Kapitel 8: Wer ist sie?

910 44 37
                                    


Gerade stand ich vor dem Schrank und schaute in den Spiegel.
Ich betrachtete mein Outfit.
Es bestand aus einem schwarzen Faltenrock und einer einfachen Bluse.
Meine Haare hatte ich mir zu einem Zopf gebunden.

Seufzend strich ich meinen Rock glatt
und richtete meine Frisur zum letzten Mal.
,,Auf was lasse ich mich hier eigentlich ein?", fragte ich mich selbst.

,,Sehe ich so aus wie Satori es sich wünscht? Oder entspreche ich nicht seinen Wünschen?", nuschelte ich.
//Halt stopp! Was rede ich da? Was interessiert mich das?\\, dachte ich mir und schüttelte mit dem Kopf.

Ich lief zur Zimmertür und nahm die Türklinke in die Hand.
Nachdem ich kurz durchatmete, verließ ich mein Zimmer und huschte ins Bad hinüber.
Tendou hatte alles besorgt was ich benötigen würde.
Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, lief ich aus dem Bad.

Tendou stand an der Haustür angelehnt.
Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd.
Er musterte mich von oben bis unten und lächelte.
,,Du siehst hübsch aus Paradise."

Danach hielt er mir ein Paar schwarze High-heels hin.
,,Zieh die an. Das passt zu deinem Outfit."
Mit einem Nicken stimmte ich zu und zog mir die High-heels über.
Ich war überrascht, dass sie mir passten.

Wackelig stand ich in diesen Dingern, da ich sowas in meinem Leben zuvor noch nie getragen hatte.
,,Sieht doch ganz gut aus.", sagte Tendou lächelnd und schloss die Tür auf.

Bevor wir das Haus verließen hielt ich mich an Tendous Arm fest, um nicht direkt hinzufliegen.

Es war das erste mal seid 2 Tagen das ich wieder an der frischen Luft war.
Nun konnte ich meine Umgebung auch besser wahrnehmen.
Es sah aus wie ein kleines Dorf.
Einige Häuser waren nur noch Ruinen.
Das beunruhigte mich aber eher weniger.

Komisch fand ich nur, dass in jedem heilen Haus eine Kerze im Fenster brannte.
Sonst konnte ich keine Lichtquelle in den Häusern wahrnehmen.
Außer diesen Häusern war weit und breit nichts.
Mücken flogen um die wenigen Straßenlaternen, welche die Straßen mit einem kalten Licht beleuchteten.
Niemand war auf der Straße.
Es herrschte Stille

,,Warum brennen in den Fenstern Kerzen?", fragte ich, aber Tendou antwortete mir auf diese Frage nicht.
Während Tendou mit mir auf ein Auto zulief, sah ich aus dem Augenwinkel, wie ein kleines Kind aus einem Fenster in unsere Richtung starrte.
,,Schau nicht hin.", sagte Tendou mit ruhiger Stimme, als er die Beifahrertür öffnete und mich auf den Sitz setzte.

Nachdem Tendou die Autotür geschlossen hatte, lief er um das Auto rum und stieg auf der Fahrerseite ein.

Während er mit mir durch die leeren Straßen fuhr, schaltete er Musik an.
Tendou fing an mit zusummen,
während ich aus dem Fenster schaute.
Als wir dann am Ende des Dorfes ankamen, ging es weiter durch einen Wald.

Die Straße wurde von Meter zu Meter unebener.
Selten tauchte an den Straßenränder eine Laterne auf, welche nur leichtes Licht abgab.
Es schien so, als würde diese Straße garnicht existieren.

//Wo bin ich hier gelandet?\\

Langsam bauten sich in der Ferne Gebäude auf.
Lichter warfen ihre Schattenseite in unsere Richtung, als Tendou aus dem Wald hinaus auf einen Feldweg fuhr.

Nach ein paar Minuten waren wir dann mitten im Stadtleben angekommen.
Menschengruppen liefen auf dem Gehsteig, lachten, alberten rum und vieles andere.

Während Tendou durch die Straßen fuhr, wurde mir bewusst, dass ich schonmal hier war.
Es ist zwar schon länger her, aber ich bin mir sicher, dass ich schonmal hier war.

//Irgendwann komme ich zurück zu dir mein Bruder...das verspreche ich\\
Auch wenn ich immernoch Hass auf ihn habe, werde ich es nicht übers Herz bringen ihn komplett zu vergessen.
Auch wenn ich mein Leben dafür riskiere.
Aber ich kann einfach nicht mit unserem letzten Moment indem wir uns gesehen haben abfinden.
Schließlich würde ich ihm gerne nochmal eine ins Gesicht geben.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Tendou mir auf die Schulter fasste.
,,Bereit, Paradise?", ertönte seine Stimme direkt an meinem Ohr.
,,Ja.", antwortete ich nickend.

Tendou reichte mir einer seiner Hände.
Diese nahm ich an und stieg somit aus dem Auto.
,,Sieht meine Frisur gut aus?", fragte er unsicher und deutete auf sein Haar welches in sein Gesicht hing.
Kichernd sah ich ihn an und strich ihm seine Haare aus dem Gesicht.

Diese Chance nutzte er und legte seine Hände an meine Hüften.
Danach zog er mich eng zu sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
,,Ich kann nicht aufhören dich anzusehen.", sagte er lächelnd.

Er legte seine Arme um mich.
,,Dich zu Umarmen ist wie ein Geschenk.", sagte er und legte sein Kinn auf meinem Kopf ab.
Zögernd erwiderte ich die Umarmung und legte meinen Kopf an seine Brust.

,,Findest du?", fragte ich auf seine Behauptung.
,,Natürlich Schätzchen.", antwortete er mir, bevor er mich los ließ.
,,Ich lüg dich doch nicht an.", fügte er noch hinzu.

Nachdem Tendou das Auto abgeschlossen hatte, nahm er meine Hand und lief mit mir durch die gefüllte Straße, bis hin zu einem gemütlichem Restaurant.

Tendou öffnete die Tür und somit traten wir ein.

Als ein Kellner uns zu einem Platz brachte, liefen wir an einem Tisch vorbei, an welchem eine Gruppe junger Frauen saß.
Eine sprang auf und fragte lächelnd und zugleich überrascht:,,Satori, bist du es?"
Seufzend drehte sich Tendou zu der Brünette.
,,Ah, hallo Hina! Lange nicht gesehen!", sprach er und überspielt sein genervt sein.

Während ich mich halb hinter Tendou versteckte, näherte sich diese Hina Tendou und nahm ihn plötzlich in den Arm.
Mit einem Arm erwiderte er augenrollend die Umarmung, während er mit seiner anderen Hand meine weiterhin hielt.

Da Hina sich förmlich an Tendou klammerte und sie ihn nicht mehr los ließ, drückte Tendou sie weg.
,,Du bist ja noch viel hübscher geworden als du eh schon warst.", sagte sie und setzte ein zuckersüßes Lächeln auf.
Tendou ging da aber nicht drauf ein und drückte meine Hand fester.

,,Warum hast du dich eigentlich nicht mehr bei mir gemeldet? Das hat mich verletzt.", schmollte sie nun und fuhr mit ihrem Zeigefinger über Tendous Hemd.
,,Hätte ich das tun sollen?", fragte er sie ohne seinen Blick von ihr abzuwenden.
,,Natürlich. Wir sind doch schließlich Freunde.", sagte sie und legte ihre Hände auf seine Brust.
,,Ich hatte etwas zu erledigen, da hatte ich keine Zeit für dich.", antwortete er kalt.

,,Hey sei nicht so gemein! Was ist denn bitte wichtiger als ich?", fragte sie und zog eine Augenbraue hoch.
,,Na, das hier.", meinte Tendou lachend und schob mich vor sich.
Hinas Blick musterte mich von oben bis unten.
,,Sie?", fragte Hina ungläubig.
,,Jup. Was denkst du denn? Schau sie dir doch an.", sagte Tendou und legte seine Arme um mich.
,,Hab ich. Trotzdem verstehe ich nicht warum du sie lieber hast als mich.", sagte sie und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
,,Ach Hina. Es gibt immer einen Menschen der wichtiger ist als der andere. Und Naja V/N ist mir nunmal wichtiger als du.", antwortete Tendou ihr ruhig.

,,Aber da du das jetzt ja erledigt hast, hängen wir doch wieder zusammen ab, oder?", fragte sie mit Hundeaugen.
Daraufhin seufzte Tendou.
,,Jaja schon gut, aber schau nicht immer so.", gab er zurück.
,,Ui super! Ich warte nach dem essen draußen auf dich.", lächelte sie und setzte sich zurück zu den anderen Frauen.

Tendou nahm wieder meine Hand.
Danach folgten wir dem Kellner, der die ganze Zeit auf uns gewartet hatte.



Tendou x Reader ||Only mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt