Die nächsten Tage ging es mir besser denn je. J verbrachte tatsächlich viel Zeit im Keller, was genau er dort tat, wusste ich noch nicht wirklich, doch die Hauptsache war für mich, dass ich mich zu ihm setzen konnte ohne, dass er etwas dagegen sagte. Abends allerdings ließ er sich immer mal wieder im Wohnzimmer blicken, sodass ich ihn auch für mich hatte ohne, dass er am Arbeiten war. Und auch zum Schlafen kam er nun öfters in unser Schlafzimmer. Alles in allem waren die letzten Tage wirklich schön. Es war zwar ziemlich ruhig, J hielt sich noch immer etwas bedeckt - obwohl ich mir sicher war, dass er etwas Großes ausheckte - doch es war eine angenehme Ruhe.
Zumindest bis zu dem Tag, an dem J Bob und Derek weggeschickt hatte, um in eine Pharmazie einzubrechen und Medikamente mitgehen zu lassen. So saßen Blake und ich still im Wohnzimmer, im Fernseher spielte provisorisch eine Talkshow, bis wir von draußen Stimmen ausmachen konnten. Ich schaute zu Blake mit einer gehobenen Braue und fokussierte mich auf die Personen draußen. Ich konnte Bobs Stimme ausmachen (was nicht wirklich schwer war, er hatte eine nervende Stimme), doch er schien sauer und da war eine weitere Stimme, die ich nicht erkannte. Wir hatten nie Besuch hier, wer sollte auch wissen, wo genau wir uns aufhielten? Als ich dann einen gedämpften Knall ausmachen konnte, der sich sehr nach einem Schuss anhörte, sprangen Blake und ich gleichzeitig auf.
"Das hört sich nicht gut an", meinte er, griff nach einer Pistole, die auf dem Tisch lag, während ich mein Messer, welches ich nun wieder bei jedem Schritt, den ich tat, dabei hatte, in der Hand hielt und wir zur Haustür sprinteten.
Ich riss die Tür auf und wurde sofort mit weiteren Schüssen begrüßt, die Derek nun auf die Fremden schoss. Blake hob seine Pistole ebenfalls an und zielte auf die vier Männer, die nur wenige Meter vor uns standen.
"Was ist hier los?", fragte ich, während ich meinen Griff um das Messer verstärkte.
"Sieh mal einer an, wer da ist", ich wandte meinen Blick zu der Stimme und sah, wie hinter den Männern jemand zum Vorschein kam.
Mit einem ekelhaften Lächeln auf dem Gesicht trat der glatzköpfige Mann, der mir bekannt vorkam, auf uns zu. Ich zog meine Brauen zusammen und betrachte ihn von oben bis unten. Er hatte schwarze Kleidung an, schien nicht schlecht gebaut zu sein, doch was mir am meisten auffiel, waren die Schrammen, die seinen Kopf überzogen.
Selbst zugefügt Narben.
"Du bist nicht diejenige gewesen, die ich erhoffte hatte hier anzutreffen."
"Zsasz", sagte ich nur und sein Lächeln verschlimmerte sich. Er sah wirklich widerlich aus.
"Wir hatten noch nicht das Vergnügen uns vorzustellen. Auch wenn ich denke, dass das nicht mehr nötig sein wird."
"Was tust du hier?", fragte ich, fühlte mich deutlich selbstbewusster mit den Jungs hinter mir, die noch immer ihre Pistolen erhoben hatten.
"Nun, eigentlich dachte ich, ich könnte mit deinem Freund sprechen."
Meine Augen verengten sich. J und ich hatten noch nie unseren Beziehungsstatus definiert und auch wenn ich ihn als meinen 'Freund' betiteln würde, so war dies hauptsächlich dafür, dass ich es nicht noch komplizierter für andere machen wollte. Doch scheinbar hatte sich dieses Wort wohl relativ schnell breit gemacht. Nur dieser Unterton, den ich bisher bei jedem einzelnen gehört hatte, der J als meinen Freund bezeichnete, gefiel mir überhaupt nicht.
"Hierhin zu kommen mit einer ganzen Schar an Männern mit Pistolen scheint für mich nicht so als würdest du nur mit ihm sprechen wollen", presste ich durch zusammengebissene Zähne hervor.
"Du weißt, wie es in unserer Branche ist, sei immer auf alles vorbereitet."
"Nun, ich würde es vorziehen, wenn du dahin zurück gehen würdest woher du kamst oder ich garantiere für nichts."

DU LIEST GERADE
Love is Madness || Joker x OC
FanficLustig wie sich das Leben mit nur einem schlechten Tag ändern kann. Tara hat den schlimmsten Tag ihres Lebens bereits erlebt, welcher sie schon an den Rand des Wahnsinns trieb. Was passiert also, wenn eine bestimmte Person vorbeikommt und es schafft...