Kapitel 4

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„Alles gut, Suga?" Daichi schaute mich besorgt an und ich nickte seufzend. „Wir fahren seit zwei Stunden und wir sind immer noch nicht im Camp angekommen und ich mache mir Sorgen um Kohana. Wir waren nie so weit voneinander getrennt und sie müsste schon bei der Shiratorizawa sein! Du weißt das bei ihnen das „Guess-Monster" Satori Tendou ist und was über ihn erzählt wird. Und es sind da no-..." Daichi schmunzelte und ich hörte verwirrt auf zu reden. „Du machst dir viel zu viele Sorgen. Du siehst zwar Kohana als ein kleines unschuldiges Mädchen, aber wir alle kennen sie auch anders. Sie ist Kapitänin und unfassbar stark als Zuspieler. Sie kommt definitiv mit solchen Typen klar. Du solltest dich aber auf dein Camp fokussieren. Sie wollte doch dich anrufen, oder nicht?" Wieder nickte ich. Ja, das wollte sie. „Sie trainiert wahrscheinlich.", murmelte ich niedergeschlagen und in diesem Moment drehte sich Asahi zu uns um.

„Du liebst sie echt. Du solltest es ihr mal sagen und dazu ist sie, wenn's um Volleyball geht, todernst. Ja, sie ist unser Sonnenschein, dennoch ist sie einer der besten Spieler und sehr fokussiert also mach dir nicht so viele Sorgen. Aber wäre ich sie, hätte ich unglaubliche Panik!" Daichi und ich mussten lachen. „Du bist so ein Feigling! Aber ich bin nicht besser. Ich kann ihr nicht mal meine Gefühle mitteilen, obwohl sie bestimmt schon Bescheid weiß, wie alle anderen auch.", sagte ich frustriert. Ich starrte betrübt auf mein Handy bis ich ihren Namen lass und sofort den Anruf annahm.

„Sorry, Suga. Ich hab noch trainiert und konnte erst jetzt anrufen!", entschuldigte sie sich schweratmend. Das Training muss echt hart sein. „Alles gut. Wir sind noch nicht da, aber wie läuft es bei dir?", wollte ich besorgt wissen und meine Freunde schmunzelten. Ich machte mir halt viele Sorgen! Sie sollten sich nicht so lustig darüber machen. „Alles läuft sehr gut. Die Zuspieler der Jungs, Semi und Shirabu, sind echt genial, aber auch die Zuspielerin Hanami. Ich übe die ganze Zeit Blocks mit Tendou und bin einfach ausgepowert. Alle sind so stark. Ey, Tendou gib es zurück!" Ich hörte wie ihre Stimme sich entfernte und spannte mich automatisch an.

„Naa, ist ihr Freund an der Leitung? Was für ein Ding, dass man nichts über dich weiß, bist anscheinend echt nicht so gut, Huh? Hängst hinter deiner Freundin her." Ich verstand nicht, was er meinte. Ich war nicht mit ihr zusammen und so schlecht war ich jetzt auch nicht. „Tendou, benimm dich, okay?", eine tiefe Stimme, die ich durch Interviews kannte, nahm diesem Tendou das Handy weg und reichte es wieder Kohana. Dieser Jemand war definitiv Ushiijma. „Sorry, Tendou redet und provoziert bisschen viel. Hör nicht auf das, was er sagt, du bist ein guter Zuspieler und ich wünsche dir viel Spaß beim Camp, aber ich muss jetzt auflegen. Ich muss mit Aimi trainieren. Bye!" Schnell legte sie auf und mein Kopf schien kurz vor dem Kurzschluss.

„Sie hat nicht abgestritten, dass ihr zusammen seid.", stellte Asahi lächelnd fest und Daichi ergänzte: „Du solltest sie nach einem Date fragen. Sie würde das niemals ablehnen." Ich spürte wie fast Blut aus meiner Nase schoss. „Ne-Nein!" Takedas Stimme erklang amüsiert vom Fahrersitz: „Ach, junge Liebe, wie süß!" Und so begann eine Teamdiskussion.

„Er sollte sie fragen!" „Wäre das nicht seltsam, immerhin kennen die sich ziemlich lange." „Kohana ist schnell überfordert." „Das ist doch nicht schlimm. Ein Versuch ist es wert." „Wenn es aber schief geht, dann..." Ich sprang von meinem Sitz auf und sah wütend mein Team an. „Fresse! Das ist mein Angelegenheit ihr Idioten. Fokussiert euch auf das bevorstehende Training!" Tsukishima meldete sich nun genervt zu Wort und ich war schon auf ein Kommentar gewappnet. „Wieso sollten wir uns fokussieren, wenn du die ganze Zeit an die Kapitänin der Karasuno denkst." Fuck, ich bin kein gutes Bespiel! Daichi zog mich wieder auf mein Platz und ich sah beschämt aus dem Fenster. Ich wurde von Erstklässlern nieder gemacht! Nur Yamaguchi machte mir keine Probleme.

Gereizt ging ich auf eine Sozial-media-App und mein Herz zog sich krampfhaft zusammen. Auf dem Bild war Kohana und Ushiwaka zusehen und der rothaarige, der das Bild machte, müsste Tendou sein. Sie sahen alle ziemlich gutgelaunt aus und dass tat schon weh, dass sie auch ohne mich lachen konnte, während ich mir über alles Gedanken machte. Na ja, so war es schon immer. Sie war einfach frei und lebte ihr Leben, wie sie es wollte und ich machte mir viel zu viele Gedanken und verbaute mir selbst den Weg. Ich lernte jeden Abend zwei Stunden, während sie ihr letztes Jahr in der dritten Klasse genoss. Ich wünschte mir manchmal so frei wie sie zu sein. So frei, wie eine Blume auf einer unendlichen Wiese. Aber in ihrer Nähe verspürte ich diese Freiheit. Sie machte mich unglaublich glücklich und sie schaffte es mein Leben farbenfroh zu machen. Ohne sie wäre ich nie auf die Karasuno gegangen oder hätte Volleyball für mich entdeckt. „Sie ist was Besonderes", sprach ich leise meinen Gedanken aus und hörte ein zustimmendes Geräusch von Daichi neben mir.

Sie hatte ein riesen Platz in unseren Herzen, beziehungsweise sie nahm vollständig mein Herz für sich ein. Kohana, du warst einfach eine wunderschöne Blume. Manchmal zu sehr in Volleyball fokussiert, auch vergesslich und chaotisch, dennoch blieb die Eleganz ein ständiger Begleiter deiner Taten und jede deine Bewegung schien mit dem Wind zu gehen.

Traumhaft.

Die kleine, zerbrechliche BlumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt