56.Kapitel

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Der Brief ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich musste andauernd daran denken. Darüberhinaus hatte er mich zum denken angeregt. Was genau sollte das bedeuten?

Ich war mir doch zuerst so sicher, dass er mir auch nicht mehr erklärte als ich vorher schon wusste. Aber er warf neue Fragen auf und dazugehörige spekulative Antworten. Leider war keine Antwort sicher. Es gab nur viele verschiedene Lösungen dazu.

Nur bei dem was ich sowieso schon wusste, war ich mir sicherer als jemals zuvor. Marco würde Anna heiraten. Ich hatte meine Chance schon lange vertan. Ich hatte einen riesigen Fehler gemacht und musste jetzt dafür büssen, in Form von Kuchen backen. Jetzt war ich auch noch Trauzeugin. Das Chaos würde seinen Lauf nehmen.

Ich war total konzentriert, auf diese kleinen weißen Tupfen, die ich um die Torten spritzte. Es fehlte nicht mehr viel bis sie fertig war. Ein paar Tupfen und andere Verzierungen. Dann war sie fertig. Alle anderen Kuchen und andere Leckereien waren bereits fertig und zum Transport morgen verpackt. Das Meisterwerk vor mir wartete ebenfalls auf nichts anderes. Der letzen Tupfen war gesetzt und sie war fertig. Ich wäre darauf mehr als stolz gewesen, wenn sie für eine andere Hochzeit wäre.

Diese Hochzeit, morgen war es so weit. Ich muss kommen. Sekündlich wurde ich damit konfrontiert mit irgendwelchen unwichtigen Fragen von Anna: Soll ich wirklich?, Was wenn...?, Was ziehst du an?

Obwohl das keine dumme Frage war. Ich hatte mich um ein Kleid noch gar nicht gekümmert. Sofort fing ich an in meinem Schrank zu wühlen.

Etwas rotes fing ich im Augenwinkel auf. Langsam zog ich es aus dem Schrank.

Der kühle Stoff schmiegte sich sanft an meinen Körper. Als ich mich so betrachtete, war ich begeistert. Es stand mir noch viel besser als früher. Damals als....

Ich hatte es zum letzten Mal getragen an dem Abend, als mir Marco mir unter dem schönsten Sternenhimmel, den ich je in meinem Leben erlebt habe, dass er mich liebt.

Ich biss mir hart auf die Lippen. Wenn ich jetzt das Kleid voll heulte, müsste ich ein anderes aussuchen. Das wollte ich nicht, weil ich darin so hübsch aussah.

Ich war wirklich zufrieden damit. So konnte ich gehen.

Als ich es wieder sorgfältig auf dem Bügel hängte. Bemerkte ich wie spät es schon war. Ich hatte heute den ganzen Tag an der Torte gebastelt, für etwas anderes war kaum Zeit geblieben.

Ich beschloss schnell noch zu duschen und dann mein Bett heim zu suchen. Morgen würde ein anstrengender Tag zu werden.

Hier das vielleicht letzte Kapitel vor einem besonderen Tag.
Ob der auch für Aurelia, besonders wird?

Hahaha, ich lass euch schmoren. Ich bin sooooo fies :')

Johanna

2 Paar Schuhe (Marco Reus ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt