Lonely

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~Liv~
Der erste Tag wieder in der Schule. Ich muss es schaffen! Ich darf mir nichts anmerken lassen! ‚Tu einfach so als wenn nichts wäre' dachte ich keiner soll wissen was passiert ist keiner soll wissen was ich fühle!
Aber wie soll ich es verbergen ich habe Angst jedes Mal wenn ich einen Schrei höre fahre ich zusammen jedes Mal wenn mich jemand berührt schrecke ich zurück. Das war schon vor den Ferien so aber nach dem was passiert ist ist es noch schlimmer geworden.
Das alles vor mum zu verbergen war schon schwer genug wie soll ich es also in der Highschool verbergen umgeben von Hunderten anderen Schülern? Und dann ist da ja auch noch Leyla meine beste Freundin in den Ferien bin ich ihr aus dem Weg gegangen aber wenn ich das weiter durchziehe wird sie misstrauisch.
Das darf ich nicht riskieren ich habe mir damals als Kind geschworen es für mich zu behalten es würde sie zerstören und sie hat schon so viel durchgemacht das kann ich ihr nicht antun!

Ich atmete ein letztes Mal tief durch kontrollierte noch mal mein Make-up im Rückspiegel meines Jeeps und setzte ein Lächeln auf, es war beinahe traurig wie gut ich dieses Lächeln über die Jahre beherrschen gelernt hatte.
Dann stieg ich aus meinem Wagen den ich vor zwei Monaten zu meinem 17ten Geburtstag von meiner geschenkt bekommen habe, sie hatte ihn gebraucht von unserem Nachbarn gekauft und auch wenn er schon sehr alt war und verbeult ich liebte den Wagen, er gab mir Sicherheit. Sicherheit sie ich gut gebrauchen konnte!
Die schwüle Luft machte mir Sorgen es war morgens schon so warm ich hoffte es würde nicht noch wärmer werden! Ich hasste den Sommer weil meine Kleidung auffiel früher war es schlimmer gewesen mittlerweile sahen alle meine Lederlacke die ich immer trug als Statement und Markenzeichen und hinterfragten es nicht mehr aber trotzdem war mir immer klar wie befremdlich meine Eigenheiten auf die anderen wirkten.
Hinzu kam dass ich zwar an die Hitze gewöhnt war sie aber dich jeden Sommer wieder unerträglich war.

Es klingelte. Ich war schon spät dran. Ich hatte absichtlich getrödelt um das Aufeinandertreffen mit meinen Freunden wenigstens noch ein paar Stunden hinauszuschieben! Aber jetzt musste ich mich beeilen um noch rechtzeitig zur ersten Stunde zu kommen und einen halbwegs vernünftigen Sitzplatz zu bekommen und nicht in der ersten Reihe sitzen zu müssen.
Ich war nicht die letzte auf dem Parkplatz vor der Southern-High, einige jüngere Schüler hasteten noch über den Parkplatz während ihre Eltern ihnen nachwunken. Bei den Bänken neben der Turnhalle standen noch ein paar der Kiffer der Schule rum ohne dich darum zu kümmern ob sie zu spät zum Unterricht kommen würden.
Ich ging zielstrebig auf den Haupteingang zu als ich sah wer da auf der Treppe stand, John und seine Klicke reicher Snobs, bestehend aus Amanda, Lucy und Brian, die sich viel zu viel auf sich einbildeten und immer zu spät zum Unterricht kamen weil es ja ‚uncool' ist immer so pünktlich zu sein wie wir gemeines Volk!
Was mich anging hasste ich die vier sie schubsten andere herum und machten mich Leyla und unseren Freund Adam regelmäßig runter und beleidigten uns. Vor allem ich stand bei John und Amanda im Fadenkreuz, weil sie mich als Little Miss Perfect ansahen als hätte ich ein perfektes Leben!
‚Die haben ja keine Ahnung' dachte ich mir im stillen, sie sehen nur die guten Noten, meine liebevolle Mutter und mein Image als Vertrauensschülerin und Lehrerliebling, die sogar von Mr. Berger gemocht und respektiert wurde, aber keiner von ihnen sah was dahinter war keiner wusste was hinter all dem steckte nicht einmal ihre engsten Freunde, ja nicht einmal ihre Mum kannte die Wahrheit!

Ich versuchte sie zu ignorieren als ich die Stufen zur Tür hinauf stieg den Blick stur geradeaus gerichtet. Ich hörte wie Amanda mal wieder „Schlampe" sagte und und Brian zu John sagte „ist unser ach so perfekte Miss Barley etwa zu spät? Ist ja richtig kriminell das kleine Unschuldslamm!" worüber alle vier nur lachten. „Hat klein Liv etwa beschlossen cool werden zu wollen?", das war Lucy. „Anscheinend nur wird das nie klappen dafür ist die Streberin viel zu langweilig!", das kam von Amanda das war klar. ‚Denen fällt auch nichts Neues mehr ein', dachte ich bei mir. „Ja die arme kleine Liv wie bemitleidenswert sie doch sie ist sogar so langweilig dass ihr Daddy sich lieber im Immer Irak erschießen lässt als wieder zurück nach Hause zu kommen!" John blieb still aber die anderen drei brachen in lautes Gelächter aus. „Du bist dir wohl wirklich zu fein um uns zu antworten." Ich umfasste den Riemen meiner Tasche fester und ging weiter ohne zu reagieren auch wenn ich ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen hätte! Das ging mir zu weit meinen Dad mit rein zu ziehen aber so waren sie halt einfach nur gemein! Ich war froh als sich die Türen hinter mir schlossen und die Ruhe des schülerleeren Schulflur mich umgab.
Ich atmete tief ein und fasste mich wieder bevor ich mich auf den Weg zu meinem ersten Kurs machte, Spanisch, bei Mrs. Santosa.
Ich kam gerade noch rechtzeitig und ließ auf einen der beiden freien Plätze in der letzten Reihe fallen, erleichtert dass ich alleine da saß und keinen Sitznachbarn hatte.

Never let me drownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt