~Liv~
Die ersten Stunden hatte ich geschafft auch wenn ich mich kaum auf den Unterrichtsstoff konzentrieren konnte zu sehr kreisten meine Gedanken um John und um die Blicke die er mir während der Stunde immer wieder zugeworfen hat. Es war komisch so als versuchte er zu ergründen wer ich bin als würde er sich für mich interessieren, es war ungewohnt und ganz anders als die abwertenden Blicke die er mir sonst immer zuwarf und das verunsicherte mich sehr. „Pass doch auf wo du hinläufst!" Ich war so in Gedanken vertieft gewesen, dass ich gar nicht bemerkt hatte dass ich in jemanden reingelaufen war und nicht in irgendjemanden natürlich musste ich ausgerechnet in Hohn reinlaufen! „Ach unsere Streberin wo bist du denn in Gedanken bei der Planung deines nächsten Aufsatzes um dich bei den Lehrern ein zu schleimen?" Da war er also wieder der elende Arsch der nichts als Missgunst für andere übrig hatte, genervt verdrehte ich die Augen. „Ich wüsste nicht was es dich angeht! Außerdem würde ich nicht in dich reinlaufen wenn du nicht mitten im Weg rumstehen würdest! Hast du nichts besseres zu tun als auf den Fluren rumzulungern?", fauchte ich ihn an! ‚Was bildet der sich ein?!' „Ach willst du jetzt mir die Schuld dafür geben dass du keine Augen im Kopf hast? Das ist ja typisch unser Little Miss Perfect kann natürlich nichts dafür lieber alles anderen in die Schuhe schieben!" Er war genervt und tat mal wieder so als wäre er was besseres, dabei war wenn dann ich es dir ein Recht hatte genervt zu sein! Ich starrte ihn wütend an.„Hey was willst du von ihr?" Die tiefe Stimme ließ mich im ersten Moment erschrocken zusammenschrecken, doch dann erkannte ich die Stimme meines besten Freundes Adam ich war froh dass er da war, denn John musterte mich schon wieder mit diesem seltsamen Blick, der mir das Gefühl hab als würde er meine sorgsam errichtete Mauer durchblicken. Glücklicher Weise kam in diesem Augenblick auch Leyla um die Ecke und lenkte Johns Aufmerksamkeit auf sich. „McCourly! Du hast auch echt immer noch nichts besseres zu tun als andere zu tyrannisieren oder?! Werd endlich erwachsen!" „Ich soll erwachsen werden?" Natürlich setzte er wieder sein gekonnt gelangweiltes Lächeln auf. „Ich bin erwachsen, denn anders als ihr bin ich im echten Leben angekommen und hänge nicht fest in einer dämlichen Highschoolzeit, in der mich nichts anderes beschäftigt als lernen!" Adam machte den Mund auf und wollte was erwidern -an seinem Gesichtsausdruck erkannte ich es würde nichts freundliches sein- als ich beschloss dieses Gespräch hier zu beenden bevor es noch ganz eskalierte worauf ich echt keine Lust hatte. Ich nahm Adams Hand und zog ihn an John vorbei den Gang entlang Richtung Cafeteria. Leyla folgte uns nachdem sie John noch einen weiteren bösen Blick zu geworfen hatte und hakte sich an Adams anderer Seite unter.
In der Cafeteria setzten wir uns an unseren Stammtisch am Fenster nachdem wir uns bei der Ausgabe unseren Lunch geholt hatten. „Der Typ nervt mich echt! Wie kann man nur so eingebildet sein?", polterte Leyla los kaum dass wir saßen. „Im Ernst irgendwer sollte dem mal Manieren beibringen!" „Das hat bei dem doch sowieso keinen Sinn mehr, das liegt bei dem in der Familie beziehungsweise das liegt doch bei denen allen in der Familie die sind doch alle so und die Eltern sind kein bisschen besser!" „Adam! Jeder Mensch hat seine Geschichte das weißt du und wir sind nicht die wir haben es nicht nötig über sie zu urteilen oder über sie zu lästern." „Du bist so ein gottverdammter Motalapostel Liv! Aber genau darum lieben wir dich ja auch so." Leyla griff während sie das sagte über den Tisch und drückte meine Hand, ich lächelte sie an und sie erwidertet das Lächeln. „Ich liebe euch auch Leute!" Und das tat ich wirklich, Adam, Leyla und ich wir waren befreundet seid dem Kindergarten und dir beiden hatten mir schon öfter das Leben gerettet ohne dass sie es wussten und schafften es immer mich aufzumuntern und dafür war ich den beiden so dankbar! Wir ergänzten uns einfach perfekt, ich war die ruhige, aber beliebte, die soziale Vertrauensschülerin die allen immer ein Lächeln schenkte, die die immer für alle da ist und am liebsten in der Bibliothek sitzt. Leyla war die laute, aufgeweckte Chefredakteurin die oft genug schon Schwierigkeiten für ihre vorlaute Art bekommen hat aber trotzdem sowohl bei den Schülern wie auch bei den Lehrer wahnsinnig beliebt war. Und dann war da noch Adam, der liebevolle und manchmal etwas nerdige Adam. Im ersten Moment wirkte er wie der typische Streber mit seinen ordentlich gebügelten Hosen und Hemden und der riesigen Brille auf seiner Nase, aber dahinter verbarg sich ein cleverer Kerl der das Herz am rechten Fleck hatte und wahnsinnigen Spaß am Boxen hat, was ihm einige ansehnliche Muskel verschafft hat und auch immer wieder Mädchen dazu brachte ihn anzuhimmeln, vor allem wenn die Mädchen ihn mit seiner kleinen Schwester sahen schmolzen sie dahin, weil er einfach so liebevoll mit ihr umging! Seine Schwester Summer war aber auch einfach ein Goldstück, absolut süß und liebevoll und auch für mich war sie ein bisschen wie eine Schwester, denn nachdem ihre Mum gestorben war ist sie oft zu mir gekommen um mit mir darüber zu reden weil ich sie verstehen konnte, schließlich hatte ich meinen Dad verloren. Außerdem brauchte sie auch manchmal einfach weibliche Gesellschaft denn ihre Familie bestand nur noch aus ihr, Adam und ihrem Dad und war somit ziemlich Testosteron geladen.
Adam und Leyla diskutierten noch weiter über die Unzulänglichkeit von John und seine Clique, während ich meinen Lunch aß und immer wieder zum Tisch blickte an dem John saß. Und es war seltsam denn immer wieder erwischte ich ihn dabei wie er auch mich ansah. Es war komisch anders als es immer gewesen war plötzlich schaute John mich nicht mehr mit Verachtung an sondern ganz sanft und auch etwas verwirrt und wie schon zuvor verunsicherte mich das, weil dieser Blick mir das Gefühl gab durchschaut zu werden und das war schließlich meine größte Angst, dass jemand rausfand was ich vor allen versuchte zu verbergen! ‚Aber warum sollte ihn das interessieren? Warum sollte es ihn kümmern was mit mir los ist was mir passiert ist wie es mir geht? Das ergibt doch keinen Sinn! Wir können uns nicht ausstehen warum interessiert er sich plötzlich für mich?' Tausende Fragen schwirrten durch meine Kopf ich verstand es einfach nicht ich verstand IHN nicht! „Hallo? Erde an Liv? Liv Barley ist jemand zu Hause?" „Wie? Was? Tut mir leid was habt ihr gesagt ich habe dich nicht zugehört entschuldigt!" „Wo bist du nur die ganze Zeit mit deinen Gedanken?" „Und warum starrst du so zu der Arschloch-Clique rüber?" Meine beiden besten Freunde wirkten ziemlich besorgt und musterten mich, während mein Kopf vollkommen leer war und ich verzweifelt nach einer logischen Antwort suchte. „Hat es was damit zu tun warum du dich die ganzen Ferien nicht bei mir gemeldet hast?" schmollte Leyla „Hast du etwa was mit dem? Sind wir dir nicht mehr gut genug?" „Was? Nein! Wie kommt ihr denn darauf? Ich habe nur wenig geschlafen weil ich gestern noch zu lange gelesen habe. Und in den Ferien hatte ich einfach viel um die Ohren." Ich versuchte es mit den ausweichenden Erklärungen die ich seit Wochen eingeübt hatte und zuerst gucken die beiden mich recht skeptisch an doch dann schienen sie meine Ausrede zu schlucken, denn Adam nickte nur verstehend und er und Leyla vertieften sich in ein Gespräch über die sozialen Unterschiede zwischen arm und reich.
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Never let me drown
RomanceLiv Barley führt nach außen hin ein perfektes Leben mit einer wundervollen Mutter tollen Freunden und guten Noten. Sie ist bei allen beliebt, doch ist das alles echt, oder nur Fassade? Das genaue Gegenteil ist John McCourly er ist der klasseische B...