nach sehr viel Selbstbewusstsein."Sie sind ein Artzt, oder? Sie möchte, dass ich untersucht werde. Alle denken,das ich anders bin. " , sagte der kleine Junge.,
"Vielleicht haben sie recht. Ich bin Professor an der Schule Hogwarts. Eine magische Schule. Eine Schule für Menschen wie ich und auch für dich. Du kannst Sachen, Tom, die andere nicht können . "
"Ich kann Dinge bewegen ohne sie zu berühren, ich kann Tieren Befehle erteilen ohne sie vorher trainiert zu haben, ich kann Menschen schlimme Dinge antun, wenn sie mich schlecht behandelt haben. Ich kann ihnen Schmerzen bereiten so oft ich möchte. Wenn sie wirklich so sind wie ich, dann beweisen sie es. " forderte der junge Tom Dumbledore nun heraus.
Ohne mit der Wimper zu zucken versetzte Dumbledoder den alten Kleiderschrank in Flammen.Der Schrank brannte Licherloh, doch der Boden blieb wie er war. Der Junge lächelte ein wenig und schien besänftigt, sogar überzeugt.
"Ich denke in deinem Schrank befindet sich etwas, was dort nicht hingehört. In Hogwarts dulden wir keine Klauerei. " Der Junge und auch Dumbledore standen auf und der Schrank stand unversehrt an Ort und Stelle. Die Box, die sich im Schrank befand enthielt Kleinigkeiten von anderen Kindern.
Überzeugt davon, dass Tom ihm glaubte, verließ Dumbledore den Raum,doch der kleine Junge war noch nicht fertigt. Er sagte etwas, was Dumbledore beunruhigte."Ich kann mit Schlangen reden.Sie finden mich. Sie flüstern mir Dinge zu. Ist das auch normal für jemanden, wie sie? "
Dumbledores Antwort konnte ich nicht mehr hören, da die Erinnerung sich in Luft auflöste. Ich tauchte aus dem Wasser auf und meine Haut war trocken.Harry wartete ungeduldig und tauchte nun ganz schnell auch seinen Kopf hinein. Ich wollte etwas sagen, doch Dumbledore meinte wir sollten auf Harry warten. So stand ich nun da und unterhielt mich mit ihm, als wäre er mein Großvater.
*
"Gute Nacht Harry. "
Ich ging nun noch immer in Gedanken bei dem heutigen Abend zu dem Slytherin - Gemeinschaftsraum. Es musste schon spät nach Mitternacht sein,denn alles war in ein dunkles schwarz getaucht. Die Vertrauensschüler drehten ihre Runden,doch ich wich ihnen gekonnt aus,indem ich mich unsichtbar machte. Ich hatte keine Lust mich erklären zu müssen und hielt dies für die beste Lösung. Ich hörte abermals Schritte und versteckte mich hinter einer Staute,obwohl ich es eigentlich nicht nötig hatte. Zu meiner Überraschung war die Person aber kein Schüler, sondern Professor Snape.
Ich schaute ihm hinterher,wie er mit seinem wehenden Umhang davon schritt. Ich wusste nicht,was mich dazu verleitet hatte,aber ich musste ihm folgen. Snape ging in die Richtung seines Büros, in dem ich noch kein einziges Mal gewesen war. Er trat hinein und mit einem schäppern fiel die Tür ins Schloss.Ich lächelte in mich hinein und nutzte wieder einmal meine Kräfte. Mit höchster Konzentration verharrte ich wie zuvor in mit der Unsichtbarkeit und schwebte in den Raum hinein. In eine Ecke gedrängt beobachtete ich ihn. Er stand vor seinem Schreibtsich und schaute mürrisch drein. Andauernd kratzte er sich an seinem Arm und wurde immer wütender . Mit einem ordentlichen Schlag schmiss er Gläser von seinem Schreibtisch, die allesamt zu bruch gingen. Nun kratzte er sich schon wieder am Arm und zog seinen Ärmel hoch. Zum Vorschein kam ein dunkler Fleck.Aber es war kein Fleck. Es war ein Totenkopf- Tatoo aus dem sich eine Schlange schlängelte. Snape war ein Todesser!
Vor Schock hätte ich fast meine Fassung verloren und glitt hinaus aus dem Raum. Schnell rannte ich in den Gemeinschaftsraum und in mein Zimmer hinein. Die Mädchen waren noch wach und ich hätte ihnen fast alles verraten,aber ich konnte mich zurückhalten und erzählte ihnen eine ausgedachte Geschichte über eine Begegnung mit dem Geist Peeves.
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𝖂𝖆𝖗 𝖔𝖋 𝖍𝖊𝖆𝖗𝖙𝖘
FanficWie man es weiß sind es die kleinsten Dinge , die ein Leben verändern können. In einem kurzen Moment kann sich zufällig etwas ereignen. Gerade, wenn du es am wenigsten erwartest, bringt es dich auf einen Weg, den du nie einschlagen wolltest. In eine...