♫ 𝗺𝗲𝗹𝘃𝗶𝘁𝘁𝗼 - 𝗦𝗮𝗻𝘁𝗼𝗿𝗶𝗻𝗶 𝗖𝗼𝗳𝗳𝗲𝗲
(𝙰𝚕𝚕𝚝𝚊̈𝚐𝚕𝚒𝚌𝚑𝚎 𝚂𝚙𝚒𝚎𝚕𝚌𝚑𝚎𝚗)♕
E L E AMeine Finger streifen sanft den kalten Boden, darauf bedacht, jede einzelne Vibration wahrzunehmen. Keine unruhigen oder zu schnellen Bewegungen. Bien.
Ich gebe mir stets die größte Mühe, meinen Vater in seinem Geschäft zu unterstützen.
Nein. Ich hantieren nicht, wie andere, die auch einen Nebenjob haben, mit Lebensmitteln oder Café und Kuchen herum. Meine Hilfsmittel sind anders, gefährlicher und sicherlich nichts für schwache Nerven.
»Diese Idioten wissen doch, dass sie gegen unser Kartell keine Chance haben und riskieren es trotzdem? Was ist dein Plan, Elea?«
Ich blicke aus der Dunkelheit hervor, die durch die großen Kisten entstanden ist. Perfekt geeignet, um andere zu beobachten. Dabei entdecke ich zwei unmenschlich stämmige Gorillas, die einzelne Schachteln in einem Transporter verstauen. Nur noch wenige Kisten liegen auf der Ladefläche verteilt, was mich vermuten lässt, dass ihre Arbeit bald erledigt ist.
Wir müssen schnell handeln, denn es bleibt nur noch wenig Zeit. Tausend Möglichkeiten und nur eine erscheint mir wirklich sinnvoll. Zwar ist es eine Abweichung von meinem gewöhnlichen Handlungsablauf, aber mein Tag ist sowieso schon gelaufen. Was soll's. Ein sofortiges Gemetzel wäre einfach unklug.
Die Leute haben Angst vor uns – und das aus gutem Grund. Unser Ruf eilt uns stets voraus. Unser Kartell ist eine Einheit, wir gehen zusammen bis in den Tod. Unter uns Mitgliedern gibt es keinen Verrat, bei Meinungsverschiedenheiten haben wir unsere eigenen Regeln.
Doch diese zwei Gorillas gehören nicht dazu. Ich habe es meinem Vater damals dutzendmal gepredigt, dass wir nicht andere für unsere Sachen verrichten lassen. Sein Argument hingegen, dass die gerade mal zehnköpfige Gruppe sowieso nur Kleinkriminelle seien, überzeugte mich. So war „Costa Notre" – oder wie auch immer sich diese Möchtegerns auch nennen mögen – bei unseren Transporten tätig.
Schon bei den ersten Lieferungen fiel sehr schnell auf, dass Teile fehlten und vieles beschädigt war. Nach einem Anruf meines Vaters und einer darauffolgenden langen Diskussion sitze ich hier. Genervt. In einer verstaubten Ecke einer Transporthalle, statt mir zu Hause Snacks zu gönnen und die neueste Staffel meiner Serie zu schauen.
Ich seufze und binde meine langen, dunklen Haare zu einem Zopf. Vorsichtig legt sich meine Hand an meinen Gürtel, an dem sich meine Wurfmesser, Jagdmesser und Schusswaffen befinden. Ich bin wahrlich eine lebende Munitionskammer! Ich habe Waffen an Stellen versteckt, an denen man nicht mal weiß, dass es möglich ist.
Wäre doch ein toller Spruch für meine Social-Media-Bio...
Eine warme Hand legt sich auf meine Schulter, tiefbraune Augen haften auf mir und sehen mich abwartend an. Seine verstrubbelte Mähne fällt ihm vereinzelt auf die leicht gerunzelte Stirn. Die Konzentration und gleichzeitige Leidenschaft in seiner ganzen Aura geben mir ein Gefühl der Sicherheit. Alejandro ist seit klein auf an meiner Seite und hat mich mit seiner ganzen Präsenz schon immer motiviert, mein Bestes zu geben.
»Das ist nicht ihr Stützpunkt. Spüren wir zuerst die anderen auf, die fehlen, und vernichten dann alle auf einen Schlag. Geht schneller und ist weniger zeitaufwendig. Ich will endlich hier fertig werden und meine Serie zu Ende sehen...« Letzteres ist nur mehr ein leicht empörtes Nuscheln, bei dem ich sicher bin, dass er es noch gehört hat.
»Wie kannst du in so einer Situation immer so eine Ruhe bewahren, Kleine?« Amüsiert blitzen seine Augen mir entgegen. Ich bin mir sicher, dass allein dieser Blick viele Frauenherzen höherschlagen lässt. Schade, dass er sich bisher nicht sonderlich für Frauen interessiert. Immer nur schnelle Nummern, nichts Ernsteres.
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Mademoiselle Mafia
Actionᴀ ᴍᴀғɪᴀ sᴛᴏʀʏ|| In ihrem Umfeld werden Frauen nicht wirklich wertgeschätzt. Doch es scheint, als hätte der Storch mit ihr ein Zeichen geschickt, dass die vorherrschende Männer-Domäne mit ihrem temperamentvollen Charakter einmal gründlich aufgemischt...