Kapitel 12

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                    Hermines P.O.V

Nach dem Abendessen, gingen wir in unseren Gemeinschaftsraum und auch dort sprach keiner der beiden mit mir. Nach einer Zeit wurde mir das zu blöd und ich ging in meinen Schlafsaal um etwas zu Lesen. Durch diese Geschehnisse in der Großen Halle hatte ich vergessen in die Bibliothek zu gehen und nach diesem Buch zu suchen. Da aber schon Sperrstunde war, beließ ich es dabei, Morgen danach zu suchen und nun zu Schlafen. Parvati und Lavender schliefen schon und nur noch Fay Dunbar räumte ihren Schrank ein. Ich kannte sie nicht gut und bisher hatte ich auch nur einmal mit ihr zu tun gehabt. Das war eigentlich ganz lustig gewesen. Nämlich hatte Harry sie nach einem Föhn gefragt, wobei sich heraus gestellt hatte, dass sie keinerlei Erfahrung mit den Geräten der Muggel hat und ihn daher total überfordert zu mir geschickt hatte.
Seit dem schaut sie Harry immer komisch an.

Als sie mich bemerkte, warf sie mir ein freundliches Lächeln zu, welches ich erwiederte. Doch auch ich war langsam müde geworden und legte mich in mein Bett. Ich bekam noch mit wie Fay das Licht löschte und  kurz danach schlief ich ein.

Es war noch dunkel als ich von Lavenders murren wach wurde: ,,Bei Merlins Bart! Wem gehört dieser nervige Vogel?!" Müde rieb ich mir den Schlaf aus den Augen und sah in ihre Richtung. Eine schneeweiße Schleiereule mit tiefschwarzen Augen saß an meinem Fenster und wollte partout nicht aufhören zu kreischen. Verärgert strampelte ich meine Decke von mir und lief zum Fester. Am Bein der Eule befand sich ein Brief, welchen ich an mich nahm und wie auf Kommando verstummte ihr Gekreische. Beruhigt ließen sich alle in ihre Kissen fallen und zogen ihre Bettvorhänge zu. Ich betrachtete den Brief etwas genauer und Erschrak.

Da stand ja mein Name drauf! Und damit meinte ich nicht den Namen Hermine, Nein! Dieser Brief war an Violett. Vorsichtig öffnete ich den Brief und begann zu lesen:

Violett,

Triff mich bei Sonnenaufgang auf dem Mädchenklo im ersten Stock.

D.L.M.

Ich Erschrak, bis zum Sonnenaufgang war es nur noch eine halbe Stunde. Mir war klar, das dieser Brief von Draco stammte, da nur er meinen richtigen Namen wusste und auch nur er, seinen Namen mit D.L.M. abkürzte. So leise wie möglich zog ich mich an und mir kurze Zeit später schlich ich die Treppe hinunter in den Gemeinschaftsraum und danach durch das Porträt in den Gang.

Ich hatte Glück, denn die Fette Dame schien wohl zu schlafen. Auch wenn es nicht verboten war früh aufzustehen, war ich nicht besonders scharf darauf von Filch entdeckt zu werden. Mit der Zeit wurden meine Schritte schneller und kurze Zeit später stand ich vor dem Mädchenklo. Ich atmete einmal tief durch, Draco sollte nicht sehen, dass ich gerannt bin, und ging hinein. Drinnen war alles ruhig. Doch plötzlich drehte mich eine Hand an meiner Schulter und ich konnte in Dracos Gesicht sehen. Als ich mich von meinem Schrecken erholt hatte schlang ich meineArme um seinen Nacken und drückte mich ganz nah an ihn. Seine Arme lagen leicht auf meinen Hüften und ich entspannte mich.

Doch die Umarmung dauerte nicht Lange, denn schon kurz darauf Schober mich von sich und musterte mich gründlich: ,,Geht es dir gut?" Perplex nicke ich und diesmal ist er derjenige, der mich in seine Arme zieht: ,,Es tut mir leid, was ich beim Essen gesagt habe, ich hoffe du weißt das Vi." Ich zog die Augenbrauen hoch: ,,Vi?"
,,Mein neuer Spitzname für dich", antwortete er schlicht. Wie süß, er hatte sogar einen Spitznamen für mich.

Moment! Was dachte ich da schonwieder? Bei Merlins Bart, ich müsste dringend mit diesen Gedanken aufhören. Läch Land legte ich auch meine Arme um ihn und schloss die Augen. Ich war noch unglaublich müde und könnte sogar im Stehen einschlafen: ,,Draco nimm es mir bitte nicht übel, aber ich bin noch müde und würde gerne noch etwas schlafen." Ich gähnte an seiner Brust und er lachte leise: ,,Kein Problem, soll ich dich noch hoch bringen?" ER wollte MICH hochbringen? Und wenn uns jemand erwischte? Oder noch schlimmer, es Harry und Ron erzählte! ,,Das ist zwar lieb von dir, aber wenn wir gesehen werden, ist meine Freundschaft mit Harry und Ron beendet." Er runzte die Nase: ,,Ich kann nicht verstehen wie du mit den zwei Dumpfbacken befreundet sein kannst!" Ich zog spottende die Augenbrauen hoch: ,,Ja genau, weil deine Freunde Vincent und Gregory ja so überaus intelligent sind!"

Normalerweise bin ich nicht so sarkastisch aber, das musste Mal jemand aussprechen und ich fühlte mich verpflichtet Ron und Harry zu Verteidigen. Draco errötete leicht: ,,Darum geht es doch jetzt gar nicht. Ich meine was hat dir Weaselby schon zu bieten? Und neben dem berühmten Harry Potter ist doch jeder ein nichts!" Empört schnappte ich mach Luft. Wollte er damit etwa sagen, dass ich nur in Harry's Rampenlicht stand?! ,,Ich fasse es nicht! Wie kannst du sowas sagen? Ich bin mindestens genau so gut wie Harry! Und außerdem sind die beiden meine besten Freunde. Ich werde nicht zulassen, dass du sie immer wieder beleidigst!"

Verletzt sah Draco zur Seite: ,,Deine Besten Freunde? Dann geh doch zu denen! Ich hab sowieso keine Lust dein Ständiges rumgenörgel mit anzuhören, geh dich doch einfach bei Pottah und Weaselby ausheulen, das sind ja anscheinend deine Besten Freunde!" Und verschwand. Ich war verletzt, wie konnte er nur so etwas gemeines sagen? Warum sind Jungs so? Erst Harry, dann Ron und jetzt auch noch Draco. Ich verstand die Welt nichtmehr. Völlig fertig mit von der Situation fuhr ich mir übers Gesicht und spürte , dass meine Wangen nass waren. Wann hatte ich denn angefangen zu weinen?

Kann das Leben dich betrügen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt