Folter

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Nate

„ du wirst für deine Taten bezahlen" als stummer Zuschauer stand ich in einer Ecke des großen Thronsaals und beobachtete wie Cody seine Rolle als König ausübte. Er stand vor seinem Thron welcher sich auf einer Plattform befand. An diesem Bild hatte sich in all den Jahren nie etwas geändert doch alleine im letzten Jahr war so vieles passiert. Neben Cody's Thron stand inzwischen ein weiterer etwas kleinerer. Der Thron der Königin. Marys Thron. Voller Verachtung sah Cody auf den kriminellen herab welcher vor ihm stand und von zwei Wachen an Ort und Stelle gehalten wurde. Ein Mann welcher so viele Verbrechen begangen hatte, dass es selbst mir in den Fingern juckte ihm sein widerliches Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Er war ein Vergewaltiger und alleine sein selbstgefälliges Grinsen zeigte das er den Ernst seiner Situation nicht verstanden hatte. Cody hatte früher immer sehr grausam gehandelt. Durch Mary war dies so stark zurück gegangen das es fast gar nicht mehr vorkam das er die Kontrolle über sich verlor und seiner Brutalität freien Lauf ließ. Doch gerade durch Mary reagierte Cody inzwischen sehr viel empfindlicher wenn es um Verbrechen an Frauen ging. Immerzu musste er daran denken, dass es auch sie treffen könnte wenn er sie nicht beschützen konnte und das machte ihn rasend.

„ deine Bestrafung wird der tot sein. Eine öffentliche Hinrichtung um Noch einmal klar zu machen was wir mit Menschen wie dir machen" ein verräterischer Glanz erschien in den Augen des Kriminellen doch sein Lächeln verlor er nicht, im Gegenteil es wurde nur noch breiter.

„ Ihr seid doch bloß neidisch das ihr sowas mit eurer kleinen Königin nicht tun könnt. Niemals werdet ihr sie so sehr zum schreiben bringen wie ich es könnte"

Schon als Marys Name fiel wusste ich dieser Mann hatte gerade einen fatalen Fehler gemacht. Mordlust blitzte in den Augen des Königs auf.

„ Du wirst es bereuen ihren Namen auch nur gedacht zu haben" es war mehr ein Grollen, ein animalisches Knurren als wirklich eine Stimme welche Codys Kehle verließ. Cody war wütend und niemand der die Worte des Mannes gehört hatte würde es ihm übel nehmen. Das tat tatsächlich niemand und als der König die zu Fäusten geballten Hände öffnete und seinen schwarzen Nebel frei ließ, sahen alle nur zu. Niemand würde diesem Mann helfen.

Ich kannte Cody lange genug um zu wissen was passieren wird wenn er fertig mit ihm war. Der Mann wäre tot und Cody würde sich beeilen um zu seiner Königin zu gelangen damit er seinen Drang sie zu beschützen befriedigen konnte. Danach wäre er erleichtert das es ihr gut ging aber er wäre auch wütend weil er die öffentliche Hinrichtung nicht mehr durchführen lassen konnte und somit das Zeichen an das Volk weg blieb.
Gerne hätte ich ihn vor diesem Zwiespalt bewahrt auf welchen er gerade zusteuerte, aber Cody in seiner Wut und mit einer solchen Mordlust konnte von niemandem gestoppt werden.

Der Mann leistete wiederstand, biss die Zähne zusammen um keinen Ton von sich zu geben aber genau das war es was Cody wollte, der Mann musste schreien und um Gnade betteln ansonsten würde es den König nichtzufrieden stellen. Aufmerksam beobachtete ich wie sich der Blick meines besten Freundes verdunkelte. Ein bösartiges funkeln trat in seine Augen und wie auf Kommando begann der Mann zu schreien. Die Wachen waren längst zurück gewichen um nicht versehentlich mit dem Nebel in Berührung zu kommen und sahen dem Spektakel einfach weiter zu ohne so wirklich darauf zu reagieren.
Die schreie des Mannes gingen mir durch Mark und Bein, es ließ mich erzittern während es mir eiskalt den Rücken runter lief. Dieser Mann würde sterben, noch heute. Niemand könnte es jetzt noch verhindern.

„Cody" vier Buchstaben. Ein Name. Mehr brauchte es nicht um die volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Laut, klar, bestimmt und doch so sanft und lieblich wie man es gewohnt war erklang Marys Stimme von oberhalb der großen Treppe und zog augenblicklich die Blicke aller Anwesenden auf die junge Königin welche von ihrem Volk so sehr geliebt wurde.
Ehrfürchtig verbeugen sich alle vor ihr, wagten es kaum sich wieder zu erheben. Nur ich stand weiter im Schatten, neigte nur leicht den Kopf um ihr den Respekt zu zollen welchen sie zweifellos verdient hatte, doch ich ließ sie nicht aus den Augen. Wie immer war es faszinierend das junge Königspaar zusammen zu beobachten. Wie schnell Cody von barbarischen Arschloch zu liebevollen Ehemann wechseln konnte war unglaublich und in Situationen wie diesen in denen Cody eigentlich Wut und Hass verspürte und jemanden zu Tode foltern wollte war es ein ganz besonderes Spektakel ihn zu beobachten wie er alleine bei ihrem Anblick hin und hergerissen war und nicht mehr wusste ob er seinem Tun weiter folgen sollte oder lieber seine Königin an sich zog und ihr liebevolle Worte zuflüsterte. So wie auch jetzt. Cody sah sie an, ich konnte förmlich hören wie seine Gedanken sich überschlugen während er überlegte was er tun sollte. Sein Nebel war schwächer geworden, ruhiger. Glich er vorher noch einem Tod bringenden Tornado, so war es nun das Auge eines Hurrikans welches einen nicht entkommen ließ und weitere Schmerzen versprach wenn man dennoch versuchte ihm zu entkommen.
Mary hatte begonnen die Stufen hinab zu steigen und ließ ihren Mann nicht eine Sekunde aus den Augen. Es war fast so als hätten sich die Blicke der beiden miteinander verfangen und als würden sie sich nicht befreien können ehe sie nicht beieinander waren. 

Frohe weihnachten euch allen

With his LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt