Kapitel 13

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Die nächsten Tage war Valentina aufgewühlt, absolut genervt und rastlos. 

Sie hatten Frieden geschlossen. 

Verdammt. 

Sie hatte fast keine Aufträge mehr. 

Sie konnte nachts nicht mehr einfach raus und seine Leute erpressen, ausrauben oder töten gehen. Die Tage waren endlos lang. Oft ging sie nur im Haus hin und her. Sie hatte angefangen mehr zu rauchen, um sich zu beruhigen. 

Ständig kreisten ihre Gedanken um ihn. 

Anfangs war sie zu feige um es zuzugeben. Jetzt, wo sie es sich selbst eingestanden hatte, konnte sie nicht anders. 

Sein Duft verfolgte sie in ihre Träume. Seine Bewegungen, seine Berührungen während des Tanzes. Immer wenn sie ihre Augen schloss, sah sie seine. 

Und sie war wütend. 

So wütend, weil sie diese Gefühle nicht haben wollte. 

Sie wusste gar nicht, was für Gefühle das waren. 

Es waren so viele. In erster Linie Wut. Auf diesen Mann, der ihr Feind war und eigentlich immer noch ist. Sie hatte sogar den Plan entwickelt, dass wenn die ganze Sache mit den Spaniern vorbei war, sie ihn umbringen würde. 

Bei dem Gedanken musste sie schmunzeln. 

Wie sehr sie ihm sein Selbsgefälliges Grinsen aus dem Gesicht hatte schneiden wollen, als er ihr gesagt hatte, dass niemand ihn schlägt ohne bestraft zu werden. Sie hatte innerlich gekocht und das tat sie immernoch. 

Argh dieser Mann! 

Stronzo di merda (scheiß Arschloch)! 

Wie sehr sie gerade auf etwas einschlagen wollte. Sie brauchte irgendwas um von diesem verdammten Mann wegzukommen. 

„Valentina, hör sofort auf den ganzen Tag in deinem Zimmer zu hocken! Was ist los mit dir?", fragte ihre Mutter als sie durch die Tür gestürmt kam. 

„Wie oft soll ich es noch sagen? Diese ganze Sache mit diesem Bündnis...ich traue denen nicht." 

Vor allem Lorenzo nicht, fügte sie gedanklich hinzu. 

Oder traute sie sich in seiner Umgebung nicht?, flüsterte eine Stimme in ihr.

Sie schüttelte die lästigen Gedanken ab. 

„Hör auf sie zu hinterfragen, das sind jetzt unsere Verbündeten. Finde dich damit ab. Und wag es nicht irgendetwas unüberlegtes zu tun! Chiaro (Kapiert)?" Wies ihre Mutter sie zurecht.

„Mhm" antwortete Valentina gelangweilt. 

„Gut. In zwei tagen treffen wir uns mit ihnen." „Wo?" „In Città Sant'Angelo. In der Mitte zwischen unseren Hauptsitzen, damit falls irgendwas passieren sollte" sie warf ihrer Tochter einen drohenden Blick zu „wir nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen. Aber es wird ja nichts passieren, non è vero?

Valentina erhob sich und sagte während sie an ihrer Mutter vorbeiging „Si naturalmente (Ja natürlich)." 

Sie hörte noch wie ihre Mutter seufzte, ging aber weiter ins Sottoterra (Untergeschoss). Jetzt war es wirklich an der zeit ihre Aggressionen an Kriminelle freien lauf zu lassen. 

Vier Leichen und vier freien Zellen später hatte sie ihre Arbeit beendet und war wieder entspannter. 

Genau das war es, was ich gebraucht habe. 

Keine blöden Mafiabosse und unnötige Fragen oder Gefühle. 

Einfach ihre Arbeit. Sie hatte beschlossen, dass sie bis zum Treffen nicht mehr an ihn denken würde. 

Ob du das hinkriegst? 

Halt die Schnauze, innere Stimme. 

Sie wurde noch irgendwann verrückt. 

Mafia QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt