Apollos Neuigkeiten

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Percys pov:

Mit diesen wenigen Worten sackte mir das Herz in die Hose. Ich hatte gehofft, vielleicht mal eine kurze Zeit mit Peter im Camp genießen zu können, aber scheinbar hatten die Moiren andere Vorstellungen.

Wir alle wechselten einen kurzen Blick, und dann folgten wir Piper rennend über den zentralen Campplatz zum großen Haus.

Beim Anblick des ehemaligen Gottes spannte ich mich augenblicklich an. Er sah aus, als hätte er einen Geist gesehen, und wäre gleichzeitig durch die Hölle gegangen.
Letzteres besorgte mich nicht zu sehr, aber was konnte Apollo solche Angst bereiten?
(Also... neben Akne, keinem Waschbrettbauch und einem Bad-Hair-Day.)

Lester war kreidebleich mit rot angelaufenen Augen, tiefen Augenringen und einer daumenbreiten kahlen Stelle an der linken Seite seines Kopfes. Er war schmutzig und verdreckt, mit einigen Blutspuren.
Seine Gefährtin, die kleine Tochter der Demeter namens Meg, sah zwar auch verdreckt und etwas blutig aus, aber sie schien nicht wirklich ängstlich oder beunruhigt zu sein. Sie lehnte am Geländer der Verlander und putzte ihre funkelnde Brille an ihrem verdreckten Oberteil.

Piper, Jason, Nico und Chiron (im Rollstuhl) standen schon bei ihnen, als Leo, Peter und ich uns zu ihnen gesellten.

"Wo ist Annabeth?", fragte ich in die Runde.

"Hier", antwortete eine Stimme hinter mir.

Annabeth war uns scheinbar dicht auf den Fersen gewesen.

Annabeth schien meine Anspannung zu bemerken, denn sie stellte sich neben mich und drückte beruhigend meine Hand.

"Hallo Apollo", sagte sie dann.

Der Gott jedoch nickte nur. Um Himmels Willen, der zitterte sogar!

"Apollo, mein Freund", begann nun Chiron. "Was hast du in Erfahrung gebracht?"

Apollos Blick fuhr schnell über alle vor ihm verteilten Halbblute - einschließlich Peter.
"Wo ist Will?", fragte er, anstatt auf die Frage zu antworten. "Und was macht Peter hier? Seit wann ist Leo wieder da? Warte, er lebt?!"

Nico zog sich einen Stuhl heran und ließ sich darauf fallen. "Will leitet grade eine Operation, Leo hatte Asklepios' Mittel genommen und ist gestern hier mit Kalypso aufgetaucht. Und Peter wurde von einem Monster fast umgebracht, und wir mussten ihn heilen."

Apollos erschöpfte Augen weiteten sich. "Du wurdest angegriffen?"
Scheinbar war das der Punkt, der ihn am meisten überraschte.

Peter nickte nur und deutete auf seinen nun ziemlich dreckigen Verband. Apollo holte rasselnd Luft. "Das erklärt einiges...Die Hilfe von neuen Bekannten..."

Leo meldete sich. "Ähm, ersten, schön dich wieder zu sehen, auch wenn du nicht gut gealtert bist."
Apollo zuckte zusammen, doch der Sohn des Hephaistos fuhr unbeirrt fort. "Zweitens, so weit waren wir auch schon. Auch wenn wir uns nicht sicher waren, ob nur von Peter oder auch von den anderen Avengers die Rede ist."

Apollo nickte. Seine Augen sahen so aus, als wäre er ganz wo anders. "Ich glaube, die anderen Avengers sind auch eingeschlossen. Er hatte von mehreren geredet. Und er will sie auch angreifen lassen."

"Warte, warte, warte." Ich schüttelte leicht überrumpelt meinen Kopf. "Der Rest der Avengers soll angegriffen werden und du redest von einem Kerl? Wen meinst du? Weißt du, von wem in der Weissagung die Rede ist?"

Jetzt löste Meg sich von ihrem Fleck an dem Geländer und lief neben Apollo. "Er hat sich fast ins Hemd geschissen, als er seine Stimme gehört hatte. Wir sind in eine Grube gefallen und haben ihn über einen Plan reden hören. Ich wollte ihn belauschen, aber der Angsthase hat uns weggezogen."

Apollo schloss genervt die Augen. "Meine kleine naive Meg McCaffrey, du musst noch Grundsätze über antike griechische Wesen lernen. Weil er uns sonst bemerkt hätte, und dann wäre unser Auftrag ratzfatz vorbei gewesen!"

Meg rollte mit den Augen, als hätte sie die Antwort erwartet.
"Das sagt er immer wieder, aber er hat mir trotzdem noch nicht erzählt, wen wir da gehört haben."

Jetzt lagen alle Blicke erwartungsvoll auf Apollo, der unter der Aufmerksamkeit zu schrumpfen schien.

"Apollo?" Meg stieß ihm einen Ellenbogen zwischen die Rippen.

Apollo räusperte sich. "Ich meine, ich wusste, dass er geflohen war, und ich hatte vermutet, dass er Delphi einnehmen wollte und der Feind war, den die Prophezeiung meinte, aber ich wusste nicht von dem Ausmaß seiner Pläne, und ich wusste auch nicht, wie mächtig er geworden ist!"

Ich bekam langsam ein dummes Gefühl und eine hoffentlich falsche, dunkle Vorahnung.
Annabeths Hand verkrampfte sich in meiner. "Soll das heißen -?"

Apollo nickte mit ernster Miene. "Ich glaube, du weißt, von wem ich spreche. Ich rede von Python."

Der Aussage folgte Stille und der Name verbreitete ein kaltes Gefühl.
Ich stellte grade meine ganze Existenz in Frage.
Wie hoch war denn bitte die Wahrscheinlichkeit, dass ich dann lebte, wenn in der Neuzeit die Blütezeit der griechischen Mythologie eintrifft, und ein Titan, eine Uralte Gottheit und ein riesiges Monster Ammok liefen?!

Ich wartete darauf, dass Meg und Apollo in Lachen ausbrachen und sich ein High-five gaben, weil sie uns so erfolgreich reingelegt hatten, doch nichts passierte.
Das war wirklich Apollos Ernst.

"Moment mal." Piper schüttelte irritiert ihren Kopf. "Ich verstehe ja, dass er durch die Tore des Todes hatte fliehen können, aber wieso ist das ein so großes Problem? Apollo hat ihn doch schonmal problemlos besiegt."

Ein Fiepsen erklang und ich realisierte erst nach einigen Sekunden, dass der Ton von Apollo kam, der bereit aussah, in Tränen auszubrechen.
"Ich war der einzige, der den Geschichtenschreibern erzählen konnte, was passiert ist. Natürlich habe ich mich dann.... Nun ja... Besser dargestellt."

Ein Seufzen riss meinen Blick zu Nico. Er hatte seine Augen geschlossen und atmete tief durch. (Das ganze klang gezwungen ruhig, und auch die Schatten, die immer dichter wurden, wiesen auf Nicos Frust hin.)
"Und wie genau sollen wir uns das vorstellen?"
Nico öffnete seine Augen wieder und starrte Apollo wütend und vorwurfsvoll an.

Apollo schluckte. Seine Stimme war sehr leise. "Ich bin nicht hingegangen, habe einen Pfeil abgeschossen, und dann war er besiegt. Vielmehr habe ich, äh, meine ganzen göttlichen Kräfte aufbrauchen müssen und wäre fast gestorben..."

Annabeth schnaubte. Ihr Griff an meiner Hand löste sich jedoch nicht. "Wieso haben wir auch etwas anderes erwartet?"

Es war offensichtlich, dass das keine Frage sondern eine Anschuldigung war und Apollo blickte beschämt zu Boden.

Zu meiner Überraschung sprach ausgerechnet Peter auf. "Das heißt, du wirst Hilfe brauchen, wenn du ihn besiegen möchtest?"

Apollo nickte. "Ist nicht so, dass ich ihn besiegen möchte. Mehr so, dass ich - oder wir, wie auch immer- ihn besiegen müssen. Er hat Delphi belagert, und kein Orakel bestimmt die Zukunft so mächtig wie das von der Gruft in Delphi. Prophezeiungen sagen nicht nur die Zukunft voraus, sie formen sie. Das heißt, Delphi formt die Zukunft. Und wenn Delphi in den Händen von Python liegt... "

Apollo beendete den Satz nicht, aber wir wussten alle, was er sagen wollte.

Wenn Python nicht gestoppt werden konnte, dann würde er die Zukunft nach seinen Vorstellungen und Wünschen Formen, und wir alle würden seine Bauern in seinem Schachspiel mit sich selbst sein.


















Kurzes Kapitel und sehr spät, aber ich wollte versuchen, euch fast täglich ein Kapitel zu geben und das zählt also zu gestern... Oder, ähm, dem 27.😅😂

Also, mal sehen ob ich es schaffe, euch mind. alle 2 Tage ein Update zu geben.

Frage: Wie lange lest ihr diese Story schon?

(weil wenn irgendjemand schon seit über einem Jahr immer noch auf Updates wartet dann... Respekt😅)

Danke fürs lesen, ich hoffe die Story geht nicht in den Ruin! :)

Stay happy!
Xoxo, euer Fangirl

(K)Ein Fast Normales Leben (Percy Jackson-Avengers Crossover)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt