Die Lehrerin meines Bruders (girlxgirl)

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Nele

Irgendwie weiß ich nicht genau, ob ich Clara einfach anschreiben soll oder warten soll bis sie mir schreibt. Hin und wieder schreiben wir auch etwas, aber seit vorgestern ist Funkstille. Ich sehe zwar ihr Auto hin udn wieder vor der Schule, aber sie verlässt es nicht.
Heute stehen nur noch eine Stunde Mathe und 2 Stunden Kunst an. Mit vielen Klassenarbeiten sind wir auch schon durch und Leonie und Elias waren in den meisten am besten.
In der großen Pause gehe ich ins Lehrerzimmer, um mir nochmal einen Kaffee zumachen. Wirklich viel mit anderen Lehrern mache ich nicht, aber ich bin immer freundlich und helfe gerne. Außer natürlich mit Frau Kurz, mit ihr rede ich viel wegen dem Orchester. Sie ist auch wirklich nett.

Heute in Kunst müssen alle ihre Bilder fertig bekommen und dann abgeben für eine Benotung. Aber so wie ich das bis jetzt sehe, wird nichts schlechter als 3 oder 3- sein. Ich bin echt begeistern von den Kleinen manchmal. Sie geben sich echt Mühe.
Pünktlich entlasse ich meine Schüler und jeder legt mir sein Bild vorne hin. Ich entschließe mich die heute noch in der Schule zu korrigieren, da ich keine Lust habe sie mit nach Hause zuschleppen. Außerdem sind es nur Bilder, die schaut man sich kurz an und fertig.

Genau aus diesem Grund bin ich auch relativ schnell fertig und packe meine Sachen zusammen. Ich schließe die Fenster und schalte die Lichter aus, bevor ich das Klassenzimmer verlasse.
Genau in dem Moment kommt Clara um die Ecke und läuft direkt auf mich zu.
Das kann doch kein Zufall sein, dass wir uns immer hier auf diesem Flur treffen. Sie ist komplett in Gedanken und hat ihren Blick sturr auf den Boden gerichtet. Ich bleibe einfach stehen und warte bis sie mich bemerkt.
Doch als sie dann das erste Mal aufschaut und mir ins Gesicht schaut, kann ich echt nicht glauben, was ich da sehe. Unsere Augen treffen sich sofort und sie sieht mich etwas überrascht und beschämt an.

Sie hat eine Wunde an ihrer Schläfe, eine offene Lippe und ebenfalls ein leicht blaues Auge, was sie versucht hat mit Make-up abzudecken.
Was ist passiert?
"Hey." Begrüßt sie mich leicht zögerlich, als sie vor mir stehen bleibt. "Hey." Clara macht einen Schritt auf mich zu und gibt mir einen kurzen Kuss, was mich sofort etwas Lächeln lässt.
Ich bleibe immernoch so nah vor ihr stehen und stütze mich mit meinen Händen an ihrem Brustkorb ab. Während die ihre Hand noch an meinem Nacken hat.
"Was ist passiert?" Frage ich sie und fahre mit meinen Händen über ihren Bauch an ihre Hüfte, wobei sie ein leichtes Zischen von sich gibt.
Verwirrt schaue ich sie an.
Was hat sie an ihrem Bauch?
"Nichts wichtiges." Grinst sie mich an und versucht es runterzuspielen.
Ihr ist klar, dass ich ihr nicht glaube. Aber sie beruht auf ihre Antwort. Ich will langsam ihr T-Shirt hochheben, um zu schauen was sie an Bauch hat, doch schon, als ich nur ihren T-Shirtrand berühre, hält sie meine Hand fest.
"Nicht." Wieder grinst sie nur.
Manchmal verstehe ich dieses Mädchen einfach nicht.

"Komm mit." Ich ziehe sie hinter mir her ans Ende des Flurs.
"Zieh dein T-Shirt hoch." Befehle ich ihr etwas streng.
"Wenn das ein Anmachspruch sein soll, ist der wirklich schlecht." Lacht sie leicht und in mir kocht es langsam. Wie kann man denn so sein? Kann sie nicht mal ernst bleiben?

Im nächsten Moment, als sie nicht ganz aufpasst, stehe ich schon vor ihr und reiße förmlich ihr T-Shirt in die Höhe.
Doch mit dem was ich dort sehe, habe ich wirklich nicht gerechnet. Geschockt starre ich auf ihren Körper. Ihr kompletter Bauch ist blau, lila und was weiß ich was für andere Farben. Das sieht definitiv nicht gesund aus.
"Nele das ist nichts. Es gab nur einen kleinen Streit. Mehr war da nicht." Sie nimmt meine Hände weg und zieht ihr Oberteil wieder runter.
"Denkst du echt ich kauf dir das ab? Clara, dass war doch kein kleiner Streit, dass kann jedes Kleinkind sehen." Ich richte meinen Blick wieder auf und schaue ihr in die Augen. Doch sie sagt nichts dazu.
"Es sieht aus, als wurdest du von 20 Typen verschlagen... Bitte sag mir was passiert ist."
Aber wer verschlägt den so ein junges Mädchen?
"Es waren nur 2." Sagt sie ganz ruhig.
"Was?!" Schoss es aus meinem Mund, ohne das ich darüber nachdenken konnte.
Sie wurde wirklich von 2 Typen zusammengeschlagen?? Aber warum? Was hat sie getan?
"Aber mach dir keine Sorgen okay? Das ist auch nicht das erste Mal." Versucht sie mich zu beruhigen und streicht mir eine Strähne hinters Ohr. Doch anstatt das es mich beruhigt werde ich noch aufgewühlter.
"Wie das war nicht das erste Mal?" Kommt es etwas strenger als gewünscht aus meinem Mund. "Wie oft?"
"3te oder 4te Mal." Zuckt sie mit den Schulter, als wäre es das normalste der Welt. Wieso ist sie so? Es ist als würde es sie garnicht interessieren.
"Hör zu. Es ist alles okay. Es tut auch garnicht so sehr weh."
Mit hoch gezogenen Augenbrauen schaue ich sie leicht ungläubig an. Vorsichtig fasse ich ihren Bauch an, was sie wieder leicht zischen lässt.
"Ach nein?"
Sie geht meinen Schritt zurück und schaut mich eindringlich an.
"Warum? Wie ist das passiert?" Frage ich jetzt, da ich mir klar ist, dass sie sonst eh nichts gesagt hätte.
"Ich habe Sophie geholfen. Die ist da in was reingerutscht." Zuckt sie wieder nur mit den Schultern.
"Und dann musstest du dafür so büßen?"
"So war das nicht." Rechtfertigt sie sich. "Wie dann?"
"Ich sollte Sophie einfach nur abholen, aber ich habe sie nicht gefunden, weil sie sich versteckt hat vor den Typen und dann haben diese Typen mich anstelle von ihr gefunden." Erklärt sie kurz. Sie zeigt keinen Funken von Emotionen.
"Du hättest draufgehen können." Flüstere ich etwas traurig.
"Ich weiß..." Sagt sie ebenfalls leise und nimmt mich in den Arm.
"Aber so einfach gebe ich nicht auf. Vorallem nicht durch solche Typen." Lacht sie leicht, während ich versuche keinen Druck auf ihre Wunde auszuüben.
"Das kann man so nicht sagen. Man weiß nie was passiert."
"Glaub mir, hätte ich gewollt zu sterben, wäre ich jetzt nicht hier." Damit hat sie wahrscheinlich recht. Aber ich verstehe einfach nicht, wieso sie das alles so auf die leichte Schippe nimmt, als wäre es nichts.

Clara fährt mit ihrer Hand behutsam über meinen Rücken und erst jetzt merke ich, wie sehr ich ihre Berührung vermisst habe. Immerhin haben wir uns eine Woche nicht mehr gesehen. Vorsichtig löse ich mich von ihr und schaue ihr tief in die Augen. Bis ich nach ihrem Gesicht greife und es runter zu mir zuziehen um sie zu küssen. Ohne Wiederstand erwiedert sie den Kuss mit leidenschaft und ihr Griff um meine Hüfte wird etwas fester. Bis jemand ihren Namen ruft.

"Clara?!"