Die restliche Fahrt nach Hause hatte ich nicht mehr mitbekommen, weil ich, kaum dass ich wieder auf dem Beifahrersitz saß, sofort eingeschlafen war.
Auch der Weg vom Auto ins Bett war an mir vorübergegangen.Erst als die Vögel am nächsten Morgen zwitscherten, die Sonne zum Fenster hereinfiel und Eliah sich mit einem Kuss auf die Stirn für wenige Minuten verabschiedete, wurde ich wach. Es war schön wieder in unserem Bett zu liegen. Auch, wenn das Bett ins Eliahs altem Kinderzimmer auch bequem war, so konnte es das eigene Bett doch nicht topen.
Eliah war gerade in der Küche und bereitete das Frühstück vor, welcher er mir dann im Bett servieren wollte.
Ich fand die Idee schön und ließ ihn deswegen machen.Als ich jedoch meine Beine aus dem Bett schwang um meinen morgendlichen Toilettengang zu vollziehen, machte sich plötzlich ein anderer Grund als nur meine volle Blase bemerkbar.
Erschrocken und gehetzt, obwohl ich mittlerweile daran gewöhnt sein sollte, stolperte ich ins Bad nur um der Toilettenschüssel in die Arme zu fallen.Seit Eliah wieder da war, hatte die Übelkeit nachgelassen. Ich dachte wirklich, dass ich sie endlich hinter mir hatte.
Zu früh gefreut.Schwerfällig sackte ich neben der Toilette gegen die Wand und zog meine Beine erschöpft gegen die Brust.
Keine Sekunde später ging die Badtür auf und Eliah und Melinda musterten mich besorgt. Sofort kniete sich mein Gefährte zu mir, strich mir sanft durch die Haare und Melina reichte mir ein Glas Wasser.
»Mensch Finn. Was ist denn los?«, schimpfte Melinda und betätigte mehrmals die Toilettenspülung. »Ich mache mir Sorgen.«
Sie kniete sich ebenfalls zu mir und legte ihre schmale Hand auf mein Knie.Ich weiß noch früher - als ich noch auf Frauen stand - fand ich Hände wie Melinda sie hatte am ansprechendsten.
Heute aber fand ich Eliahs großen, leicht rauen Hände viel viel besser.»Sag es ihr.«, lächelte Eliah, ehe er seine Arme unter meinen Körper legte und mich vorsichtig vom Boden hob und zurück ins Bett brachte.
Fürsorglich zog er die Decke über mich, küsste meine Stirn und teilte mir mit, dass er nach dem Frühstück schauen würde.Melinda, deren besorgter Gesichtsausdruck noch stärker wurde, setzte sich an die Bettkante und starrte mir abwartend entgegen.
»Ich... also Eliah und ich... wir erwarten ein Baby.«, sprach ich es vielleicht leiser als nötig.
Die sowieso schon lange Leitung meiner Schwester war heute noch länger. Es dauerte einige Augenblicke bis ihr die Tomaten von den Augen fielen.
»Du bist schwanger!«, kreischte sie fröhlich aus und packte aufgedreht meine Hand. »Ich werde Tante.«, schrie sie begeistert und begann unruhig auf dem Bett auf und ab zu hüpfen.
Ich konnte nur lächelnd nicken.
»Was glaubst du? Wird es ein Junge oder ein Mädchen?« Ihre Augen waren groß aufgerissen und strahlten so viel Freude aus, dass ich mich gleich noch mehr über meine Bohne freute.
»Keine Ahnung, aber ich stelle es mir immer wie einen kleinen Eliah vor.«, antwortete ich lächelnd und kassierte dafür ein begeistertes Kichern. »Schwarzhaarig wie Mama und ich.«
Ich nickte. »Und Eliahs schönen Augen.«, schwärmte ich leise und Melinda lächelte sanft.
»Hoffentlich erbt es nicht deine Schweißfüße. Die stinken echt immer abartig.« Gespielt wedelte sie mit ihrer Hand vor der Nase und brachte mich damit laut zum lachen.
»Solang das Kind nicht den gleichen komisch Gencocktail bekommt wie du ist alles ok.«, grinste ich und kassierte gleich einen Schlag auf den Oberarm.
Wir lachten hemmungslos und stichelten uns mit blöden Kommentaren immer weiter.
»Wie geht es dir?« fragte ich meine Schwester ernst. Leider musste ich beobachten, wie ihre fröhlichen Gesichtszüge etwas in sich zusammenfielen.
»Grundsätzlich gut. Es geht mir wirklich gut hier. Eliah und Mum und Dad waren sich einig, dass ich erstmal hier bei euch bleiben sollte. Sie sagen ich bin zu jung um schon zu meinem Gefährten zu ziehen.« Sie rollte mit den Augen und atmete genervt aus. »Es ist schön hier und Henrik ist wirklich super, aber... ich vermisse Mum und Dad.« Sie senkte den Blick, fieselte an ihrem Shirtsaum und wirkte traurig. Ich konnte es ihr nicht verübeln.
»Ich weiß.«, murmelte ich leise und legte meine Arme fest um sie. »Du hast noch mich. Mich wirst du nicht los.«
Melinda lachte heiser und erwiderte meine Umarmung genauso fest.
»Wer hätte gedacht, dass gerade du so früh Vater wirst... oder Mutter? Was bist du jetzt eigentlich?« Interessiert legte sie den Kopf schief.
»Ich bin Finn.«, antwortete ich gelassen und zuckte mit den Schultern.
Melinda rollte übertrieben mit den Augen, stand auf und verließ mit einem »Du bist so dumm.« das Schlafzimmer.
Da meine Sehnsucht nach Eliah nach wenigen Minuten allein bereits wieder ins unermessliche gestiegen war, zog ich mir eine seiner Jogginghosen über und tapste mit nackten Füßen und meinem Schlafshirt die Treppe hinunter.
In der Küche hörte ich zwei Herzschläge.
Einer war unverkennbar der von Eliah. Der andere war ihm jedoch beinahe zum verwechseln ähnlich.Bereit meinen Gefährten in die Arme zu springen betrat ich die Küche.
Nur um zwei Männern gegenüber zu stehen.
Einer älter, einer jünger.
Beide groß, schwarzhaarig, Drei-Tage-Bart und eisblaue Augen.***
Mit diesem kurzen Teaser geht die Lesenacht nun zu Ende. Ich hoffe, ihr hattet Spaß.Danke an alle, die von Kapitel zu Kapitel mitgefiebert haben. Danke für eure Likes und motivierenden Kommentare ♥️
Bleibt gesund und gute Nacht!
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Degradierung - vom Beta zum Omega ✓
Loup-garouDer junge Beta Finn hat mit seinen gerade mal 18 Jahren schon viel im Rudel erreicht. Er hatte sich nach oben gearbeitet und ist durch und durch zufrieden. Einzig, seine Gefährtin fehlt ihm noch, doch er ist zuversichtlich sie bald zu finden. Als F...