Kapitel 10 - Versteinert?

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Nun, ich muss schon sagen.

Das jetzt so zu sehen, in Echt und nicht durch einen Traum, das war schon eine ganz schön andere Erfahrung, auch wenn ich schon dran gewöhnt sein sollte.

Alleine der Fakt, dass ich beim Eintreten einen Hitzeschock bekommen habe, war schon anders als wie im Traum.

Als ich dort auf dem roten Felsen stand, kam mir nur ein Gedanke in den Kopf "Was will ich hier?!"

Hercules trat neben mich und grinste mich breit an.

"Nun Luis, das ist dein neues Zuhause, dein neues Reich und deine neue Machtzentrale."

"W-Warte. Wie bitte?! Zuhause?! I-Ich hab doch mein Zuhause hier auf der Erde und nicht... hier unter der Erde....", sagte ich am Anfang mit einer aufgebrachten Stimme und wurde dabei immer leiser, als die Wärme meinen Körper einnahm.

Zerry war so glücklich über die Heimkehr, dass er sofort losrannte, zwischen unsere Beine hindurch und einfach in die Hölle rein und schwups, er war verschwunden zwischen roten Felsen, Lava und roten Sträuchern.

Hercules ging rein, ich folgte ihm einfach und die Tür hinter uns fiel zu.

Uff. Nun, da habe ich ja jetzt was vor mir liegen. Ein Junge aus der Highschool wird zum Nachfahren eines Teufels. Pardon. DES Teufels ernannt oder eher bestimmt.

Als wir auf dem roten Felsen standen und weiter nach vorne gingen kam uns eine Klippe entgegen und ganz weit im Hintergrund war das große, fette und steinere Schloss.

Am Rand angekommen stoppte Hercules und atmete die Luft ein.

Da frage ich mich, warum? Es stank nach alten Leuten, Asche und Rauch, aber auch nach gegrilltem Speck und einem Aroma von Chili Concarne.

Doch was viel erstaunlicher war, war die Tatsache, dass es hier außer Leichen, Feuer, Lava, Hitze und Qualensschreien noch eine Stadt gab.

Unter der Klippe, im Tal also, lag ein großes Dorf und es sah aus wie eine normales kleines Städtchen aus dem Mittelalter.

"Seit wann leben hier denn Menschen?", fragte ich verwirrt.

Als Antwort bekam ich nur ein tiefes: "Schau genauer hin.".

Das machte ich auch und mein Herz blieb fast stehen.

Dort unten waren keine Menschen, das waren Monster! Viecher! Ungeheuer! Keine Ahnung wie man das nennen soll was ich da gesehen habe, aber es waren Ungeheuer. Alle möglichen Formen, Farben, Größen und Längen kreuchten dort unten umher.

Ich sah eigentlich fast die ganze Tierwelt dort unten, von Schlangen über Hunde, bis hin zu Adlern und Raubkatzen.

Aber auch ein paar menschliche Wesen sah ich, nur das fast jeder etwas nicht menschliches an sich hatte.

Zum Beispiel rote Haut, Hörner am Kopf, eine riesengroße Kampfrüstung mit Blut überschmiert oder vier Arme. Es war alles dabei.

"Das ist ja ein Traum für die Talentsucher von solchen Zirkussen die nach Kuriositäten suchen... Das hier ist eine richtige Freakshow.", dachte ich mir nur und starrte weiter runter.

Aus der Ferne war ein lautes Bellen zu vernehmen und auch ein heller Schrei und auf einmal stoppen alle Wesen in der Stadt als würden sie versteinert sein.

"Was ist jetzt pa-", wollte ich noch sagen aber dann wurde ich mit einem "Shh!" unterbrochen.

Ich schaute zu Hercules rüber und auch er stand wie versteinert da.

Mein Blick wanderte wieder nach vorne, Richtung Schloss und vom Schloss aus sah ich einen goldenen Pfeil auf mich zufliegen.

"Was ist das denn?", fragte ich mich und schaute genauer hin.

Dann erkannte ich den "Pfeil". Es war eine Frau mit Flügeln, die golden leuchtete.

"W-Warte mal! Das ist doch... Nein oder?! "

Das dunkle ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt