Ich nahm Anlauf und sprang so weit nach vorne wie ich nur konnte. Alles war wie in Slow-Motion. Gleich traf ich auf meinen Gegner und würde ihn für immer besiegen! Warte mal ... was sind diese Geräusche?
Langsam meine Augen aufschlagend wurden die Geräusche immer klarer. Das waren defintiv die Krieger ... wie spät war es bloß dass ich noch schlafe? Verschlafen sehe ich auf meinen Nachtschrank und erschrecke als ich sehe dass es schon ein Uhr Mittags ist. Wie konnte ich nur verschlafen, sonst passiert mir das doch nie. Flink springe ich aus dem Bett und renne ins Bad um mich fertig zu machen. Lange brauchte ich nie dafür, was in dieser Situation ziemlich praktisch war. Gleich darauf sprintete ich die Treppe hinunter, an der Küche und dem Wohnzimmer vorbei, und direkt aus dem Haus. Auf die Bäume zu rennend wurden die Kampfgeräusche immer lauter und klarer zu hören. Schnell und so gut wie ich es konnte mischte ich mich unter die anderen Schüler um nicht aufzufallen.
Anscheinend war ich gerade rechtzeitig gekommen, denn schon ein paar minuten nach meiner Ankunft wurde ich aufgerufen. Mein Gegner war nicht gerade stämmig, wodurch ich von nun an auf seine techniken achtete. Er war gut, aber seine Bewegungen sehr voraussehbar. Somit dauerte es nicht lange bis ich ihn besiegt hatte. Wenn ich mich nicht irre sah ich sogar ein bisschen pein und unbehagen in seinen Augen. Jedoch wunderte dies mich nicht wirklich da die wenigsten Jungs von einem Mädchen besiegt werden können, ohne dass danach ihr Stolz heftig angekratzt ist.
Nun waren die Duelle vorbei und es ging an unseren Täglichen Ausdauer Jogg. 50 runden um unser Revier ... und das ist ziemlich groß. Zum glück war ich schon immer sportlich veranlagt und hatte mich nach all den Jahren daran gewöhnt. Im gegensatz zu den anderen Kriegern unseres Rudels hatte ich eine sehr gute Audauer. Auch war ich bis auf zwei andere Mädchen das einzigste unter den Schülern. Und überraschenderweise bin ich mit eine der besten, was jedoch besonders den Jungs echt nicht in den kram passt.
Mittlerweile ist die Sonne am untergehen und ich sitze an einem See im Wald, nicht weit vom Dorf entfernt. Man hört wie das Vogelzwitschern immer ruhiger wird. Wie die Luft abkühlt, und die briesen stärker werden. Alles in Allem, pure entspannung. Die Augen zu, und alle muskel locker lassend liege ich hier auf dem Gras und höre das Wasser angenehm herum plätschern. Denn es ist ein Berg See und seine Quelle liegt in einem großen Fels ein paar Meter weiter.
Umso mehr ich jedoch entspanne und nicht mehr allzu viel nachdenke, wird mein innerer Wolf wacher, ungeduldiger und angespannter. Allein dass ich heute verschlafen habe war schon ungewöhnlich, auch bin ich schon den ganzen Tag total hibbelig und angespannt. Nur kann ich mir nicht erklären warum, es sind keine wichtigen Events oder sonstiges in den nächsten Wochen, oder irgendetwas um das ich mir sorgen machen müsste. Auch hatte ich seit anbeginn des Tages so ein komisches Bauchgefühl. Normalerweise täuschen mich meine Sinne nie , aber heute spielen sie einfach ohne Grund herum. Am besten einfach ignorieren, immerhin muss ja nicht gleich etwas passieren nur weil meine Hormone verrückt spielen. Schließlich haben wir keine Probleme Zuhause oder im Rudel. Und so schnell wird vorraussichtlich auch nichts passieren also sollte ich mich davon nicht so aus der Fassung bringen lassen.
Stück für stück die Augen öffnend sehe ich geradewegs hoch in den mittlerweile rot orange gefärbten Himmel. Die Natur zeichnet wahrlich immer die schönsten Bilder. Mit schwerem Herzen raffe ich mich auf und laufe wieder richtung Dorf, den See hinter mir lassend. Ich brauche nicht lange um wieder auf den Dorfplatz zu kommen und bemerke dass garkeiner mehr draußen ist. Schnell laufe ich auf direktem Weg nach Hause. Zu lange durfte ich nähmlich nicht draußen bleiben, denn egal wie gut ich kämpfen kann, mein Vater sieht mich immernoch als seine kleine Prinzessin.
Im Haus angekommen kommt meine Mutter direkt auf mich zu. „Hallo mein Schatz, wie war das Training heute?", fragt sie mich währendessen sie mir hilft meinen Waffengürtel abzunehmen. „ So wie immer.", antwortete ich nur schlicht. Nickend führt sie mich in die Küche und macht sich daran mein Essen noch einmal aufzuwärmen, derweils setzte ich mich auf einen der Hocker an unserer Kuchenzeile. Reden tuhe ich nie viel, und wenn ich es tuhe dann eher kurzgebunden. Für viele mag das unfreundlich rüberkommen, aber so bin ich nuneinmal. Zum glück hat sich mein Umfeld an meine Redeart gewöhnt und somit gibt es auch keine Missverständnisse mehr. Schweigend stellt mir meine Mutter mein nun warmes Essen vor die Nase, schenkt mir ein liebliches Lächeln und geht in das Wohnzimmer. Rasch esse ich auf, räume mein Geschirr in die Spülmaschine und gehe schnurstracks auf die Treppe zu. Zählend, bin ich nach genau 27 Stufen an meiner Zimmertür angekommen. Ich mache die Tür auf, gehe auf meinen Kleiderschrank zu und entledige mich all meiner Kleidung, spontag entscheide ich mich einfach nackt herumzulaufen. Immerhin bin ich allein in meinem Zimmer, niemand wird mich stören und es ist viel angenehmer. Vielleicht bin das ja auch nur ich aber ich hasse es im generellen übermäßig viel Kleidung zu tragen. Nun auf meinem Bett sitzend lasse ich den Tag nochmal Revue passieren. Das tuhe ich jeden Abend um herunter zu kommen und mir nicht ständig unnötige Gedanken über etwas zu machen. Es entspannt den Geist und man behält die volle Kontrolle. Denn wie man sich vielleicht denken kann, hasse ich es abgöttisch die Kontrolle zu verlieren, sogar noch mehr als dicke Klamotten. Heute war eigentlich ein tag wie jeder andere und trodtzdem lässt mich dieses Gefühl nicht los das irgendwas nicht stimmt. Ich kann einfach nicht aufhören darüber nach zu denken. Während meinen inneren Selbstgesprächen bin ich unter die Dusche gehüpft, hab meine Haare gewaschen, geföhnt und liege nun frisch gewaschen und immernoch grübelnd auf meinem Bett. Rasch krabbele ich unter die Decke und kuschel mich in mein Kissen. Ich habe echt ein schlechtes Gefühl dabei, vielleicht sollte ich morgen mal zum Alpha gehen und ihm erzählen dass ich ein schlechtes Gefühl habe? Aber nein , er wird mich für verrückt halten, warum sollte er außerdem auf mein Bauchgefühl hören, ist ja nicht so als wäre ich Alt und Weise oder so etwas in der Art.
Das war das erste Kapitel von Ma Luna, hoffentlich hat es euch gefallen, bzw. hungrig auf weiteres gemacht.
Wann ich uploade weiß ich noch nicht, da ich momentan Privat ziemlich viel Stress habe, aber ich werde mich bemühen bald ein neues Kapitel zu schreiben.
LG eure Lela. :)
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ℳ𝒶 ℒ𝓊𝓃𝒶
WerewolfEine Geschichte über ein Mädchen. Stark und voller Kontrolle ist sie. Jedoch bringt ein Problem ihres Rudels nicht nur ihr Leben sondern auch ihre Gefühle ins wanken.