Chapter 6

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"Ein Trainingsplan wird dir im Laufe des Tages vorbeigebracht. Damit du nicht zu spät erscheinst, wird dich jemand herumführen." Nach der Rede stand Dad auf und verschwand. 

POV Caitlyn

Auch die Kinder in den Schuluniformen verließen ihren Platz. Das Mädchen mit den hübschen Locken und das Mädchen mit dem Pony standen vor mir. Erstere stellte sich vor: "Hey, ich bin Allison, Nummer Drei, und das ist unsere Schwester Vanya, Nummer Sieben. Wir könnten dich in der Academy herumführen." Ich grinste. "Gerne und danke." Auf einmal legte sich stürmisch ein Arm um meine Schultern. "Hallo Bestie. Mein Name ist Klaus und ich mag deine Haare." Prompt schnüffelte Klaus an meinen Haaren. Wir vier mussten lachen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Five die Augen rollte, sich aber trotzdem schnell weg teleportierte. Ich beachtete ihn nicht weiter und ging mit meinen neuen Freunden und Geschwistern Witze reißend durch das Haus. Auf unserem Weg begegneten wir einem Affen mit Gehstock und auf den Hinterbeinen gehend. Als er dann auch noch zu reden anfing, fiel mir meine Kinnlade fast bis zum Boden. "Ich heiße Euch herzlich Willkommen, Caitlyn. Ich bin Pogo und der Diener und Freund Eures Dads." Er streckte seinen Arm aus, in Erwartung, dass ich ihn schüttelte, was ich auch tat. 

"...und hier ist die Bücherei der Umbrella Academy. Hier gibt es viele Bücher zu beinahe allen Themen. Aber trotzdem kommt hier niemand außer Five und Dad aus eigenem Willen hierher." Doch ich war sofort vom Anblick der Bibliothek begeistert und konnte mich nicht von ihnen losreißen. Alle Bücher schrien danach, gelesen zu werden, dass der Leser in ihre Welt eintauchen konnte. Sie raschelten verheißungsvoll mit ihren Seiten und die Einbände schienen zu leuchten. Langsam ging ich auf die langen Buchreihen zu und strich über die teilweise gebrochenen Buchrücken. "Dann lassen wir dich mal alleine...", hörte ich von weiter Ferne. Ein einfaches graues Buch stach mir in die Augen. Es war schon oft gelesen worden, der Buchrücken war durchgebogen, einige Seiten hatten Eselsohren und die Seiten waren schmuddelig. Trotzdem war es besonders. Behutsam nahm ich es aus dem Regal und las den Titel davon.

"

Lucy C. Lockwood

Gespaltene Seelen und Schatten

Eine Gefahr oder faszinierend ?

Schnell suchte ich mir einen Sitzplatz, welchen ich auch fand und schlug begierig die erste Seite auf. Sofort fing ich an, zu lesen.

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Seit Jahrhunderten streiten Menschen darüber, ob es einige ihrer Art gibt, die ihre Seele spalten können, ohne sich selbst zu verletzen. Außerdem stellt man sich die Frage, ob es auch eine Unterstützung im Kampf von ihnen gibt. In diesem Buch wird auch geklärt, ob man sich die Schatten ebenfalls zu Nutzen machen kann. 

Bisher schien das alles unmöglich, bis eines Tages am 1. Oktober 1953 ein kleines Mädchen in einer einfachen Familie geboren wurde. Die glücklichen Eltern des Kindes hielten ihr Neugeborenes in ihren Armen und strahlten. In ihren ersten Lebensjahren schien alles ganz normal bis die Eltern ihrer Tochter bemerkten, dass das Mädchen zu den ihnen unsichtbaren Personen redete und mit ihnen sang. Lynn, der Spitzname des Kindes, hatte Spaß daran, ihren Eltern Streiche zu spielen. "Fangt mich doch, fangt mich doch!", lachte sie, wenn sie mit ihnen spielte und rannte durch das ganze Haus. 

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Ich wurde unterbrochen, als Five vor meinem Gesicht herumfuchtelte. Genervt schaute ich von der Lektüre auf und schaute ihn an. "Dad möchte dich in seinem Büro sehen", richtete er mir aus. Seufzend klappte ich das Buch zu, klemmte es mir unter meinen Arm und stampfte aus der Bibliothek. Hinter mir hörte ich ein Whoosh, und als ich mich umdrehte, war Five weg. Ich schaute an mir herunter und sah, dass ich noch keine Uniform anhatte, obwohl Vanya meinte, wir müssten sie anziehen. In Windeseile sprintete ich die Treppen in mein Zimmer hoch, wo ich auf meinem Bett mindestens fünf Paar Uniformen vorfand. Ich schnappte mir eines davon, eilte in das Badezimmer, das an mein Zimmer angeschlossen ist, zog meine bisherigen Anziehsachen aus, den rot-schwarz karierten Rock, der bis zu den Knien ging, und die schneeweiße Bluse an. Ich vermied den Blick auf die riesige Narbe an meiner Schulter und quälte mich in den Pullover. Dann zog ich die Krawatte fest. Mit meinen Fingern kämmte ich meine Haare durch und zum Schluss legte ich mir die dunkelblaue Jacke mit den roten Rändern über. 

Fertig umgezogen suchte ich das Arbeitszimmer meines Adoptivvaters und klopfte. "Herein", ertönte von innen.

ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ HᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt