Kapitel 3

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Pov.: Fufu
"Wegen gerade eben: es tut mir leid, ich hab dich wirklich nicht gesehen. Ich bin übrigens Maximillian aber ich mag es mehr, Mexi genannt zu werden" sagte eine Stimme, welche meinem Sitznachbar gehörte. Ich drehte mich zu ihm um, sagte jedoch nichts und drehte mich wieder weg.  Warum war er so scharf darauf, mit mir ein Gespräch zu führen oder mich dazu zu bringen, ihn zu mögen? Mir ist zwar schon aufgefallen, dass er ein Außenseiter war, jedoch überraschte es mich etwas. 
Ich beachtete ihn und meinen Gedanken nicht weiter, da der Unterricht begann. 
Plötzlich hörte ich einen erstickten Laut von Mexi. Versuchte er etwas zu sagen? Ich drehte mich zu ihm um und sah, dass er starr nach vorne an die Wand schaute. Und seine Haut immer blasser wurde. Als sie schließlich fast weiß war, packte ich ihn sanft an sein Kinn und zwang ihn so, sein Gesicht zu mir zu drehen. Seine Augen waren glasig und es standen Tränen drin, welche sich langsam ihren Weg über seine Wangen bahnten und schließlich auf sein Shirt tropften. 
Geschockt sah ich ihn weiter an. Er schaute mich zwar auch an, schien aber nicht mich zu sehen, sondern seine Gedanken. Als ob er sich seine Gedanken bildlich vorstellte. Ein schluchzen drang durch seinen Mund und mehr und mehr Tränen rollten seine Wangen herunter.
Er murmelte etwas vor sich hin, was immer und immer lauter wurde. "Nein" ganz leise. "Nein" etwas lauter "Nein!" sagte er. "NEIN" rief er. "NEIN!!" schrie er. Immer und immer lauter.
Er hatte bis jetzt noch kein einziges Mal geblinzelt und noch immer hielt ich sein Kinn fest. 
"NEIN NEIN Nein nein!...nein" schrie er und wurde immer leiser. Er schluchzte immer mehr und neue Worte drangen durch seinen Lippen. "Messer. Hohes Haus. Brücke. Jetzt." sagte er monoton in einer normalen Lautstärke. "Bitte. ich kann nicht mehr" hauchte er so leise, dass ich ihn kaum verstand.
Redete er da etwa über Selbstmord?! Wie konnte ich ihm helfen? Wollte er überhaupt Hilfe? Oder sollte ich ihn lieber in Ruhe lassen? 
Mittlerweile hatte ich sein Kinn losgelassen und er schaute mich nicht mehr an. Er murmelte auch keine Worte mehr, sondern schrie einfach. Er schrie sich die Seele aus dem Leib und schlug um sich. Da ich neben ihm saß, bekam ich die meisten ab, allerdings kümmerte ich mich nicht darum. 
Ich nahm sanft seine Arme und versuchte ihn zu beruhigen, was jedoch nichts brachte. Ich wurde immer panischer. Warum half mir auch niemand? Was sollte ich tun? 
Als ich den Blick in die Klasse schweifen ließ, sah ich, dass alle lachten. Alle lästerten über ihn, lachten ihn aus und einige hatten sogar ihr Handy rausgeholt, um es zu filmen. 
Und der Lehrer?! Wo war bitte der Lehrer? Er war nicht mehr da. Kümmerte sich nicht darum, dass einer seiner Schüler gerade eine Panikattacke hatte und kurz davor war, zusammenzubrechen. 
Ich schaute wieder zu Mexi und sah, dass sich sein Blick langsam trübte. Auch seine Schreie und Schläge wurden immer langsamer und kraftloser. Kurz bevor er in Ohnmacht fiel, fing ich ihn auf, nahm ihn in meine Arme und trug ihn vorsichtig in Brautstile aus dem Klassenzimmer. 
Ich spürte die Blicke der Schüler auf mir, ignorierte diese aber. 
Da ich mich in der Schule nicht auskannte, suchte ich verzweifelt nach dem Krankenzimmer. während ich lief, beobachtete ich Mexi genau. Er hatte hellbraune Wuschelhaare und ein markantes Gesicht, welches ziemlich blass war. Seine Lippen sahen weich aus und passten zu seinem Gesicht. Alles in allem sah er gut aus. 
Allerdings sah sein Gesicht vom schreien ziemlich gequält aus. Sanft strich ich über seine Wangen und Stirn, um die Falten mit meinen Fingern zu glätten und ihm einen friedlich schlafenden Ausdruck zu verleihen.

Als ich endlich das Krankenzimmer gefunden hatte, wurde Mexi auf eines der Betten gelegt. Ich setzte mich auf einen der Stühle und weigerte mich, in den Unterricht zurückzugehen. Ich würde bei Mexi bleiben und warten, bis er aufwachte. Ich wusste nicht, warum ich unbedingt bei ihm sein wollte. 
Ich strich sanft durch sein weiches Haar und genoss das Gefühl.
Irgendwas war an ihm besonders. Ich wusste nur nicht was. Und das wollte ich herausfinden. 

Nur beste Freunde? (Fyfu, boy x boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt