Ich stand im Vorgarten meines Elternhauses, mit einem weichem Schal um meine untere Gesichtshälfte und einem schwarzen Schleier vor meinem Gesicht, und pflanzte verschiedene Blumen ein.

Die Menschen liefen an unserem Haus entlang die meisten ignorierten mich die anderen schauten mich verwundert an.
Nicht weil ich eine Frau im Beet bin, das ist schließlich normal, viel mehr weil ich offensichtlich mein Gesicht verbarg.

Ich hasste es selbst dies zu tun doch mir blieb nie etwas anderes übrig, niemand durfte sehen was sich darunter verbarg.

Ich schaute auf als ich merkte das jemand mich beobachtete.
Eine Frau in meinem Alter stand dort und lächelte mich an.
Sie hatte langes, glattes schwarzes Haar, große Haselnussbraune Augen und duftete nach Zimt und vanille.

,,Hallo." Sie klang freundlich. Ihre Stimme war weich  klar und melodisch als dieses Wort sagte, sie wäre sicher eine gute Sängerin.

Ich nickte ihr grüßend zu und richtete meinen Blick wieder auf die Lilien die ich pflanzte.

,,Ich bin die Nachbarin von gegenüber ich wohne hier schon lange aber sie habe ich hier noch nie gesehen sind sie zu Frau Kim dazugezogen?"

Ich schüttelte den Kopf erinnerte mich aber wieder an sie.
Die nette Nachbarin von der Mutter häufig sprach und die ich schön öfter von meinem Zimmer aus beobachtet hatte. Sie hatte sich offenbar ihre Haare schwarz gefärbt, es stand ihr definitiv es brachte ihren leicht gebräunt Hautton angenehm zur Geltung.

,,Aber wenn sie schon länger hier wohnen wie kommt es das ich sie noch nie gesehen habe?" Fragte sie nun neugierig.

Ich zuckte mit meinen Schultern.
,,Ich gehe selten raus." War alles was ich sagte.

Ich hörte ihr lachen, es war wunderschön und ebenso wie beim Sprechen klang sie beim lachen klar, weich, melodisch und wie ein angenehmes Glockenspiel im Wind das leise die Geräusche der Natur umschmeichelt.
,,Dann sollten sie mal öfter rauskommen dann sehe ich sie öfter."
Ich schaute zu ihr hoch, ungläubig das sie mich öfter sehen wollte. Sie kannte mich doch nicht.

,,Ich bin Lia und wie heißen sie?"

Ich murmelte leise meinen Namen und vergrub dabei den setzling.
Sie kicherte wieder.
,,Wie bitte? Du warst etwas zu leise."

Ich stockte kurz als sie mich duzte.
,,Nakusha."

,,Ein interessanter Name. Orientalisch?"

Ich nickte.
,,Er kommt aus Indien. Meine Mutter fand er passt."
Sie lächelte breit.

,,Dann hat er sicher eine wunderschöne Bedeutung."

Ich gab einen zustimmenden laut von mir, sie musste ja nicht wissen das ich zwar passend gesagt hatte aber keinesfalls schön meinte.

,,Na dann bis morgen." Sie lächelte und winkte zum Abschied.

Ich sah ihr schweigend nach und als sich ihre Haustür schloss legte sich die selbe Trauer über mich und ich pflanzte weiter die schönen Lilien in stiller Einsamkeit.

Am späten Nachmittag ging ich wieder ins Haus, nahm mir essen und begab mich sofort auf mein Zimmer wo ich zu aller erst den Schleier und den Schal abnahm unter denen ich schon angefangen hatte zu schwitzen.

Ich setzte mich an meinen Tisch und fing an zu Essen und konnte mich dabei in einem kleinen Spiegel sehen.

Ein schönes Gesicht mit blasser aber dennoch schöner Haut und mandelförmigen blau silbrigen Augen und langen Wimpern. Doch der untere Teil war das komplette Gegenteil. Ein viel zu breiter Kiefer, die Haut war an einigen Stellen rötlich an andern zeigten sichblaue Flecken die immer wieder entstanden, der Kiefer war schief und somit sahen die eigentlich geraden und weißen Zähne hässlich aus und überall schienen Beulen zu sein.

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