1. Kapitel

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"Jetzt mach schon!", rief Rewi und grinste breit. Erneut zeigte er auf ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren. "Du musst da jetzt auch durch!" Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? "Lass mal schlechte Anmachsprüche testen! Das wird bestimmt lustig!", hatte er gesagt. Jaja. Spaß. Rewinside hatte schon den schlechtesten Anmachspruch gebracht und jetzt musste ich nachziehen. "Hat der berühmte DeChangeman keine Anmachsprüche drauf?", grinste er und ich biss die Zähne zusammen. Wenn ich das jetzt nicht tat, dann würde er mir das ewig nachsehen. "Und was soll ich sagen? 'Entschuldigung, aber auf welchen Anmachspruch würdest du denn am positivsten reagieren?' oder was?", fragte ich und er nickte: "Warum nicht?" Ich seufzte. Ich kam um die Sache wirklich nicht mehr herum. Also ging ich auf die Bank zu, auf der das Mädchen saß. Irgendetwas fesselte mich an ihr. Vielleicht einfach die Tatsache, dass sie im Winter auf einer Parkbank saß und ein Buch las. Neben ihr lag eine Kamera und sie wirkte in ihr Buch vertieft. Klasse. Ich atmete einfach laut aus und bewegte mich langsam auf sie zu. In meinem Kopf sortierte ich mir die Wörter zurecht und hatte sie auf halber Strecke sogar kurzzeitig vergessen. Ein letzter Blick zum grinsenden Rewi... Wie gerne ich ihn einfach ins Gesicht schlagen würde. Etwa einen Meter war ich nur noch von dem Mädchen entfernt. Ich stellte mich neben sie und hielt mich an der Lehnte der Bank fest. "Hey", setzte ich an. Das Mädchen schaute auf und sah mich mit ihren strahlenden blauen Augen an. Sofort vergaß ich die Worte, die ich mir schon mühesam zusammengesucht hatte. Erwartungsvoll zog sie eine Augenbraue hinauf. Jetzt musste ich irgendwie versuchen cool zu bleiben, also improvisierte ich. So lässig wie möglich sagte ich: "Hey, Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick oder muss ich noch einmal an Dir vorbeigehen?" Sie fing an zu grinsen und kicherte sogar leicht. "Nein, einmal reicht völlig.", sagte sie und strahlte mich an. Sie rutschte auf der Bank ein Stück herüber und zeigte mir so, dass ich mich neben sie setzten durfte, was ich auch tat. Ich war irgendwie baff, da das wirklich funktioniert hatte. Ich schielte zu Rewi, der mindestens genauso erstaunt war wie ich. "Ich bin übrigens Yumi", sagte das Mädchen und legte ihr Buch bei Seite. "Äh, Joseph.", entgegnete ich und sie schenkte mir ein wunderschönes Lächeln. "Ehrlich gesagt, hatte ich nicht erwartet, dass dieser Spruch funktioniert.", lachte ich und kratzte mich am Kopf. "Ich weiß", sagte sie nur und strich sich eine Haaresträhne hinters Ohr.

DeChangeman FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt