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Nachdem Niall und ich meinen besten Freund, Ashton und Luke darüber aufgeklärt hatten, was zwischen Zayn, Louis und mir geschehen war, dass sie mich erkannt hatten, beschlossen wir, dass es besser war, nicht mehr allzu lang in der Stadt zu bleiben. Auch wenn mir die drei Internatskinder noch eine waschechte Touristentour durch London geben wollten, mussten wir das wohl auf einen anderen Tag verschieben. Es war schließlich Samstag Nachmittag und all die großen Attraktionen wie der Big Ben, das London Eye und auch mein Zuhause, der Buckingham Palace waren vollkommen überlaufen. Bei all diesen Sehenswürdigkeiten war ich selbstverständlich auch schon gewesen, aber immer nur für irgendwelche feierlichen Veranstaltungen, umzingelt von hunderten, wenn nicht sogar tausenden Menschen und es wäre schön gewesen, einfach einmal ganz normal vorbei zu spazieren. Aber aufgeschoben war zumindest nicht aufgehoben.

Liam half mir, all die Tüten mit meinen neuen Klamotten zu tragen, während wir uns langsam auf den Rückweg zu der richtigen Haltestelle machten. Davor wollte Niall aber noch unbedingt in einen Supermarkt, um sich ein paar Süßigkeiten für die Woche zu kaufen und nachdem ich einen Blick mit Liam ausgetauscht und dieser mir zugenickt hatte, wusste ich, dass zumindest dafür noch Zeit war. Und sicher war das Risiko auch nicht allzu hoch, erkannt zu werden, denn wer rechnete schon damit, bei seinem ganz normalen Wochenendeinkauf dem Prinz vom Vereinigten Königreich über den Weg zu laufen? Ich fand es selbst total spannend, durch die Regale des Supermarktes zu laufen, denn bisher war das erst einmal vorgekommen, als Gemma und Michal mich, trotz des Verbotes meines Vaters, mitgenommen hatten und die darauf folgende Standpauke hatte ich bis heute nicht vergessen.

Niall steuerte zielgerichtet auf das Regal mit den Süßigkeiten zu, während ich vor dem Regal mit den unzähligen Zeitschriften stehen blieb. Dort wurde so ziemlich jedes Genre abgedeckt, von Magazinen für Kinder, über Autos bis hin zu den berühmt berüchtigten Klatschmagazinen. Eine Zeitschrift stach mir dabei sofort ins Auge, ich zierte das Titelbild mit einem Foto von einer Spendengala, die ich letztes Jahr in Amerika besucht hatte und der Titel war ziemlich einprägsam. 'Prinz Harry Edward Styles - Ist das seine Verlobte?' Ich nahm die Zeitschrift in die Hand, blätterte zu der ganzen Doppelseite, die sich allein um mein Liebesleben drehte, welches eigentlich gar nicht vorhanden war und konnte ein schweres Seufzen nicht unterdrücken, als ich erkannte, mit wem mir eine Beziehung nachgesagt wurde.

Ein Model, welches ich letztes Jahr auf der Spendengala kennengelernt und mit welchem ich mich gut verstanden hatte, sollte nun scheinbar meine Verlobte sein und das nur, weil wir uns zur Begrüßung die Hände geschüttelt und zusammen gelacht hatten. Das alles war schon so viele Monate her und nun schrieben sie einen Artikel darüber? Wie kamen sie bloß darauf? Ich hatte wirklich absolut keine Erfahrungen, was so romantische, zwischenmenschliche Beziehungen anging, außer einem Kuss, der mittlerweile vier Jahre her war. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich einen Typ hatte, auch hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, ob es überhaupt eine Frau sein würde, es wurde ganz einfach von mir erwartet, um die Blutlinie fortzuführen und bis jetzt hatte ich das auch nie hinterfragt, aber irgendwas war nun anders. Da war so ein Ziehen in meinem Bauch, dass ich nicht beschreiben konnte und es schien, als wolle es mir irgendetwas mitteilen, aber ich war einfach noch nicht so weit, um zu verstehen, was das war.

Eine Hand auf meiner Schulter riss mich aus der Welt der Zeitschrift zurück in die Realität, wo mich Liams braune Augen mit einem mitleidigen Blick empfingen. ,,Du solltest dir sowas nicht ansehen Harry", sanft nahm er mir die Zeitschrift aus der Hand und legte sie zurück ins Regal. ,,Ich bin noch gar nicht bereit mich zu verloben Liam, ich weiß doch noch gar nicht, was mir gefällt." Mein bester Freund schenkte mir ein beruhigendes Lächeln und drückte kurz meine Schultern. ,,Ich weiß und das musst du doch auch noch gar nicht. Das ergibt sich alles mit der Zeit, mach dir also keine Sorgen. Ich hab auch erst mit zwanzig herausgefunden, was ich wirklich möchte, was mich interessiert und was ich mag. Und nun komm, wenn wir Niall noch mehr Zeit bei den Süßigkeiten lassen, dann deckt er sich für die nächsten Jahre ein."

Stranger To Love - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt