Heute war es so weit, ich und Michael hatten sozusagen unser zweites erstes Date, und zu sagen ich wäre aufgeregt wäre eine glatte Untertreibung gewesen.
Es war kurz vor sieben und nur noch wenige Minuten, bis Michael mich von meiner Wohnung abholen wollte, doch ich spürte, wie ich langsam immer unruhiger wurde. Am ganzen Körper zitternd und wesentlich schneller atmend stand ich im Flur der Wohnung und schaute mich und mein Outfit fürs Date prüfend an.
Ich hatte mich, nach stundenlanger Suche mit June, schlussendlich für ein simples, knielanges rotes Kleid, das an der Taille eng anlag und dann bis zum Knie lockerer wurde, und simple schwarze High Heels entschieden, sodass das Outfit dezent und nicht allzu gewollt aussah. Meine Haare lies ich in dunkel-blonden Wellen über meine Schultern fallen und in meiner Hand hielt ich eine kleine, schwarze Clutch, doch irgendetwas fehlte noch. Während ich den Blick über mein Spiegelbild gleiten ließ, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Schmuck.
Schnell hastete ich noch einmal in mein Schlafzimmer, wo ich schnell den passenden Schmuck, schwarze Ohrringe, einen Silberring und eine filigrane Kette, anlegte, als es auch schon an der Eingangstür klingelte.
Diesmal langsam, um mich nicht auf den letzten Metern zu verletzen, machte ich mich mit leicht wackligen Schritten auf zur Tür und probierte dabei, meinen Hyperventilieren so weit wie möglich zu unterdrücken, was jedoch auch ohne meine Hilfe geklappt, denn als ich die Tür öffnete stockte mir der Atem.
Er stand vor mir uns sah einfach atemberaubend gut aus in seinem schwarzen Anzug, die nun blau gefärbten Haare leicht verwuschelt und mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.
„Hi," wisperte ich und er grinste ich an:"Hey, Love," und ließ dann seinen Blick an mir herunter wandern, bis er mir wieder in die Augen schaute und flüsterte:"Du siehst umwerfend aus." Und sich automatisch die Röte in mein Gesicht stahl. „Du auch." Alles was er tat war auf Grund meiner Beschämtheit leise zu kichern. „Wollen wir?" „Klar."
Nur wenige später saßen wir in Michaels Wagen und drängten uns umgeben von einer angenehmen Stille, die nur durch die Musik, die aus dem Radio schall, durch den überfüllten Verkehr New Yorks. Die Straßenlichter waren hell erleuchtet und alles sah verzaubert aus. Natürlich mag das wie ein Klisché Gedanke wirken, doch alles schien momentan in meinen Augen perfekt.
Plötzlich, wenige Minuten später, spürte ich einen leichten Druck an meiner Hand und schaute überrascht nach links, wo Michael meine Hand genommen hatte und mich nun liebevoll anlächelte:"Wir sind da." Ich schaute ihn verdutzt an:"Was?" „Wir sind da." Sagte er erneut und sprang dann förmlich aus dem Wagen um auf die andere Seite des Autos zu eilen und mir die Tür aufzuhalten.
Dankbar schaute ich ihm entgegen und nahm die Hand, die er mir ganz gentleman-like hinhielt und wurde beinahe aus dem Auto gehoben, sodass mir auf <Grund der Überraschung ein schrilles Quicken entfloh. „Alles okay, Soph?" fragte er besorgt, doch ich winkte die Frage nur mit einem Kopfschütteln ab, verschränkte meine Finger mit seinen und lies mich von ihm mitziehen.
Ich schaute mich neugierig um, doch egal wie oft ich meinen Blick wandern ließ, konnte ich nicht besonderes sehen, dass mit unserem Date zu tun haben könnte. Kein einziges Restaurant war in der Nähe, stattdessen zog mich Michael hundert Meter weiter nach rechts durch eine morsche und abgeranzte Tür, die zu einem alten Backsteinhaus gehörte. Verwirrt starrte ich ihn an, doch er ignorierte mich und zog mich einfach nur ohne Worte die Treppe hinauf, mehrere Stockwerke, biss wir schlussendlich vor einer alten Eisentür standen. „Was ist das Mikey?" fragte ich ihn misstrauisch, doch anstatt zu antworten hielt er mir nur die Augen mit einer Hand zu und schien mit der anderen die Metalltür zu öffnen. Langsam schob er mich vorwärts und ich hörte nur ein leises Klicken, als die Tür wieder hinter uns in Schloss fiel.
„Mike.." wollte ich ansetzten, doch er machte nur „shh" worauf ich verstummte und er endlich seine Hände von meinen Augen nahm und was ich sah ließ mein Herz für einen Moment aussetzten.
Wir standen auf dem Dach des Gebäudes, das wir betreten hatten, und...wow. Man hatte den besten Ausblick über die Skyline New Yorks und die Terrasse an sich war einfach unglaublich. Überall standen Blumenranken, die sich auch um das Geländer und die Bank schmiegten, und in der Mitte dieses Paradies lag eine Bunte Picknickdecke.
Tränen begannen aus meinen Augen zu quellen und mit einem schmerzhaft breiten Lächeln schaute ich Michael an und keuchte beinahe:"Du erinnerst dich." „Wie könnte ich es vergessen?" „Danke."
Das war der Beginn des Dates, das ich mir schon seit dem Kindergarten gewünscht hatte. Ihr müsst wissen, ich habe Michael oft von dem perfekten Moment erzählt, und nun hatte er es wahr werden lassen. Es mag zwar nicht nach viel wirken, doch für mich war dies das Schönste was hätte passieren können. Das Date, das er sich nie hatte leisten können und mir immer schenken wollte.
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Unknown (Michael Clifford FF)
Novela JuvenilVor zehn Jahren verschwand sie. Ließ alles hinter sich zurück. Ihr Familie, Ihre Freunde, Ihren Freund...Ex-Freund. Er verließ sie, als sie ihn am meisten brauchte, ohne jeglich Erklärung. Er verschwand aus ihrem Leben, so schnell, dass man es verpa...