Daphne und Blaise waren froh, nach dem Mittagsessen nach draußen zu kommen. Der Regen von gestern hatte sich verzogen, der Himmel war klar und blassblau, das Gras unter ihren Füßen federte, als sie zu ihrer ersten Stunde Pflege magischer Geschöpfe. Sie gingen hinter dem goldenen Trio her, welches sich anschwiegen. Der schwarze Wuschelkopf sah ziemlich zerknirscht aus, zwischen den beiden Löwen. Hatten sie sich etwa verkracht? Blaise lachte leise und Daphne sah von ihrem Buch auf. "Was ist?" - "Ich glaube die beiden haben sich gestritten und Potter weiß nicht recht, was er tun soll." Daphne verdrehte sie Augen, bevor sie kurz zu Harry sah. "Also eigentlich ist er ja recht niedlich oder?" Blaise blieb stehen und starrte seine Freundin angewidert an. "Potter? Du stehst echt auf Potter?" Abermals verdrehte Daphne die Augen.
"Nein Blaise, ich stehe nicht auf Potter. Aber schau dir mal seine leidende Haltung an und sein Blick. Oh er ist stehen geblieben." Harry stand nun bei den beiden und sah sie fragend an. "Redet ihr über mich?" - "Geh weiter Potter, sonst kommen noch die Dementoren, uuuh," schnarrte die Stimme Malfoys schon und quetschte sich zwischen Potter und Greengrass.
"Halt den Mund Malfoy." - "Uuh, wird Potter etwa mutig?" Harry knurrte, wurde dann jedoch von Ron und Hermine weggezogen. Hermine streckte ihnen noch die Zunge heraus, bevor die drei wieder vor ihnen herliefen. Einmal guckte Potter noch nach hinten und sah Daphne und Blaise stirnrunzelnd an, bevor er schließlich den Kopf schüttelte und sich abwandte.*~*~*~*
Hagrid wartete an der Tür seiner Hütte auf die Klasse mit seinem Saurüden Fang an der Seite. "Kommt, bewegt euch!", rief er den näherkommenden Schülern zu. "Hab 'ne kleine Überraschung für euch! Wird 'ne tolle Stunde! Sind alle da? Schön, dann folgt mir!"
Daphne dachte erst, der Wildhüter würde sie in den Wald führen, doch er führte die um einen Ausläufer des Waldes herum und fünf Minuten später standen sie am Rand einer art Pferdekoppel. Sie war leer. "Stellt euch dort drüben am Zaun auf!" rief er. "Sehr schön. Passt auf, dass alle etwas sehen können - und jetzt schlagt erst mal eure Bücher auf.."
"Wie denn?", ertönte das kalte Schnarren Malfoys.
"Was denn?", sagte Hagrid.
"Wie sollen wir unsere Bücher öffnen?" fragte Malfoy. Er nahm sein Monsterbuch der Monster heraus, das er mit einem langen Seil zugebunden hatte, Auch die anderen zogen ihre Bücher hervor, manche hatten sie in enge Taschen gestopft oder sie mit großen Wäscheklammern gezähmt.
"Hat denn.. Hat denn kein Einziger sein Buch öffnen können?", fragte der Wildhüter ganz verdattert. Die Schüler schüttelten die Köpfe. "Ihr müsst sie streicheln", sagte Hagrid, als wäre es ganz selbstverständlich. "Seht mal". Er nahm das Buch von Granger und riss das Zauberband herunter. Das Buch versuchte zu beißen, doch Hagrid fuhr mit seinem riesigen Zeigefinger an seinem Rücken entlang und das Buch fing an zu zittern klappte auf und blieb ruhig in seiner Hand liegen.
"Oh, wie dumm wir doch alle waren", höhnte Malfoy. "Wir hätten sie streicheln sollen! Da hätten wir von ganz alleine draufkommen können!"
"Ich.. Ich dachte, sie sind ganz lustige Dinger," sagte Hagrid unsicher zu Hermine.
"Oh - total lustig!" sagte Malfoy. "Unglaublich witzig, uns Bucher zu geben, die uns die Hände abreißen wollen!" - "Hald den Mund, Malfoy." sagte Harry leise. Hagrid wirkte bedrückt und Harry wollte, dass seine erste Stunde ein Erfolg würde."Na denn," sagte Hagrid, der den Faden verloren zu haben schien." Also.. Ihr habt jetzt eure Bucher und.. Jetzt braucht ihr die magischen Tiere. Ja. Also geh ich sie mal holen. Wartet mal.."
Er ging in Richtung Wald davon und verschwand.
Draco zeterte noch den Wildhüter, doch Daphne hörte nicht mehr zu und beobachtete die wunderlichen Geschöpfe, die gerade auf die Klasse zukamen. Sie hatten die Körper, Hinterbeine und Schwänze von Pferden, doch die Vorderbeine, Flügel und Köpfe waren die riesigen Adler mit grausamen, stahlfarbenen Schnäbeln und großen, leuchtend orangeroten Augen. Die Krallen an ihren Vorderbeinen waren lang wie Hände und sahen todbringen aus. Jedes der Tierwesen hatte einen dicken Lederkragen um den Hald, an dem eine lange Kette befestigt war, und alle Ketten liefen in den Pranken Hagrids zusammen, der hinter den Wesen in die Koppel gelaufen kam.
Alle wichen zurück, als Hagrid mit den Geschöpfen näher kam und diese an der Koppel befestigte.
"Hippogreife", donnerte Hagrid glückselig und winkte ihnen zu. "Herrlich, nicht wahr?"
Daphne gab ihm schon recht, sobald man den ersten Schreck überwunden hatte, sahen diese Wesen schon schön und mächtig aus, aber in die Nähe dieser Tiere wollte sie trotzdem nicht.
Der Wildhüter erkläre den Schülern, was man alles bei den Wesen beachten musste und man sich ihnen am besten nähert. Blaise beobachtete Draco, der nicht zuhörte und wahrscheinlich was am aushecken war. Dieser stupste Daphne in die Seite, doch diese schüttelte nur den Kopf und seufzte genervt.
"Also, wer will als Erster?"
Die meisten wichen noch weiter zurück, doch erbarmte sich Potter, als er den flehenden Blick seines Wildhüters erblickte. "Ooooo nein Harry, denk an deine Teeblätter!" Daphne zog eine Augenbraue hoch und sah fragend zu Blaise, doch dieser zog nur seine Schultern hoch. Was war denn mit den Teeblättern?
Harry verbeugte sich gerade vor dem Hippogreif, der dieser rührte sich nicht und Hagrid pfiff ihn schon zurück, als das Federartige Pferd schließlich doch einknickte und sich vor dem schwarzhaarigen verbeugte. Daphne lächelte leicht. Harry hatte schon immer eine besondere Beziehung zu Tieren..woher kam dieser Gedanke? Leicht schüttelte Daphne den Kopf und sah verwirrt zu dem dunkelhäutigen Jungen neben sich, doch dieser beobachtet Potter gerade dabei, wie er auf den Rücken des Tieres gesetzt wurde und der Hippogreif mit ihm losrannte. Daphne öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder, ohne was zu sagen und sah auf ihr Buch. Wieso war ihr dieser Gedanke nur gekommen?
"Wieso hatte ich gerade ein ungutes Gefühl Potter auf diesem Ding fliegen zu lassen?" murmelte Blaise und beobachtete den schwarzhaarigen dabei, wie er gerade wieder landete. "Ich weiß nicht," erwiderte das blonde Mädchen und Blaise wandte sich ihr zu. "Was denkst du?"
"Ich.. Dachte gerade daran, dass Potter ja schon immer sehr gut mit Tieren konnte.. Aber ich weiß nicht.. Woher dieser Gedanke kam," flüsterte die blauäugige und Blaise runzelte die Stirn.
"Irgendwas ist doch hier faul.." Doch weiter konnten die beiden nicht darüber nachdenken, als Seidenschnabel, so der Name des Hippogreifs, sich aufbäumte und Draco zu Boden riss. Daphne schlug sich die Hände vorm Mund und Blaise zischte auf, bevor er aber schließlich die Augen verdrehte.
"Schau mal Daphne, ihm ist nichts passiert. Er stellt sich nur an."
"Sah trotzdem nicht schön aus. Wieso macht er das bloß immer."
"Der Wildhüter wird nun Probleme bekommen."
"Wahrscheinlich wollte Malfoy genau das erreichen. Was eine Queen."
Blaise lachte auf, als die Schüler ihre Bücher nahmen und zurück zum Schloss gingen. Der Wildhüter hatte sich Draco geschnappt und in den Krankenflügel gebracht und das goldene Trio stapfte wild schnatternd zurück in den Gryffondorturm.
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Der Sohn des Halbblutprinzen 3
ФанфикDas dritte Schuljahr beginnt, doch ist nichts so, wie es scheint. Harry ist verwirrt und wird von Slytherins, Hunden und Kerkerfledermäusen verfolgt. Schafft er es gegen Werwölfe, Dementoren und Lehrer anzukommen? (Um diese Geschichte verstehen zu k...