Es war Sonntag morgens, heute Abend würde sie auf den Ball gehen.
In einer Stunde wollte ihre beste und einzige Freundin Martina vorbeikommen. Valentina beschäftigten immer noch die Ereignisse von Freitag.
Wieso war Lorenzo auf dem Schiff?
Was war in dem Container was er so dringend haben wollte?
Sie hatte bis jetzt noch keine Gelegenheit gehabt sich die Ladung genauer anzuschauen, da sie vorerst in einem versteckten Lagerhaus war. Das merkwürdigste an der ganzen Geschichte war aber Lorenzo selbst.
Sie hatte ihn leider nicht wirklich im Gesicht sehen können, doch sie hatte seinen Körper gespürt.
Dieser Mann war purer Muskel. Kein Gramm Fett.
Und sein Geruch erst.
Es hatte ihr alle Sinne betäubt, als sie sich ihm genährt hatte. Er roch, wie das frische Gras nach dem Regen, nach Mann und Whiskey. Was für eine sonderbare Kombination. Und dennoch fragte sie sich wie er wohl aussah.
Sie hatte nur seine Stimme hören müssen, da hatte es schon angefangen in ihrem Unterleib zu ziehen. Sie konnte sich diese Gefühle nicht erklären. Sie war bereits mit einigen Männern zusammen gewesen. Nichts ernstes, nur Ablenkung. Doch keiner konnte diese Gefühle nur mit der bloßen Stimme in ihr auslösen.
„Valeee, brutta stronza (dumme bitch)! Wo bist duu?" schrie ihre Freundin Martina und sie schreckte aus ihre Gedanken.
War die Stunde schon etwa um?
Da kam Martina auch schon durch die Tür gestürmt, mit einer Wodkaflasche und einem riesigen Stapel aus Klamotten in den Händen. Martina war in ihrem Alter und kam aus Brasilien. Ihre Eltern hatten sie bei einem Banküberfall in Rio de Janeiro gefunden und da sie anscheinend niemandem gehörte, hatten sie sie mitgenommen. So waren sie zusammen aufgewachsen.
Sie war etwas größer als Valentina, hatte eine braungebrannte Haut und war eine brasilianische Schönheit. Mit hellen grünen Augen, vollen Lippen einer feinen fase und freundlichen Gesichtszügen konnte sie jeden täuschen.
Denn wenn man sie kennenlernte, merkte man, dass sie ganz und gar nicht freundlich war.
Sie war zwar manchmal nett, doch genau so wie Valentina war sie in allen Kampfsportarten ausgebildet und war ein vollwertiges Mitglied der Mafia.
„Warum hast du mich gestern nicht mitgenommen?" fragte sie Valentina mit einem Schmollmund und schmiss dabei alle Kleider auf das Bett.
„Du weißt ich hätte dich liebend gern mitgenommen, chica! Aber Papà hat darauf bestanden, dass ich mit Riccardo und seinen Männern gehe. Es tut mir leid!" sagte sie und umarmte ihre Freundin.
„Also gut, aber nach diesem beschissenen Ball gehen wir wieder zusammen Leute abknallen, versprochen?" fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.
"Versprochen! Und jetzt gib endlich den Wodka her!" sagte sie schmunzelnd.
Martina kannte sie einfach zu gut und wusste, wie sehr sie solche Bälle hasste. „Ich bin die beste Freundin die es gibt oder? Und jetzt betrinken wir uns, um zu vergessen, was wir heute Abend aushalten müssen!" schrie sie voll Freude.
Sie hatten nicht vorgehabt die ganze Flasche zu zweit zu leeren, doch sie waren das Trinken mittlerweile so gewöhnt, dass sie erst nach der ganzen Flasche einigermaßen betrunken waren. Sie waren auf dem Sofa eingeschlafen und wurden durch das hereinkommen von Ginevra geweckt.
„Aufwachen! Ihr faulen Säcke ihr müsst euch für den Ball fertig machen!" rief sie und verzog bei dem Geruch des Alkohols das Gesicht.
„ Valentina Rosa Maria degli Angeli! Habt ihr euch etwa betrunken? Spinnt ihr?"
„Nein, nein Mamma war doch nur ein Glas!" sagte Valentina verschlafen und hustete.
„Wer's glaubt wird selig" sagte Martina mit einem Schmunzeln.
„Du solltest auf meiner Seite stehen!" schmollte sie und nach einem kurzen Moment von Stille lachten sie los und auch ihre Mutter stimmte in ihr Lachen ein.
„Jetzt ist aber genug! Los auf, geht duschen und zieht euch was hübsches an. Es werden viele junge Männer anwesend sein!" rief sie ihnen mit einem Augenzwinkern beim Hinausgehen zu.
Mit einem Augenrollen stand Valentin auf und sagte zu Martina „Die versucht mich immer noch mit irgendeinem reichen Mafiaboss zu verheiraten. Die spinnt doch!"
„Ach lass sie doch. Vielleicht ist es wirklich an der Zeit dir mal was ernsteres mit einem Mann vorzustellen." antwortete sie nachdenklich.
„Du willst ihr doch jetzt nicht im Ernst Recht geben, oder?" fragte sie geschockt.
„Doch ich finde du bist jetzt alt genug deine eigene Familie zu gründen und endlich im Haushalt mitzuhelfen!" sagte sie, sah dann Valentinas bösen Blick, konnte sich nicht mehr zusammenreißen und fing an loszulachen.
Valentina die verstand, dass sie sie absichtlich provoziert hatte, nahm sich ein Kissen vom Bett und fing an sie damit zu schlagen. Nach kurzer Zeit brachen sie in eine große Kissenschlacht aus, die damit endete, dass beide lachend auf dem Boden kauerten.
So viel Spaß hatte Valentina schon seit langem nicht mehr gehabt. Aber es war Zeit sich fertig zu machen und so gingen sie einige Kleider durch, die Martina mitgebrachte hatte. Es war schwierig das passende Kleid zu finden, denn sie wollten ein Kleid finden in dem man einige Waffen verstecken konnte, ohne dass sie bemerkt wurden.
Martina entscheid sich für ein cremefarbenen Satinkleid mit dünnen Trägern , einem V-Ausschnitt und einem seitlichen Schlitz bis zur Mitte ihres Oberschenkels. Das Kleid stellte einen wunderbaren Kontrast zu ihrer gebräunten haut dar und betonte ihre Kurven wunderbar.
Valentina hatte ein enges samtgrünes Kleid mit einer Schleppe und einem tiefen Rückenausschnitt an. Auch ihr Kleid wurde von zwei dünnen Trägern gehalten und hatte einen runden Ausschnitt. Das Kleid zeigte ihre wunderschöne Figur und betonte ihre schmale Taille. Beide trugen einen Holster mit Messern an ihrem vom Kleid bedeckten Oberschenkel. Valentina hatte schwarze Louboutins und Martina weiße Riemchensandalen mit hohem Absatz an.
Beide hatten sich für Hochsteckfrisuren entschieden. Martina hatte einen hohen Pferdeschwanz gemacht und vorne zwei Strähnen gelockt, während Valentina ihre Haare durch zwei Perlenbesetzte Haarspangen an den Seiten über ihren Ohren befestigt hatte, sodass ihre schwarzen Locken wie ein Wasserall ihren Rücken hinabfielen.
Sie hatten ihre Finger mit Ringen geschmückt und trugen beide feine Diamantenketten um den Hals. Als letztes blieb noch die Schminke, wobei sie sich beide für leichtes Make-up entschieden und nur ihre Lippen in einem dunkeln Rotton übermalten. Als letztes nahmen sie noch zwei Masken mit, eine in dunkelgrüner Spitze und eine in cremefarbiger Seide.
Nachdem sie fertig waren stiegen sie die Marmortreppe hinab und gingen nach draußen, wo eine Limousine auf sie wartete, die sie zum Flughafen bringen würde.
Am Flughafen warteten bereits Valentinas Eltern und auch sie hatten sich für den Ball gekleidet.
Ihr Vater war in einem schwarzen Anzug und schwarzer Maske. Ihre Mutter hatte ein dunkelrotes Seidenkleid an, hatte ihre haare zu einem hohen Dutt hochgesteckt und sah wunderschön aus.
„Ihr seht beide wunderschön aus. Kommt wir haben einen einstündigen Flug vor uns" sagte sie. „Ihr seht auch beide umwerfend aus!" sagte Valentina und gab den beiden einen Kuss auf die Wange. Sie stiegen ein und flogen nach Rom.
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Mafia Queen
AcciónValentina degli Angeli und Lorenzo Rossi. Zwei Erben der mächtigsten Mafias Italiens. Jahrelanger Hass zwischen den Familien. Was wird geschehen, wenn sie dazu gezwungen sind, zusammenzuarbeiten?