𝖂𝖆𝖗 𝖔𝖋 𝖍𝖊𝖆𝖗𝖙𝖘

Kapitel 35

Den Schock, den Harry bei mir ausgelöst hatte, war immer noch tief in mir zu finden. Die Tatsache, dass Harry, der schon immer eine große Rivalität mit Draco geführt hatte, jetzt Beweise in den Händen hält, die aussagen, dass Draco Lucius Malfoy ein Todesser ist, brachte meine kompletten Gedanken durcheinander. Auch das Draco aus dem nichts aufgetaucht ist und hinter Türen verschwindet macht die ganze Sache nicht weniger mysteriös und Angst einflößend. Doch ich war alleine mit meinen Gedanken und Gefühlen, denn weder meine Freunde, die an einem anderen Tisch saßen, noch Hermine und Ron wussten wirklich was vor sich ging.
Tief in Gedanken versunken zuckte ich zusammen, als Ron plötzlich laut aufstöhnte. Hermine und Ron schauten beide zu einem weiteren Tisch an dem zwei Personen saßen. Es waren Ginny und Dean, die Händchen haltend ihr Butterbier tranken. In gewisserweise freute ich mich für die beiden,und obwohl ich nicht viel aus Ginny herausbekommen hatte, wie es um die Ernsthaftigkeit dieser Beziehung steht, war ich mir sicher, dass Dean und Ginny nicht für einander bestimmt waren.

"Ich möchte gehen. " , sagte Ron mit einem Mal abrupt. "Was ? Das ist jetzt nicht dein ernst Ron. " Und schon wieder diskutierten Ron und Hermine mit einander, wie sie es eigentlich immer taten. Harry schaute betrübt zu Ginny und sein Blick wurde traurig und verletzt.

"Na und? Was denkst du würde Ginny machen, wenn ich dich jetzt küssen würde ? Denkst du wirklich sie würde dann so ein Theater wie du machen ? " , hörte ich nun wieder Hermine sagen. Verdattert schaute Ron sie an. Gerade sah ich aus meinem Augenwinkel, wie sich Professor Slughorn erhob. Harry reagierte sofort und winkte ihm zu. Mit einem breiten Grinsen kam er zu unserem Tisch herüber gelaufen. Ich musste mich einwenig zusammen reißen, denn seine Art ging mir auf die Nerven.

Harry und ich standen auf und begrüßten ihn sehr höflich. " Schön sie zu sehen , Professor."

"Was bringt Sie hier her? " , fragte ich ihn. "Im Drei Besen habe ich schon so viel erlebt, wisst ihr. Ich weiß sogar noch, als es der Ein Besen hieß. " Er lachte fröhlich und ich verstand absolut nicht, was er so lustig fand. Aber es war aufjedenfall offensichtlich, dass Professor Slughorn ein wenig zu viel getrunken hatte. Immer noch lachend taumelte er rückwärts und verschüttete sein Bier auf Hermines Schoß.

"Meine lieben, früher als ich hier ebenfalls unterrichtet habe, habe ich immer mal eine kleine Versammlung meiner besten Schüler einberufen. Kommt doch auch. Ich würde mich sehr darüber freuen. "

"Es wäre uns eine Ehre ihr Gast zu sein", sagten Harry und ich gleichzeitig. " Sie sind auch willkommen, Miss Granger. Halten sie einfach nach meiner Eule ausschau. Sie wird die Einladungen überbringen. Schön, Sie auch zu sehen, Willaby. " Taumelnd ging er zur Tür hinaus . Ich musste angesichts Rons Blick lachen.

"Was sollte das ?", fragte Ron nun. Da ich immer noch lachte, antwortete Harry. "Dumbledore hat uns gebeten ihn näher kennen zu lernen. Es muss wichtig sein, wenn Dumbledore es sagt und deshalb habe ich ihn her gerufen." Ich blieb noch ein paar Minuten bei ihnen, stand dann aber auf und setzte mich zurück zu den andren.

"Was hat Professor Slughorn bei euch gemacht? "

"Er hat uns zu so einer Versammlung eingeladen. " , antwortete ich Alice. "War ja klar, dass die kleine Belvoir sich wieder bei den Lehrern einschleimt. "

"Was heißt hier einschleimen, Blaise ?Vielleicht bin ich auch einfach genial. " Belustigt zog er mich zu sich und prompt fiel ich auf seinen Schoss. Er kitzelte mich durch, ließ mich aber dann wieder aufstehen und ich konnte mein Butterbier endlich genüsslich trinken. Nachdem alle ausgetrunken hatten, schlenderten wir durch die Straßen. Wir kamen an dem Schreibwarengeschäft Schreiberlings vorbei. Mir fiel ein, dass ich eine neue Feder und ein neues Tintenfass brauchte. "Ich muss hier schnell rein. Kommt jemand mit ?"
Caitlyn und ich gingen in den kleinen Laden direkt zum Regal wo sich die Federn befanden. Es gab eine große Auswahl an billigeren Federn für den täglichen Gebrauch, aber auch Fasan- ,Adler- und Pfaunfedern.