Samaras Sicht:
Erst nachdem Lica aus meinem Büro gestürmt war, wird mir so wirklich klar, was ich eigentlich getan habe. Ich habe Lica von mir gestoßen und das nur, weil ich so sauer auf Mona war. Wie sie gestern an Lica angekuschelt war, dass tat mir einfach weh zu sehen. Aber ich bin ja nicht besser, immerhin habe ich Lica nun endgültig verloren. Aber vielleicht ist es besser so und diese Trennung musste sein. Immerhin bin ich nun wieder Licas Lehrerin und Lica wird hier mit Sicherheit jemanden neune Kennenlernen. Im Grunde war meine Reaktion nur ein Schutz. Ich würde es nicht ertragen, wenn ich Lica an jemanden verliere aber ich muss es zulassen, denn sonst verlieren ich mich selbst. Ich hoffe nur, dass Lica jetzt nichts dummes anstellt.
Die nächsten Tage werden ruhig. Also zumindest, was den Kontakt zwischen Lica und mir angeht. Wir meiden uns so gut es geht aber trotzdem vermisse ich sie so dolle. Jedes mal, wenn ich sie sehe würde ich am liebsten heulend wegrennen und nie wieder zurück kommen. Auch sie leidet sichtlich darunter. Anhand von ihren Augenringen und ihrer Abwesenheit im Unterricht denke ich mal, dass sie nicht sehr viel schlafen wird. Auch Leonie ist schon auf mich zugekommen. Sie scheint von uns gewusst zu haben, auf jeden fall hat sie mir erzählt wie häufig Lica nachts wieder an Angstzuständen und Panik Attacken leidet. Auch mir geht es sehr schlecht. Ich schlafe nicht mehr gut, habe grundsätzlich keinen Hunger und wenn ich doch was esse kommt es zu 90% wieder raus. Ich mache mir selber einfach solche vorwürfe, da ich weiß, dass ich an all dieser scheiße schuld bin.
Ich laufe gerade über den Schulflur. Heute ist Freitag und ich brauche das Wochenende dringen. Ich habe gestern mit Nora telefoniert und wir haben abgesprochen, dass ich und Lica über das Wochenende kommen. Es ist ein langes Wochenende, also haben wir genau 5 Tage bei Nora. Leider heißt dieser Besuch aber auch, dass ich mehrere Stunden mit Lica im Auto verbringen muss. Nora habe ich erzählt, nur erzählt dass Lica und ich einen Streit hatten. Denn Rest habe ich erstmal verschwiegen. Lica hat sich komplett verändert und stellt momentan auf Durchzug. Sie hält sich an nichts mehr. Nora meinte bevor wir gefahren sind, dass wenn Lica Probleme macht sie zurück zu ihr muss. Da Lica hier aber mittlerweile ihre freunde hat und sie und Mona sich näher kommen, was mir vollkommen egal sein kann, will sie hier natürlich nicht mehr weg. Es herrscht zwischen uns Eiszeit, was sie mich leider auch spüren lässt. Aus der schüchternen Lica ist ein vorlautes Mädchen geworden und das nur in wenigen Tagen. Leider ist sie dadurch auch im Unterricht sehr vorlaut geworden und macht mir das leben zur Hölle. Kurz gefasst, sie zeigt mir genau, wie sehr ich sie verletzt habe.
Ich komme vor meinem Klassenraum zum stehen. Hinter dieser Tür erwartet mich meine Klasse. Genauer gesagt die Klasse, in der auch Lica ist. Ich atme mehrere male tief ein und aus, setze meine Maske auf und öffne die Klassentür. Sofort verstummen alle, ich bin zwar nicht sehr streng aber ich kann sehr ungemütlich werden, wenn mir jemand auf der Nase rumtanzt. Nur ein Mädchen aus der Vorletzten Reiche quatscht ungehalten weiter. Ich gehe nach vorne zum Tisch und lasse mit einem dumpfen Knall meine Tasche auf diesen Fallen. Alle samt zucken zusammen ..Schön das ich jetzt von euch allen die Aufmerksamkeit bekomme!" bei diesem Satz schaue ich in Licas Richtung. ,,Ich wünsche euch einen schönen Guten Morgen. Ich weiß, es ist die letzte Stunde vor dem langen Wochenende und ich habe auch keine Lust mehr auf Unterricht. deswegen mache ich euch ein Angebot. Wenn ihr gut mitarbeitet und wir alles schaffen, dürft ihr euch fürs Ende ein Spiel wünschen." Damit habe ich meine Klasse und eigentlich arbeiten nach einer kurzen Wiederholung auch alle brav an ihren Arbeitsblättern, nur Lica meint mal wieder Unruhe zu stiften. Sie quatscht ununterbrochen mit Mona, Leonie und Lola. Ich versuche es zu ignorieren. Aber als sie dann auch noch anfängt ein Mädchen, dass sowieso schon alleine ist, mit Papierkugeln abzuschmeißen platzt mir der Kragen.
,,LICA!" Donnert meine stimme durch den Raum und alle versammelten 23 Schüler ziehen den Kopf ein. Auch Lica gibt ruhe und schaut mich mit Bittendem Blick an. Oh Fräulein, das kannst du vergessen! ,,GIB JETZT ENDLICH RUHE!" Lica schaut mich verängstigt an. Dann schaue ich meine Klasse an ,,Lica du bleibst sitzen und der Rest von euch darf früher ins Wochenende gehen." So schnell sie können verschwindet meine Klasse nur Lica sitzt noch auf ihrem Platz und schaut schüchtern auf den Boden. ,,Sag mal, was soll der Scheiß?! Was ist bloß los mit dir? Du baust durchgehen scheiße, bist frech und unsozial. Und jetzt wirfst du dieses arme Mädchen auch noch mit Papierkugeln ab?! Kannst du dich noch erinnern? Du warst selber mal in der Situation!" ich kann es wirklich einfach nicht fassen. Wo ist meine liebe und nette Lica hin. Das Mädchen, was ich mal geliebt habe. Die Lica die jetzt vor mit steht, die bedeutet mir nichts mehr. ,,E....Es .Es tut mir leid." mehr bringt sie nicht mehr von sich. ,,Ich glaube es war eine schlechte Idee, dich mit hier hin zu nehmen!" Ich drehe mich von ihr weg und hohle meine Tasche vom Tisch. ,,Aber.....Aber warum? Bitte, ich will hier bleiben. Erzähl nichts Nora! Bitte sie holt mich hier nur weg!" Ich höre die Trauer und Angst in ihrer Stimme und auch als ich mich umdrehe, sehe ich wie Tränen ihre Wange runter laufen. ,,Lica ich wünschte ich könnte aber du machst mir das leben zur Hölle, störst andere Leute beim lernen, Ärgerst andere Schüler und bist nicht mehr wieder zu erkennen. Und jetzt geh auf dein Zimmer, pack deine Sachen fertig in einer Stunde fahren wir los. Und du kommst mit und das ohne wenn und aber!" Ohne noch irgend was zu sagen, nickt sie, dreht sich um und verschwindet auf dem Gang. Ich liebe Lica immer noch aber die alte Lica, nicht die Lica die momentan vor mir steht.
Traurig und Müde gehe auch ich auf mein Zimmer um meine letzten Sachen zu packen. Ich freue mich wirklich sehr auf Nora....
Hey ihr,
hier ist das nächste Kapitel und es kommt später als geplant. Leider war es mir nicht möglich dieses Kapitel fertig zu schreiben aufgrund einer Verletzung in der Hand. Aber gestern konnte ich es beenden und hier ist es. Die kommende Woche erwartet euch noch ein Kapitel und ein kleines Osterspecial an dem ich gerade arbeite. Also könnt ihr euch freuen.
Ich würde mich über Kritik und Ideen freuen und hoffe euch hat das Kapitel gefallen.
Man hört sich
Alexifley.
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Das wahre Leben ist hart
AléatoireHey, mein Name ist Lica Meiler. Ich bin 17 Jahre alt und hatte eigentlich immer ein normales Leben. Bis ich aus meinem Leben gerissen werde und sich schlagartig alles verändert. Aber als wäre das nicht schon genug taucht auch noch diese Frau in mein...