Kapitel 1: Sam Jackson

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Sam

Nun liege ich hier und diese Idioten prügeln auf mich ein. Warum ich mich nicht wehre? Weil ich sonst von der Schule fliege und großen Ärger von meiner Tante bekomme.Tief seufzend stehe ich auf, da diese Idioten endlich gegangen sind. Langsam und wacklig hebe ich meine Schulsachen auf und gehe zum Waschbecken vor der Sporthalle und wasche mein Gesicht. Das eiskalte Wasser kühlt und erfrischt meinen müden Geist. Danach mache ich mich auf den Weg nach Hause. Nach einem zwanzigminütigen Fußmarsch stehe ich vor meiner Haustür. Ich gehe hinein und steige die knarzenden Treppen hoch in mein Zimmer. Dort angekommen gehe ich sofort in mein Badezimmer und hole meinen Verbandskasten, den ich öffne und stelle ihn auf das Waschbecken. Danach ziehe ich mir mein T-Shirt aus und betrachte, die blauen Flecken auf meinem nackten Oberkörper. Ich nehme eine Salbe heraus und creme sanft meine blauen Flecken damit ein, während meine Gedanken langsam abdriften.

Heute war eigentlich ein guter Tag, bei dem Test, den wir letzte Woche geschrieben haben, hatte ich volle Punktzahl und das hat den drei Arschlöchern nicht gepasst. Deshalb haben sie mich verprügelt, sie wussten dass, wenn ich mich wehre von der Schule fliege. Sonst hätten sie das nicht getan. Ich habe einen „Deal" mit dem Schuldirektor habe und deshalb, nähert sich mir keiner. Dieser "Deal" lautet: Wenn ich ihm das gebe, was er will, beschützt er mich vor den Schlägern unserer Schule. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein Schlüsselklappern höre. Mist...

Hastig packe ich alles weg und ziehe mir mein T-Shirt über. Und eile die Treppe runter, als ich bei der drittletzten Stufe ankomme kommt meine Tante gerade zur Haustür herein. Meine Tante sieht mich sehr wütend an und reflexartig trete ich eine Stufe zurück. Sie sagt zischend: „Dein Direktor hat mich gerade angerufen und mir gesagt, dass du dich schon wieder geprügelt hast. Und drei Schüler zusammengeschlagen hast." Ich habe mich noch nie geprügelt, und habe es im Moment auch nicht vor. Sie redet in Rage weiter. Wenn sie in Rage ist, sollte man nicht versuchen sich zu verteidigen, denn sie hasst es, wenn sie unterbrochen wird, und sie hasst mich mehr alles andere auf der Welt. Bei ihrem letzten Satz schreit sie: „Wir sollen morgen zu ihm ins Büro und du fliegst von der Schule!!! DU gehst sofort in dein Zimmer und DU kommst heute nicht mehr aus deinem Zimmer raus außerdem bekommst kein Abendessen!!!!" Langsam drehe ich mich um und gehe in mein Zimmer. Als ich fast oben ankomme, höre ich meine Tante mit ihrem schweren Schlüsselbund hinter mir, schnell gehe ich in mein Zimmer und schließe die Tür, bevor sie ihn werfen kann oder andere Dinge tun kann. Ich lehne mich mit meinem Rücken an die Türe und seufze. Sie die Tür ab und stapft wütend davon. Zittrig und zögernd gehe ich ins Bad und sehe mir mein Gesicht nochmal im Spiegel an. Dort sehen mich zwei blaue müde Augen an. Dieser Junge im Spiegel hat schwarzes struppiges Haar, das nach allen Seiten absteht. Danach gehe ich ins Bett, schließe meine Augen und falle in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen klingelt mein Handywecker und ich trotte müde in das Badezimmer und dusche mich. Danach ziehe ich mir eine schwarze Jeans an und gehe zurück in mein Zimmer und nehme mir ein weißes Hemd aus dem Schrank. Ich höre wie meine Zimmertür aufgeschlossen wird. Meine Tante öffnet die Tür und sagt: „Komm, beeil dich wir müssen los." Ich nicke nur und gehe die Treppe runter. Meine Tante folgt mir die Treppe hinunter. Ich gehe zur Haustür, öffne sie und gehe zum Auto, während meine Tante ihren Autoschlüssel holt. Nach fünf Minuten kommt sie, startet das Auto und fährt los. Gelangweilt schaue ich währenddessen aus dem Fenster und beobachte die vorbeiziehende Landschaft.

Als wir an der Schule ankommen sind steige ich sofort aus und laufe zur Schule während meine Tante das Auto abschließt. Meine Tante holt mich schnell ein und wir sind nach drei Minuten am Büro des Direktors. Wir klopfen an und als wir ein „herein" hören, gehen wir in das Büro und setzen uns auf die schwarzen Lederstühle vor dem Schreibtisch des Direktors. Der Direktor ist ein Mann mit blond-braunen Haaren und dunkelgrau-hellblauen Augen, die mich eiskalt durchbohren. Er ist mitte dreißig, der mit meiner Tante gut befreundet ist und in der Gemeinde hoch angesehen ist, doch die meisten wissen nicht dass was ich weiß... Er ist ein widerlicher Perversling der sich an seinen Schülern vergreift, wenn sie Nachsitzen müssen. Er liebt vor allem junge süße Jungs... Nachdem er mich eine Weile anstarrt, wendet er sich mit ernstem Ton an meine Tante: „Naomi, ich habe deinen Neffen lange genug in Schutz genommen, doch ich kann nicht länger alles vertuschen was er angestellt hat. Ich muss ihn leider von der Schule werfen, auch wenn es mir sehr leid tut. Da ich weiß, wie sehr du dich um seine Bildung sorgst." Mein Blick sank wütend zu Boden, während er dies sagte. Er lässt jetzt alles so dastehen, als wäre ich ein Adrenalin Junkie oder ein Typ mit Aggressionsproblemen. Großartig... Jetzt muss ich noch auf eine neue Schule und muss hoffen das meine Tante heute bessere Laune hat und mich nicht zusammenschlägt. „Ok. Danke trotzdem für deine Hilfe Michael," meint meine Tante Zähne knirschend, steht auf und verlässt das Zimmer dann das Gebäude. Als ich mich vom Stuhl erhebe, sagt Michael mit zweideutigem Unterton: „~Ich werde dich hier ganz doll vermissen.~" Mir jagt dieses Grinsen auf seinem Gesicht einen unangenehmen Schauer über den Rücken und ich gehe sofort raus aus dem Gebäude und schnell auf den Parkplatz. Dort angekommen steige ich in das Auto ein und meine Tante fährt sofort los.

Der Junge mit den Narben und den blauen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt