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„Na los, Arithea! Jetzt geh mir endlich aus den Augen und putzt die Zimmer von Cecile und Celeste! Und nimm gleich auch noch die Wäsche mit, die schon seit 5 Minuten gewaschen haben solltest!", die schrille Stimme meiner Stiefmutter überschlug sich, als sie mich anherrschte alle Arbeit für sie zu übernehmen. Ich war erst 15, doch sehr wahrscheinlich die erfahrenste Putzfee auf der ganzen Welt. So langsam war ich mir sicher, dass Madame, alias Josephine, alias meiner Stiefmutter, mich nur aus dem deutschen Kinderheim adoptiert hatte um erstens) das Kindergeld zu bekommen, zweitens) damit sie jemanden hat, den sie tyrannisieren kann und drittens) damit ich ALLE Hausarbeiten für sie erledige. Aber was hätte ich anderes tun sollen? Ich war damals 13 gewesen, Deutsche und verstand kein Englisch und niemand, wirklich niemand, der ein Kind will, möchte so ein Kind adoptieren. Naja, vielleicht außer man möchte es aus ausnutzen so wie Madame es tut. Jetzt bin ich 15, fast 16, habe immer noch Probleme Englisch zu reden und habe die Schnauze gestrichen voll von den Schätzchen Cecile und Celeste. Ich weiß es klingt jetzt alles sehr nach Cinderella, aber glaubt mir, Cinderellas Leben war schön im Vergleich zu meinem. Ihr fragt euch jetzt sicher: „Ihr Leben war doch überhaupt nicht schön, so schlimm kann es doch nicht sein, oder?" Aber doch, klar kann es das. Wurde Cinderella mit Schürhaken beworfen, wenn sie etwas nicht schnell genug erledigt hatte? Nein. Also ihr leben konnte WIRKLICH nicht so schlimm gewesen sein. Ich meine sie hatte ihren Prinzen. Ich hatte niemanden, absolut niemanden. Keine Freunde, keine Eltern und nicht mal Geschwister. Ihr seht, sie hatte wenigsten die Mäuse, doch ich hatte noch nie ein Tier gesehen. Madame war hochallergisch gegen Tierhaare und somit durften wir nicht mal 20 Meter an Tiere heran ohne, dass die werte Madame eine Allergische Reaktion bekam. In der Schule war es nicht besser, denn meine Schwesterchen waren die beliebtesten Mädchen der Schule. Sie hassten mich und behandelten mich wie Abschaum, folglich taten es all die anderen auch. Es gab nur ein Ding, dass mir das Leben erleichterte: Lesen. In den Pausen war ich immer in der düsteren Bibliothek der Schule und las. Ich ließ meine Lieblingsbücher manchmal heimlich mitgehen. Denkt jetzt nicht schlecht von mir, denn was sollte ich tun? Madamefragen, ob ich ein Buch haben kann? Sie hat noch nie auch nur einen Schelling für mich ausgegeben, also nein.
Ich liebte es in verschiedene Welten zu verschwinden, und nichts mehr von dem verdammten Leben mitzubekommen. Mein absolutes Lieblingsbuch war definitiv Percy Jackson und die Nachfolgebände, also alles von Rick Riordan. Ich hatte mir schon immer gewünscht, dass ich einfach in ein Buch eintauchen, und dort leben könnte. Es wäre mein größter Traum.
Nun, wenn ich heute nicht draußen im Regen schlafen wollte, dann musste ich mich schleunigst an die Arbeit machen und die Zimmer meiner Stiefschwestern putzen. Ugh, Lust dazu hatte ich wahrlich nicht. Doch ich machte mich an die Arbeit, räumte die Zimmer auf, machte die Betten und spielte die Putzfee. Dann setzte ich noch die Wäsche an und fiel erschöpft ins Bett (oder sollte ich besser sagen, auf den Teppich im Keller?). Ich zog Apollo, der Turm des Nero hervor und wollte gerade anfangen zu lesen, als Madame in mein Zimmer rauschte und schrie: „Wo bleibt unser Kuchen?! Huh?! Wo bleibt er ich hatte dir schon vor drei Stunden gesagt, dass du ihn bei der Bäckerei abholen sollst! Was fällt dir eigentlich ein, du verzogene dreckige Dienstmagd!" Sie verpasste mir eine schallende Ohrfeige. Hinter Madams Rücken hörte ich es kichern und wollte schauen, was dort ist, doch Madame hatte das Buch in meiner Hand entdeckt: "Was wir das, wenn es fertig wird?!, kreischte sie, riss mir das Buch aus der Hand und schleuderte es quer durch den Raum. Es folgten drei weitere Ohrfeigen und noch ein Tritt gegen die Rippen als sie nach draußen schritt und kalt wisperte: „Los jetzt, geh den Kuchen holen, du willst doch nicht, dass Cecile und Celeste wütend werden, wenn sie noch viel LÄNGER HIER WARTEN MÜSSEN!" Die letzten Worte schrie sie mir ins Gesicht, und ich rappelte mich so schnell wie möglich auf. Madame warf mir noch einen kalten Blick zu und verschwand dann. Tränen sammelten sich in meinen Augen, doch ich drängte sie zurück. Diese Genugtuung würde ich meiner Stiefmutter ganz bestimmt nicht tun! Ich hasste sie, ich hasste sie, ich hasste sie! Ich wollte nur noch hier weg! Sobald ich den Gedanken gedacht hatte, hatte ich schon einen Plan. Ich holte mir einen Korb und stopfte alles was ich besaß hinein. Ein paar Kleider, Bücher und ein Handy. Das Handy hatte mal Cecile gehört, doch sie hatte ein neues Bekommen und ich hatte dieses aus der Mülltonne geklaut. Als ich alles zusammen hatte, schlich ich mich ins Zimmer von Madame und öffnete so leise wie möglich den Schrank. Dann wühlte ich zwischen all den Kleidern, bis ich die Kasse ertastete. Ich zog sie hervor und nahm alles Geld hinaus. Es war ihr Privatvorrat. Also das Kindergeld und alles was ICH verdient hatte. Ich stopfte alles in die Tasche und huschte aus dem Zimmer. Das schlechte Gewissen überkam mich wie eine grosse Welle und ich redete mir ein:» Sie haben genug Geld es hat auch noch Geld auf der Bank.» Ich zog mir meine Regenjacke an und lief nach draussen. Ich war gerade dabei wegzulaufen. Aber wo sollte ich hin? Ich hatte niemanden. Also lief ich einfach los.
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The gods and heroes
Historical FictionPercy Jackson, Annabeth Chase, die griechischen, römischen, nordischen und ägyptischen Gottheiten... all dem wird die 15 jährige Arithea ausgesetzt, ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte. Sie wurde einfach ins kalte Wasser geworfen...