Die halbe Nacht hatte ich kein Auge zu getan. Eliah schottete sich weiterhin von mir ab und diese gähnende Leere, die normalerweise seine Gefühle ausfüllten, brachte mich langsam um den Verstand. Die räumliche Trennung und seine Verschlossenheit trieben unaufhörlich Tränen aus meinen Augen, sodass mein Kopfkissenbezug mittlerweile durchnässt war und unangenehm an meiner Wange klebte.
Die Decke spendete mittlerweile keine Wärme mehr, wodurch mein Körper von einem starken Zittern heimgesucht wurde.
Mit kalten Fingern zog ich die Decke enger um mich drückte meine Knie gegen meine Brust und versuchte laute Schluchzer in dem Stoff zu ersticken um Bernard nicht zu wecken. Wer weiß, wie hellhörig sein Haus war.
Nur schwer drifte ich in einen unerholsamen Schlaf.
Die ersten, zwitschernden Vögel rissen mich aus meinem leichten Schlaf. Gähnend und mit scherzenden Augen setzte ich mich auf und zog die Decke sofort wieder enger um mich.
Mir war immer noch kalt.Die aufgehende Sonne erhellte das Wohnzimmer und unweigerlich musste ich daran denken, wie es wäre neben Eliah aufzuwachen. Wie es wäre in seinen Armen zu liegen, seine raue Morgenstimme zu hören, seine liebevollen, kleinen Küssen, die er morgens immer in meinem Nacken verteilte, zu spüren.
Ich seufzte. Drückte mein Gesicht wieder in die Decke um die neuen Tränen zu verhindern.
Ich wollte nicht noch mehr weinen. Meine Augen schmerzten sowieso schon und ich sah wahrscheinlich bereits jetzt schlimm aus.»Guten Mo– Oh, Finn.« Bernards fröhliche Miene änderte sich schlagartig als er mich wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa sitzen sah.
»Komm her. Du wirkst als würdest du eine Umarmung brauchen.«Im nächsten Augenblick schlang Bernard bereits seine kräftigen Arme um meinen Körper und drückte mich samt Decke gegen sich.
Erst dadurch realisierte ich, wie dringend ich Körperkontakt brauchte. Wie dringend ich Eliah brauchen würde.Bernard strahlte eine angenehme Wärme aus und sein Herzschlag ging stetig. Doch es war nicht Eliahs Wärme, nicht Eliahs Herzschlag.
Bernard war nicht Eliah.»Du bist eiskalt.«, stellte der Krieger recht schnell fest und zog die Decke enger um mich.
»Ich mache dir einen Tee und etwas zum Essen, ja?«Ich konnte nur nicken. Ich traute meiner Stimme keinen Ton zu.
Mit wackeligen Beinen folgte ich Bernard in seine kleine Küche, da ich nicht mehr länger auf dieser Couch sitzen wollte.
Ich beobachtete mit leeren Kopf den groß gewachsenen Mann, der leise vor sich hin pfiff, während er das Teewasser aufsetzte.»Wie hast du geschlafen? Ging das Sofa?«
Ein gekrächztes Ja verließ meine rauen Lippen und augenblicklich sehnte ich den Tee herbei um meinen ausgetrockneten Mundraum wieder zu befeuchten.
»Was möchtest du frühstücken? Rührei? Toast? Müsli? Ich kann mich auch an Pfannkuchen versuchen, aber da kann ich nichts versprechen.« Bernard kickerte über seine eigenen Worte und stellte mir wenige Momente später eine dampfende Tasse Tee hin. Sofort schlang ich meine kalten Finger um das warme Porzellan und seufzte wohlig auf.
»Eigentlich brauche ich nichts.«, antwortete ich in einer kaum hörbaren Lautstärke.
Bernard sah überrascht auf, ehe er energisch den Kopf schüttelte.»Du musst etwas essen. Also?« Ich zuckte nur den mit den Schultern. Ich wollte ihm eigentlich widersprechen, aber ich wusste, dass ich wahrscheinlich sowieso nicht gewinnen konnte, deswegen sparte ich mir diese Energie auf.
Der Krieger seufzte leicht, schüttelte den Kopf und holte im nächsten Moment einen Eierkarton aus dem Kühlschrank. »Dann Rühreier. Die sind wenigstens warm.«
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Degradierung - vom Beta zum Omega ✓
WerewolfDer junge Beta Finn hat mit seinen gerade mal 18 Jahren schon viel im Rudel erreicht. Er hatte sich nach oben gearbeitet und ist durch und durch zufrieden. Einzig, seine Gefährtin fehlt ihm noch, doch er ist zuversichtlich sie bald zu finden. Als F...