Die nächsten Tage waren in Kayas Sicht eher langweilig. Fast jeden zweiten Tag ging sie ins Fitnessstudio und traf öfter mal Haruto, zusammen trainierten sie und lachten. Hisoka selber war in der zwischen Zeit nicht immer zuhause, Zeit für Kaya hatte er auch nur noch selten. Er meinte zwar immer, er würde Aufträge haben, oder müsste einem Freund helfen, doch Kaya glaubte ihm nicht. Sie war sich zwar sicher, dass er sie niemals betrügen würde, doch wer sollte das schon wissen...
Einen Abend entschied sich Kaya nach draußen zu gehen, ein bisschen Spazieren zu gehen, oder noch ein bisschen üben. Seit Tagen hatte sie nämlich auf ihre Kraft verzichtet, sie sah keinen Grund sie zu benutzten.
Kaya zog sich einen einfachen schwarzen Pulli an und eine Jeans. Zuerst schlenderte sie durch die Stadt und hielt vor interessanten Läden an, um das Schaufenster zu beobachten. Sonst waren die Straßen den Tag über immer überfüllt, aber bei der Uhrzeit waren es nur vereinzelte Menschen die sich auf die Straße trauten. Sie drehte sich um und schaute auf den hohen Turm, der so aussah, als würde er bis in den Himmel ragen. ,,Die Himmelsarena kann so schön aussehen.." nuschelte sie. Hisoka war auf einem 'Auftrag', daher hatte sie ihm nicht bescheid sagen können. Da sie aber wusste, dass Hisoka dann komplett ausrasten würde, wenn er nach Hause kommen würde und sie nicht da wäre, hatte sie ihm einen Zettel hinterlasse.Sie baumelte weiter durch die Stadt und prägte sich die Wege und Gassen genau ein. Doch dann hielt sie plötzlich an. Vor ihr war eine Eisdiele, in der sie vor ein paar Wochen aufgewacht war. Sie trat an das geschlossene Glas und spähte hinein. Erinnern konnte sie sich immer noch nicht. Es wäre als hätte sie ein neues Leben begonnen, ohne etwas von ihrem alten zu wissen. Ihre Augen wurden glasig. Was wäre, wenn sie eine Familie, oder Freunde früher hatte, und diese sie nun hier überall suchen würden... Eine Träne rollte ihr über die Wange und sie senkte den Blick.
Dann drehte sie sich um und lief in Richtung von dem Wald, in dem sie immer trainierte. Doch diesmal lief sie tiefer in den Wald hinein. Sie lief und lief, als würde sie niemals anhalten wollen. ,,Wow..." flüsterte sie, als sie einen wunderschönen Sonnenuntergang sah. Vor ihr ging eine tiefe Klippe nach unten und vor ihr verließ die Sonne ihr Blickfeld. Nun waren nur noch pinke Wolken zusehen. Sie ging nach vorne und schaute die kahle Wand hinunter, Staunend setzte sie sich hin und baumelte mit ihren Beinen, die in der endlosen Tiefe hingen. Mit ihrem Körper ließ sie sich nach hinten Fallen und streckte einen Arm nach oben. Ihre Finger wurden warm und kleine Flammen entstanden, und sprangen von einem Finger zum anderen. Kaya kicherte, es sah wie ein kleiner Tanz aus. Dann schloss sie die Finger zusammen und die Flamme wuchs bis zu ihrem Handgelenk hinunter. Die Flamme wuchs und spendete ihr Licht und eine angenehme Wärme. Sie drehte ihre Hand und beobachtete, wie sie in der Luft hin und her wehte. Normales Feuer wäre wohl ausgegangen, aber das Feuer an ihren Händen würde sie nie verlassen.
*Knack*
Kaya stand erschrocken auf. Nervös spähte sie in den Wald. Sie konnte rein gar nichts sehen, daher schloss sie die Augen und verließ sich auf die anderen Sinne. Und da, direkt bei dem Baum vor ihr, war jemand. Sie öffnete die Augen und wartete, bis er aus dem Licht trat. ,,Mit deinem Nen kannst du also Feuer bilden. Das kommt nicht so häufig vor." lachte ein mittelgroßer Mann. In seiner Stimme konnte sie Verwirrung und Unsicherheit in seinem Satz merken. Er war bestimmt das doppelte so alt wie sie und trug normale, dennoch abgeranzte Klamotten. ,,Ich laufe dir schon seid dem du in der Stadt warst hinterher." sagte er und lachte.Ich habe ihn nicht bemerkt...
,,Ich habe meine Präsenz verborgen, also beruhige dich. Du hättest mich eh nicht merken können." Kaya zögerte, was wollte er, und was sollte sie tun. ,,Was willst du?" fragte sie einigermaßen Selbstbewusst. Mit kleinen Schritten kam er auf sie zu, Kaya versuchte nach hinten zu gehen, aber da war ja die Klippe. Kleine Steinbröckchen vielen in die Tiefe, als ihr Fuß den Rand berührte. ,,Wohin willst du denn? Ich will doch nur ein wenig Spaß. Du nicht?" er lachte dreckig und Kaya rutschte das Herz bis in die Füße. Sie schluckte und ging einen Schritt nach vorne. ,,Nein will ich nicht." sagte sie wütend und wollte gehen, doch der Mann hielt sie am Arm fest. ,,HEYY?!" schrie sie ihn an. Doch bevor sie sich losreißen konnte, flog sie durch die Luft. Mit einem perfekt gezielten Schlag, traf er sie im Gesicht. Als seine Hand ihre Haut berührte, konnte sie eine deutliche Aura spüren. Er benutzte Nen, ob es nur die Grundlagen waren, oder ob er mehr beherrschte war ihr nicht klar.
Heftig kam sie auf dem Boden wieder auf und blieb reglos liegen. Ihre Lunge bettelte nach Luft und aus ihrer Nase quoll das Blut. ,,Ich denke das Spiel wird heute langweilig." sagte er und lachte wieder. ,,Ich bin eh im Vorteil! Nen beherrscht du eh noch nicht richtig. Das merkt man." lachend ging er auf sie zu und bückte sich zu ihr runter. Seine Hand legte er auf ihren Rücken und fuhr so weiter nach unten. Kaya war regungslos, obwohl sie seine Hand am liebsten weg schlagen würde und sein hässliches Gesicht verbrennen würde. ,,Nein," flüsterte sie, ,,Bitte..." Ihre Augen füllten sich mit Tränen und ihr Herz klopfte wie verrückt. Die fremde Hand, die auf ihr lag, bewegte sich nach unten und passierte den Rand ihrer Hose. Die Hose zog er nach unten und schlug kräftig zu. ,,AAaah.." sie zuckte zusammen und merkte sein Grinsen wärend er redete: ,,Du musst deine Stimme nicht zurück halten." säuselte er.
Ihre Gedanken drehten sich, ihre Tränen flossen in einem ununterbrochenen Fluss und ihr Magen krampfte sich zusammen. ,,Du gehörst jetzt ganz mir!" sagte er triumphierend. Bei diesen Worten zuckte sie zusammen. ,,AAAAAAH FUCK!!! Du miese Schlampe!" schrie er plötzlich und zog seine Hand zurück. Ihr Körper fing an wieder Mut zu verspüren und bewegte sich wieder. Sie drehte sich um und schaute ihn an. Schnell richtete sie sich auf und blickte auf ihn herab. Seine Hand war rot und lila angelaufen und kleine Bluttropfen bildetet sich auf ihr. ,,Was zum fick bist du???" schrie er fast. Er rutschte zurück und schaute sie ängstlich und verwirrt an. ,,Ich verstehe." fing sie an. ,,Mit deinem Nen kannst du bei jeder Person sehen wie weit sie ist, und welche Fähigkeiten sie besitzt." Jetzt lachte sie und trat ihm in sein Gesicht. Mit seinem Körper flog er zur Seite und Kaya wischte sich das Blut von ihren Lippen und der Nase. ,,Aber ich habe keine Nenspezialität." sie lachte und ihre Stimme veränderte sich, ihre Auge erhielten eine endlose Lehre und ihr Wille lag nicht mehr bei der Flucht.
,,Du willst wissen was ich bin?" Er nickte nur leicht und kroch auf dem Boden weiter weg von ihr. ,,Tjaaa," sagte sie und schlenderte auf ihn zu. ,,Finde es selber heraus." Plötzlich stand sie direkt vor ihm und nahm sein Gesicht in die Hand. Mit ihrem Daumen und Zeigefinger quetschte sie seine Wangen zusammen. ,,Ich würde normalerweise kämpfen, aber ich denke nicht das sich das bei dir lohnen würde." Er griff nach ihrer Hand und wollte ihre Hände von sich losreißen, aber Kayas Hände bohrten sich in seine Wange. ,,WAG ES JA NICHT!!!" schrie sie ihn an und er nahm blitzschnell seine Hände runter. Ohne was weiteres zusagen führte sie ihre Lippen auf seine zu und hielt kurz vor ihnen an. ,,Du wolltest doch Spaß haben, richtig? Dann lass ihn uns haben." sagte sie sanft und legte ihre Lippen auf seine. Mit ihrer Zunge versuchte sie seinen Mund zu öffnen, und es gelang ihr. Sie funkelte ihn böse zu und er erschrak. Was hatte sie vor??
Nun pustete sie in seinen Mund. Die Luft war heiß und unerträglich. Seine Wangen beulten sich aus und er schloss wieder seine Hände um ihre. Diesmal zappelte er mit Tränen in den Augen. Kaya pustete ohne nach weiterer Luft zu schnappen und die Luft in ihrem Mund wurde immer heißer. Seine Zunge fühlte sich verbrannt an und die Hitze in seinem Körper zerstörte alles, was in ihren Weg kam.
*Peng*
Überall auf ihren Klamotten waren Blutspritzer. Kaya schaute an sich herunter und erschrak. Vor ihr lag der Mann, aber in vielen einzelnen Stücken. Zuerst lachte sie, doch dann gewann ihre Vernunft die Oberhand, und sie schlug sich die Hände vor dem Mund. Seine Körperteile waren alle Verbrannt und lagen überall auf dem Gras verteilt. Zuerst hatte Kaya Glücklichkeit verspürt, doch jetzt war es nur noch Scham. Sie wollte nicht mehr die Kontrolle verlieren. Nicht über sich selbst.Mit wässrigen Augen ging sie ein paar Schritte von ihm weg. Nun stand sie vor der Klippe und nur noch der fremde Körper trennte sie vor dem Untergang. Sie nahm tief Luft und pustete so lange und heftig, bis sich Flammen an ihrem Mund bildeten. Doch diese Flammen setzten den Rest vom dem Körper nicht in Feuer, sondern lies ihn in Richtung Klippe drehen. Als er nach unten fiel schaute sie sich das Blut auf dem Gras an und schluckte.
Sie setzte sich in Bewegung und ging wieder in die Stadt. Die Hände hatte sie in den Taschen und den Kopf hatte sie gesenkt. Ab und zu liefen ihr Tränen über die Augen und eine deutlich bemerkbare Schwäche spürte sie in ihrem Körper aufkommen. Sie atmete tief aus und betrat die Himmelsarena. Hier waren noch einigermaßen viele Menschen und einige schauten sie an und flüsterten: ,,Das ist die, die immer mit dem Clown unterwegs ist."; ,,Die ist gefährlich, halte dich von ihr fern!"; ,,Sie ist ja schon wieder mit Blut bedeckt!" Doch diese Bemerkungen waren ihr egal. Sie ging in den Fahrstuhl und musste sich festhalten um nicht auf den Boden zu sinken.
Der Fahrstuhl hielt an und mit letzter Kraft schlich sie zu ihrem/Hisokas Zimmer. Bevor sie zusammenbrach, konnte sie einmal gegen die Tür schlagen. Dann lies sie ihren Körper fallen und schloss die Augen.Hisoka öffnete die Tür und schaute zu Boden. Er erschrak, als er Kaya in Blut getränkt vor sich liegen sah.
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In love with a Clown (Hisoka ff)
FanfictionSie weiß nicht wer sie ist, noch was sie hier macht. Doch sie ist sich sicher, dass der Clown es ganz genau weiß. Sie schaut ihn an und schaut in wunderschöne goldene Augen. Sie sind ihr vertraut, zu vertraut. Ich schreibe das nur aus reiner Langew...