KAPITEL 𝟜𝟘

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Auf dem Heimweg war das Glück tatsächlich auf meiner Seite und ich fand einen Strauch voll mit den schmerzlindernden Beeren. Sofort begann ich so viele abzuzupfen wie nur ging, dann lief ich weiter. Glücklicherweise hatte ich mir die Route einigermaßen gut eingeprägt, weshalb ich wenig später wieder an unserem kleinen Feuer ankam.

„Haben Sie sich unterwegs noch auf einen Kaffee mit einem Eichhörnchen getroffen oder warum hat das so lange gedauert?", herrschte Hux mich an und ich blieb mit hochgezogener Augenbraue stehen:

„Woher wissen Sie das denn? Ich habe mich extra leiser unterhalten."

Genervt seufzte er auf, doch dann sah er die Beeren:

„Immerhin haben Sie welche gefunden."

Während ich wieder zu ihm ging und mich neben ihm niederließ, meinte ich:

„Um ehrlich zu sein war ich ein bisschen enttäuscht, als ich sie gefunden habe, aber nun ja."

Wieder einmal zerdrückte ich die kleinen Beeren und ignorierte dabei gekonnt den zugleich finsteren als auch schmerzerfüllten Blick von Hux. Dann näherte ich mich ihm vorsichtig und legte meine Hand auf seine Wunde, weshalb er leicht zusammenzuckte und wohl aus Reflex seine Hand dorthin schnellte. In dem Moment, in dem sich unsere Hände berührten, schien eine Art Stromschlag meinen Arm hochzufahren und nun war ich diejenige, die zusammenzuckte. Allerdings zog ich meine Hand nicht zurück, er ebenso wenig. Schnell hob ich meinen Blick und meine nussbraunen Augen trafen auf seine smaragdgrünen.

„Hilft es?", fragte ich leise und schaute eilig zurück auf die Wunde, beziehungsweise eher auf unsere Hände, die immer noch aufeinander lagen.

„Ja.", entgegnete er in derselben Lautstärke und ich spürte, dass er mich weiterhin ansah, obwohl er seine Hand von meiner nahm. Auch wenn meine Hand immer noch die Wunde verdeckte, konnte ich trotzdem die blau-schwarze Färbung der Haut drum herum erkennen.

„Wenn Sie nicht bald das Gegengift bekommen, werden wir ein Problem bekommen.", stellte ich fest und nahm meine Hand wieder an mich. Da selbst die Blutung durch diese wunderbaren Beeren verringert wurde, verlor Hux nicht mehr so viel wie zuvor. Um mir sowohl den Beerensaft als auch Blut von den Händen zu waschen, stand ich auf und ging die paar Schritte zu dem Bach hinüber, wo ich mich hinkniete und meinen Arm bis zu den Ellenbogen in das klare Wasser tunkte. Sofort wurde meine Haut von der angenehmen Kälte umspült und ich schloss für einen Moment erleichtert die Augen. Vorsichtig goss ich mir das Wasser über meine Arme, die voller blauer Flecken und Blutergüssen waren, und tupfte auch meinen schmerzenden Hals ab. In dem leicht verzerrten Spiegelbild, das mir vom Wasser aus entgegen schaute, konnte ich erkennen, dass selbst hier Blutergüsse von den Strangulierungsversuchen zu erkennen waren. Seufzend stand ich auf und ging zurück zu Hux, wo ich mich langsam am selben Baum herunterrutschen ließ.

„Sie mussten auch einiges einstecken.", meinte er auf einmal und ich entgegnete:

„Ich werd's verkraften."

„Wie schlimm ist es?"

„Aushaltbar."

„Ich sehe Ihnen an, dass Sie Schmerzen haben. Und diese ganzen Blutergüssen, die Sie anscheinend leidenschaftlich gerne sammeln, sind nur ein Beleg dafür."

Ich sah ihn an:

„Wie gesagt, ich werde es verkraften."

Nun griff Hux nach ein paar der Beeren und hielt sie mir entgegen:

„Versuchen Sie es zumindest."

„Jetzt habe ich gerade meine Hände gewaschen..."

„Das ist nicht Ihr Ernst."

Luck ~ a General Hux FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt