Broken

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~John~
Wie kaputt war ich eigentlich? Jetzt war ich schon auf die Hilfe von Liv angewiesen! Verdammt! ich weiß echt nicht wie ich in diese Situation kommen konnte, aber ich war irgendwie froh als ich dann am Strand saß und sie sich plötzlich zu mir setzte. Das war auf seltsame Art ein schönes Gefühl.
Ich kann das nicht erklären, aber ich habe mich besser gefühlt! alles war weniger leer, weniger hoffnungslos und auf einmal hatte ich das Gefühl ich bin nicht so alleine wie ich dachte.
Als sie mich dann fragte ob ich nicht mit zu ihr kommen wolle, da ich ja nicht zu mir nach Hause wollte, wusste ich nicht was ich sagen sollte und als ich still blieb und sie einfach aufstand, meine Hand nahm und mich mit sich zog, da sagte ich einfach nichts und ließ es geschehen!
Und jetzt? Jetzt stand ich hier in Ihrem Bad und betrachtete mich im Spiegel. Ich fragte mich wie zur Hölle das passieren konnte, wie zur Hölle ich hier gelandet war, im Haus von Little Miss Perfect Liv Barley. Es war schon komisch aber dieses Haus was einer eigentlich völlig fremden gehörte fühlte sich mehr wie zu Hause als die Villa in der ich aufgewachsen.
Ich war das erste Mal hier und trotzdem fühlte ich mich direkt wohl, es war gemütlich eingerichtet und überall hingen Bilder von Liv mit ihrer Mum, mit ihrem Dad, mit Leyla und Adam. es war schön zu sehen wie sie lächelte, sie sah so verdammt glücklich aus auf den Bildern und für ein Moment fragte ich mich, wie es wäre, wenn ich in so einer Familie geboren wäre und nicht in meiner! aber das war ich nun mal!
Und ich war nicht der Typ der sich mit einem braven Mädchen einließ oder besser noch einfach mit einem braven Mädchen zu ihr nach Hause geht um nur da zu schlafen ohne Hintergedanken. Dass ich hier bei einem Mädchen übernachtet weil ich nicht nach Hause wollte, ja dass ich mich hier bei ihr vor allem und jedem versteckte, das war nicht ich und das war vor allem nicht gut !
Ich machte mich verletzlich vor einem Menschen dem ich durchaus zutraute das gegen mich zu verwenden!

Ich war schon viel zu lange im Bad, wie lange wirklich wurde mir erst klar als es vorsichtig an der Tür klopfte. „John? Ist alles okay?" Gedämpft hörte ich Livs Stimme auf der anderen Seite der Tür. „Ja klar alles gut." ich schloss die Tür auf und stand Liv gegenüber die mich mit einem verständnisvollen aber nicht mitleidigen Blick musterte.
„Du schläfst in meinem Bett ich schlafe im Wohnzimmer auf der Couch, wenn irgend was ist oder du was brauchst komm einfach runter! Ich habe dir ein Glas Wasser und zwei Aspirin auf den Nachtisch gestellt. Ach ja und meine mom ist noch bis nächsten Dienstag weg, du kannst also bleiben solange du willst!" „Das ist wirklich lieb von dir aber ...." Ich kam nicht dazu meinen Satz zu beenden und ihr zu sagen dass das nicht nötig war und ich morgen schon wieder weg wäre denn sie unterbrach mich sofort.
„Hey! Ich habe nicht vor dich zu nerven oder sonst irgendwas aber ein paar Tage Abstand von zu Hause tun dir bestimmt gut und hier hast du deine Ruhe und kannst einen freien Kopf bekommen. Und keine Sorge ich werde niemandem erzählen dass du hier bist alles gut!" „Auch nicht Leyla und Adam?"
Eigentlich war es mir egal ob sie es ihnen erzählen wollte oder nicht, aber ich wusste nicht was ich sonst hätte sagen sollen, denn irgendwie hatte ich das Gefühl das jeglicher Widerspruch sinnlos war. „Nein ich werde es auch Leyla und Adam nicht erzählen! Mach dir keine Sorgen!"
Damit drehte sie sich um und ging die Treppe runter ins Wohnzimmer und so blieb mir keine Wahl als durch den Flur in ihr Zimmer zu gehen.

Nachdem ich dir Tür hinter mir geschlossen hatte sah ich mich in ihrem Zimmer um. Es war gemütlich eingerichtet und die Möbel waren bunt zusammen gewürfelt. Rechts neben der Tür stand ein großer antik wirkender Kleiderschrank und gleich daneben ein großer Spiegel mit einer Metallfassung in Fabrikoptik.
Daneben stand ein breites Bett selbst zusammengebaut aus Paletten mit bunt gepunkteter Bettwäsche und einem kleinen angebauten Nachttisch auf dem eine kleine, rote, recht alt wirkende Lampe stand die ein angenehm warmes Licht verströmte stand und ein Bild von Liv mit ihrer Mum, beide lächelten breit.
An der gegenüberliegenden Wand stand ein sehr massiver Schreibtisch auf dem sich Schulbücher und Zettel akkurat stapelten und neben welchem ein sehr gemütlich wirkender Sitzsack lag. An den Wänden hingen viele Bilder und Postkarten und ich fühlte mich sofort wohl, einfach weil dieses Zimmer so persönlich und gemütlich eingerichtet war, ganz anders als das kalte, sporadisch eingerichtete Katalog Zimmer dass meine Eltern mir von einer Innenenarchitektin hatten einrichten lassen. Ich streifte meine Schuhe ab und zog meine dreckige Jeans aus, denn schließlich wollte ich Livs Bett nicht schmutzig machen. Auch meine Jacke streifte ich über meine Schultern, bevor ich mich schließlich ins Bett legte, das Licht ausschaltete und an die Decke starrte.

Ich dachte über den Tag nach und wie absolut merkwürdig er jetzt geendet hatte.
Es war komisch wirklich komisch und ich verstand mich selber nicht! Ich war nicht der Typ dafür sich bei einem Mädchen und noch dazu mich bei einem Mädchen wie Liv auszuheulen und ihr zu erzählen wie kaputt ich und meine Familie sind mit dem Geheimnis dass bisher nur Brian kannte.
Und damit nicht genug ich hab mich auch noch von ihr zu sich nach Hause bringen lassen! Jetzt liege ich hier in IHREM Bett und war gewillt ihr Angebot anzunehmen. Ich WOLLTE das Wochenende hier bleiben in diesem Haus, das nicht meins war und trotzdem mehr ein Zuhause war für mich als jede unserer Villen und vor allem wollte ich auch bei Liv bleiben und Zeit mit ihr verbringen! Ich wollte ihr zeigen dass ich nicht das Arschloch war für dass sie mich hielt, ich wollte ihr meine Schatten zeigen und ich wollte ihre Dunkelheit ergründen!!!

Never let me drownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt