Jetarel stand komplett überfordert noch an der gleichen Stelle und starrte auf den Fleck, an dem eben noch Lucifer stand.
Er verstand absolut nichts mehr. Nach ein paar Minuten, war er fähig dazu, die Bibliothek zu verlassen, er ging durch die Tür, durch die Lucifer eben gestürmt war und sah sich nach eben diesem um.
“Lucifer?!”
Mehr als ein paar verwirrte Blicke, von umherlaufenden Dämonen, bekam er nicht als Antwort.
Als er sich umsah und Luci nicht sah, ging er vorsichtig zu dessen Zimmer. Er stand erstmal mehrere Minuten davor, in denen er sich nicht sicher war ob er klopfen sollte und hoffte einfach, dass Luce ihn nicht gehört hatte.
Plötzlich hörte man von innen das Geräusch von zersplitterndem Glas.
Erschrocken riss Jay die Tür auf, ohne überhaupt nur an klopfen zu denken. Lucifer war nirgendwo zu sehen, sodass er einfach, ohne nachzudenken, ins angrenzende Badezimmer stürmte.
Luce saß an eine Wand gelehnt auf dem Boden und hatte die Arme um sich selbst geschlungen.
Um ihn herum lagen Scherben und als Jay den Blick hob sah er, dass der Spiegel zerbrochen war und in der Mitte ein faustgroßes Loch besaß.
Er stieg über die Scherben und ließ sich neben Lucifer an der Wand herunter sinken.
Jay legte vorsichtig eine Hand auf den Arm des Größeren.
“Du denkst also du hast mich vergewaltigt hm?” er sprach ganz ruhig, um den Teufel nicht zu verschrecken.
Lucifer gab keine wirkliche Antwort.
"Natürlich denkst du das. Wenn du dich selbst so sehr hasst, gehst du wohl immer vom schlimmsten aus. Und meine Reaktion hat das nur noch verschlimmert hm?"
Luce gab einen verächtlichen laut von sich.
"Ich hab mich entschuldigt, du bist den ganzen Tag weggelaufen und jetzt lässt du mich nicht in Ruhe. Du magst Ironie oder? Lass mich in Ruhe!"
“Ach halt doch mal die Klappe und hör mir zu. Denkst du wirklich, ich wäre noch hier, wenn du das getan hättest?! Ich weiß, wie ich aus der Hölle komme, das ist nun wahrlich kein Hexenwerk. Ich wäre keinen Tag länger hier geblieben. Außerdem, Az hätte dir niemals im Leben geholfen, wenn sowas passiert wäre. Eher hätte sie dir eine reingehauen. Du hast absolut nichts gegen meinen Willen getan, da hätte ich wohl anders reagiert, als du mich gegen die Wand gedrückt hast oder?”
"Anders als zu weinen, zu versuchen dich loszureißen und alles zu tun, um mir nicht ins Gesicht sehen zu müssen?! Alles was du noch hättest tun können, wäre um Hilfe zu rufen… Ach, warte…. Wie war das?.. "
Er schnippte mit den Fingern, als er ihn mit einem vor Hass verzogenen Gesicht ansah.
"Genau 'Az! Lass mich raus! SOFORT!' …Nein, kein Grund anzunehmen, dass irgendwas gegen deinen Willen geschehen ist."
Er schüttelte Jays Hand ab und lief dann einfach barfuß über die Scherben, wobei er dann blutige Fußabdrücke auf dem Teppich in seinem Schlafzimmer hinterließ.
Jay folgte ihm, ein paar Sekunden später.
“Ach ich bin ironisch?! Was ist mit dir? Jetzt versuche ich mit dir zu reden, um dir zu sagen, dass du mich VERDAMMT NOCHMAL NICHT VERGEWALTIGT HAST! Und du läufst weg. Du bist unfassbar!”
Er war mittlerweile richtig wütend geworden und das ließ er den Teufel auch spüren.
"Egal was ich getan oder nicht getan habe. Ob mit deinem Einverständnis oder ohne, du warst sauer, du wolltest mich nicht sehen, du wolltest das nicht. Nicht wirklich. Vielleicht gestern Abend, aber nicht mehr heute. Also halte dich einfach von mir fern, ok?
Du solltest nicht in meiner Nähe sein, weil ich alles kaputt mache, was mir zu nahe kommt.
Ich bin ein Monster!
Ein freak!
Ich bin der gottverdammte Teufel! Meine eigene Familie will mich nicht und alle haben Angst vor mir.
So viele können nicht irren.
Also nutzen deinen gesunden Menschenverstand und such das weite, ich bin nun mal nicht gut und das wird sich auch nie ändern!"Damit drehte er sich um und ging, blutige Fußspuren hinterlassend, hinaus auf den Balkon, in der Hoffnung, dass er endlich ging.
Jay dachte natürlich gar nicht erst daran, jetzt zu verschwinden und folgte ihm auf den Balkon.
“Hör mir jetzt genau zu!
Ich wollte das gestern!
Ich wollte es heute auch!
Ich würde es auch morgen noch wollen!
Ja ich war sauer aber das hatte andere Gründe. Immerhin war es mein erstes mal und auch wenn dir sowas nichts bedeutet, mir schon und es ist frustrierend, dass du dich nicht dran erinnern kannst.
Aber deswegen wird die Hölle auch nicht zufrieren.
Deine Familie ist einfach scheiße, ich habe genügend von ihnen kennengelernt um mir darüber eine Meinung zu bilden.
Dann halten dich andere eben für einen Freak.
Na und?
Mir ist klar dass du der Teufel bist aber das wusste ich auch schon bevor ich mich auf dich eingelassen habe. Du willst mich weg schicken, damit du mich nicht verletzt aber genau das tust du damit.”"Dein erstes Mal?
Und dir fällt dafür niemand Besseres als ein betrunkenes Monster ein, Kätzchen?
Meine Familie liegt nicht falsch, ich bin nicht gut, das liegt mir nicht. Ich versuche es immer wieder und mache alles nur noch schlimmer. Dafür gibt es mehrere Dutzend Beispiele. Ich weiß, das ich dich verletze, aber wenn du in meiner Nähe bist verletze ich dich schlimmer und öfter.
Jetzt tut es weh, du gehst weg, Wochen und Monate vergehen und es hört auf.
Bleibst du, passiert es immer und immer wieder.
Und der Punkt ist nicht, dass andere mich für einen Freak halten sondern… "Er beendete seinen Satz nicht, sondern drehte sich weg und sah, auf das Geländer gestützt, in die Ferne.
"Es ist halt einfach passiert.
Ich wollte es also hab ich dich nicht davon abgehalten.
Selbst wenn ich mich von dir fern halten soll, wie stellst du dir das vor? Damit das wirklich funktioniert müsste ich die Hölle verlassen und ich werde meine Heimat sicher nicht verlassen, weil Prinzessin Lucifer das gerne so hätte.
Egal was du versuchst, ich werde nicht gehen.
Weil ich nicht will und wenn ich etwas nicht will dann tu ich es nicht."Jay drehte sich von Lucifer weg und ging zur Balkontür.
"Du kannst ja zu mir kommen wenn…ach egal vergiss es."
Er machte sich keine Mühe die Enttäuschung, die man seiner Tonlage entnehmen konnte zu verstecken.
Lucifer hingegen wusste einfach nicht, was er tun sollte.
Er war hin und her gerissen.
Er wollte die Nähe seines Kätzchens, ohne Zweifel.
Doch diese Nähe brachte Gefahren mit sich, die er für den Kleinen nicht wollte.
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The story of two demons, that are too dumb to survive
FantasyFind it out while reading it ⚠Warnung!⚠ enthält... -Kraftausdrücke -Erwähnung von sexuellem Missbrauch -Selbstverletzendes Verhalten