My study, my work as a whore & LOVE

²⁶

Konnte eine Situation noch unangenehmer sein?

Ich saß schon wieder in dem Café, diesmal mit Dr. Park und einer dampfenden Tasse Tee vor mir.
Ich starrte auf meine Hände, die in meinem Schoß lagen und maltretetierte die Innenseiten meiner Wangen, während ich meinen zwei besten Freunden die Pest an den Hals wünschte.

"Sie haben sich also von ihrem Freund getrennt?", fragte Dr. Park und brach somit das Schweigen zwischen uns - was ich nicht gut hieß!

"Ich wüsste nicht, was Sie mein Privatleben angeht", konterte ich und nahm einen Schluck von dem Tee, der noch viel zu heiß war und meine Zunge verbrannte.

"Warum wehren Sie sich so dagegen mich kennenzulernen?", wollte er wissen, weshalb ich ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah.

"Ich habe wirkliches Interesse an Ihnen und wenn ich Ihren Freunden Glauben schenken kann, haben Sie mich vor Ihnen als gutaussehend beschrieben. Und wenn Sie jetzt wieder Single sind, könnten Sie sich doch etwas offener zeigen", erklärte er, nahm einen Schluck von seinem Kaffee und sah mich erwartungsvoll an.

"Nur, weil ich Sie nicht hässlich finde, heißt das nicht, dass ich unbedingt auf eine neue Beziehung aus bin oder mit Ihnen ausgehen möchte. Sie sollten sich nicht allzu viel auf Ihr Äußeres einbilden", entgegnete ich nach einiger Zeit des Zögerns.

Was erlaubte er sich eigentlich?

"Dennoch könnten Sie etwas netter zu mir sein, immerhin bin ich Ihr Arzt", entgegnete er. Was war das denn für eine Argumentation?

"Und Sie könnten mein Nein akzeptieren, immerhin bin ich Ihr Patient", platzte es zickiger als gewollt heraus und ich schüttete den noch immer viel zu heißen Tee hinunter und hustete verzweifelt, nachdem ich mir gefühlt sämtliche Innereien verbrannt hatte.

Sofort ließ Dr. Park den Arzt raushängen, eilte zu mir und rief nach kaltem Wasser, während er mir auf den Rücken klopfte.

Womit hatte ich das nur verdient?