Ich war gerade dabei mein Zimmer fertig einzurichten, als es an der Tür klopfte. Seufzend schlurfte ich hinüber und öffnete sie einen Spalt, damit mein unangekündigter Besuch nicht direkt bemerkte, dass ich wie ein Penner aussah. Mich blickten graue Augen an und ich brauchte keine drei Sekunden um zu realisieren, dass dieser Kerl, dessen Haare wirr in alle Richtungen abstanden, mein Bruder war. Megumi Fushiguro. An seinem Kinn klebte getrocknetes Blut und auch so sah er verdreckt und erschöpft aus, als wäre er gerade verprügelt worden. Erschrocken packte ich den Kragen seiner Schuluniform und zog ihn zu mir ins Zimmer. "Was ist passiert? Wo hast du dich wieder rumgetrieben?!" schimpfte ich ihn direkt.
Er schnaubte verstimmt und verschränkt die Arme vor der Brust. "Hallo erstmal. Mir geht es gut. Kein Grund so einen Aufstand zu machen."
Ich funkelte ihn wütend an und stämmte die Arme in die Hüften. "Das sieht mir nicht danach aus. Sag schon was los war!"
Er fuhr sich durchs Haar und seine kalte Fassade verschwand. "Ich wollte einen Fluchgegenstand finden…" fing er an und ließ sich auf meinem Bett nieder.
"Welchen?" fragte ich und hatte das Gefühl ihm alles aus der Nase ziehen zu müssen.
"Einen Finger von Sukuna." seufzte er.
Ich setzte mich neben ihn und sah ihn ernst an. "Und?"
"So ein Vollidiot hat ihn einfach gegessen."
Meine Augen weiteten sich vor Schreck. "Ein Fluch?" stammelte ich, doch da schüttelte er bereits den Kopf.
"Nein ein Mensch." Er ließ sich nach hinten fallen und starrte zur Decke, während ich nur sprachlos da saß.
"Yuji Itadori."
Ich ließ mich nach hinten fallen und landete neben meinem Bruder. "Geht es dir gut?" fragte ich und war wirklich besorgt.
"Ich denke schon." antwortete er, ohne mich anzusehen.Am nächsten Tag war unser erster Schultag. Megumi sah immer noch ziemlich angeschlagen aus, doch er beklagte sich wie üblich nicht. Als wir das Klassenzimmer betraten ging er geradewegs in die letzte Reihe, zu einem Typen den ich zuvor noch nie gesehen hatte. Er besaß einen rosa Haarschopf mit ausrasiertem Nacken und winkte Megumi wild zu. Sie schienen sich zu kennen. Mein Bruder setzte sich neben ihn und jetzt war es an mir ebenfalls einen Platz zu finden. Ich lief durch die Reihen und blieb schließlich neben einem Mädchen mit schulterlangem, braunem Haar stehen.
"Hey, ist da noch frei?" fragte ich, während ich auf den Platz am Fenster deutete und bemühte mich nicht rot zu werden.
Sie lächelte und nickte.Als ich mich neben ihr nieder ließ streckte sie mir ihre Hand entgegen. "Ich bin Nobara Kugisaki"
Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie knapp, während ich mich ebenfalls vorstellte.
"Fushiguro? Wie Megumi Fushiguro?" Sie klang geradezu ehrfürchtig. Unser Familienname war auch alles andere als unbekannt.
Ich nickte etwas verlegen "Ja, er ist mein Bruder." gestand ich und sah über die Schulter zu ihm. Er unterhielt sich mit diesem Kerl, der vor Begeisterung und Energie nur so sprühte.Die Gesellschaft so eines Kerl zu suchen sah Megumi gar nicht ähnlich, doch er wirkte zufrieden und wenn er es war, dann war ich es auch.
Der Einführungstag verging eher schleppend, aber mit Nobara verstand ich mich sehr gut. Ich musste sie Megumi vorstellen. Sie war sehr hübsch und wer weiß, vielleicht gefiel sie ihm.
Wir liefen den langen Korridor entlang, auf dem Weg zum Speiseraum des Wohnheims.
"Hey, wartet auf uns!" rief Megumi plötzlich hinter uns und ich wandte den Kopf. Er lächelte, neben ihm lief sein Sitznachbar.
Plötzlich stieß ich gegen etwas…oder jemanden? Die ganzen Schulsachen, welche ich in den Händen gehalten hatte, verteilten sich augenblicklich in alle Richtungen auf dem Boden. Vor mir stand ein hochgewachsener Mann, ich sah nur seine dunkle uniform, wagte nicht einmal aufzusehen."Tut mir leid." murmelte ich und kniete mich mit feuerrotem Kopf nieder, um meine Sachen einzusammeln. Es war mir wirklich peinlich. Und sowas direkt am ersten Tag!
"Ich hätte genauso gut besser aufpassen können." sagte mein Gegenüber freundlich und ging ebenfalls in die Knie. Er reichte mir ein paar meiner Zettel und erst jetzt sah ich auf.Mein Gesicht glühte noch immer. Mich lächelte ein junger Mann an. Am meisten irritierte mich die Augenbinde die er trug, sie war schwarz und verdeckte komplett seine Augen. Sah er überhaupt etwas? Durch das Band standen seine weißen Haare wild zu Berge. Trotz, dass ich nichtmal seine Augen sehen konnte war ich mir sicher, dass er mich direkt ansah. Er war hübsch und wirkte kein bisschen ärgerlich.
"Danke." stammelte ich und erhob mich betreten.
Sein Lächeln wurde breiter "Gern. Wenn ihr mich entschuldigt, ich muss zu dem Typ da hinten. Hat mich gefreut." sagte er und steuerte dann den pinkhaarigen Kerl an, mit dem mein Bruder herumhing. Ich sah zu Nobara die mich nur mit Augen groß wie Untertassen ansah. "Oh. Mein. Gott." sagte sie und zog jedes Wort künstlich in die Länge.
"Was ist?" fragte ich und trat peinlich berührt von einem Fuß auf den anderen.
"Weißt du nicht in wen du da gerade reingerannt bist?" Sie klang ungläubig.
Ich dachte nach, müsste ich es denn wissen?
"Du weißt es wirklich nicht?!" rief sie fast schon etwas zu laut.
"Sag schon, wer ist er?" fragte ich verstimmt und war drauf und dran ihr den Mund zuzuhalten, wenn sie weiter so brüllte.
"Das ist Satoru Gojo." flüsterte sie zu meiner Erleichterung jetzt.
"Satoru Gojo?" wiederholte ich den Namen, als wäre es ein Fremdwort.
"Er ist der stärkste Jujuzist." in ihrem Blick lag Ehrfurcht.
"Aus welchem Jahrgang?" fragte ich neugierig und musterte ihn unauffällig.
Nobara schüttelte heftig den Kopf. "Aus keinem. Er ist der stärkste Jujuzist der Geschichte. Und er ist Lehrer."
Ich erstarrte. Der Kerl, den ich gerade angerempelt hatte, war Lehrer? Unter Lehrern verstand ich normalerweise unfreundliche, alte Säcke die nie lachten und ihr Leben satt hatten. Dieser junge, gutaussehende Mann passte nicht ins Chema.
Nachdem Satoru verschwunden war, kam Megumi mit seinem Freund zu uns. "Hey Schwesterherz, alles in Ordnung?" erkundigte er sich.
Ich nickte nur und deutete dann auf Nobara, die schweigend neben mir stand. "Das ist Nobara Kugisaki. Nobara, das ist mein Bruder Megumi." stellte ich sie einander vor.
Nobara verbeugte sich tief, sie wirkte aufgeregt, was ich belächelte.
"Das ist.." fing Megumi an, doch der pinkhaarigen fiel ihm ins Wort. "Yuji Itadori, freut mich euch kennenzulernen!" rief er euphorisch. Megumi verdrehte die Augen und ich musste kichern. "Freut mich sehr Yuji" sagte ich ehrlich und stellte mich ihm vor.
Megumi warf mir einen langen Blick zu und ich verstand. Das war er also, das Gefäß von Sukuna. Er wirkte vollkommen normal, lustig und lebensfroh. Seine gute Laune schien ansteckend zu sein.
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So blau wie zwei Saphire - [Jujutsu Kaisen - Satoru Gojo x reader ]
Fanfiction-STORY ABGEBROCHEN- Du gehst auf die Jujutsu Akademie, zusammen mit deinem Bruder Megumi. Dort gibt es viele fremde Gesichter, die dir aber sicher bald zu guten Freunden werden. Auch begegnest du jemandem. Einem Lehrer, der nicht in das normale Bil...