Kapitel 26||

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Harukas Sicht:

Etwas verblüfft starrte ich zwischen Herr Takeda, den offensichtlichen Mitarbeitern des Jugendamtes und meiner noch immer wütenden Mutter hin und her, während die restlichen Jungs sich wieder zu uns stellten. Während der Mitarbeiter also noch immer meine laut fluchende Mutter fest und vorallem von mir und den anderen aus der Mannschaft fern hielt, trat seine Kollegin mit einem kleinen Lächeln auf mich zu und meinte: ,,Hallo Haru...Ich darf dich doch so nennen, oder?! Wir werden uns um deinen Fall kümmern....Aber wir müssten wissen, ob sowas schonmal vorgekommen ist. Hat deine Mutter dich zuvor jemals schon geschlagen oder dich anderweitig irgendwie misshandelt?" Mich dezent unwohl fühlend zog ich meine Schulter etwas hoch und begann etwas mit meinen Fingern zu spielen, weshalb die Mitarbeiterin des Jugendamts leicht seufzend weiter sprach: ,,Es ist in Ordnung und wir verstehen es auch, wenn du jetzt nicht hier mit deinen ganzen Freunden und deiner Mutter vor Ort über sowas sprechen willst....Wäre es in Ordnung, wenn wir dich in den nächsten 1-2 Tagen Mal in unsere Zentrale einladen würden und wir dann alles klären?" Auf ein kleines Nicken von mir fuhr sie also lächelnd fort: ,,Gut...Hast du irgendjemanden bei dem du nun erstmal unterkommen kannst, da du ja eigentlich noch minderjährig bist und damit eigentlich nicht alleine wohnen dürftest? Einen weiteren Elternteil zum Beispiel? Oder einen andere Verwandte? Sowas in der Art?!" Verstehend nickend nahm sie mein Kopfschütteln zur Kenntnis und murmelte: ,,Ok...dann organisieren wir dir jetzt eine nette Familie, bei der du erstmal bleiben kannst bis geklärt ist, wie wir weiter vorgehen." Damit wollte sie mich sanft zum Auto schieben, jedoch kamen wir nicht Mal fünf Meter weit, da sprach eine mir nur allzubekannte Stimme hinter uns: ,,Ähm Entschuldigung.....Ich weiß, dass ich eigentlich nicht zu ihrer Familie gehöre,...aber wäre es eventuell auch möglich, dass Haru vorübergehend auch bei mir unterkommen könnte? Ich bin mir sicher meine Eltern werden nichts dagegen haben..und außerdem ist es bestimmt auch für Haruka angenehmer, wenn sie bei einer vertrauten Person in der Nähe ist...." Mit geweiteten Augen fuhr ich herum und starrte ungläubig niemand geringeres als Kageyama an, welcher mit leicht geröteten Wangen stur zu Boden blickte. Sanft lächelnd meinte die Mitarbeiterin des Jugendamts: ,,Ja theoretisch wäre dies auch eine Option. Das heißt solange es für deine Eltern und auch für Haruka in Ordnung ist...." Tja und damit lag sowohl die Aufmerksamkeit von der Jugendamtsmitarbeiterin als auch eigentlich die vom restlichen Team auf mir. Ohne Blickkontakt aufzubauen oder zu halten stimmte ich nickend zu, weshalb die Frau neben mir lächelnd meinte: ,,Ok, dann ist das ja geregelt....Ihr besorgt dann einfach noch ein paar deiner Sachen aus der Wohnung deiner Mutter und wir vermerken das dann einfach in der Akte, dass du bei einem Freund untergekommen bist....Wir sehen uns dann die Tage, ja Haruka?!" Damit wurden mir und Herr Takeda jeweils noch eine Visitenkarte in die Hand gedrückt, ehe die Mitarbeiter des Jugendamtes verschwanden, nachdem eine Streife zuvor noch meine Mutter abgeholt hatte. Tja und da standen wir nun also mit einer etwas seltsamen Stimmung zwischen uns vor dem Schultor und sagten kein Wort.

Fliegen mit den KrähenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt