rosa-rote fluffige einhorn-regenbogen-welt-trance III

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Connor hat wie immer ein spitzbübisches Grinsen auf den Lippen, während Travis ausnahmsweise mal eine ernstere Miene zieht. Während Connor ihn voller Enthusiasmus auf die Bühne zieht, merkt man Travis an, dass er lieber ganz woanders wäre.

Doch dann stoppt Connor, flüstert seinem älteren Bruder etwas ins Ohr und daraufhin gewinnt sein Gesichtsausdruck an Entschlossenheit.

Nun stolzieren beide auf die Bühne und Leo kündigt sie als die unglaublichen Stollbrüder an. „Und hoffen wir mal, dass die beiden singen können. Eine bessere Vorstellung als das  vorhin haben unsere Ohren allemal verdient", fügt er kichernd wie eine Hyäne auf Crack hinzu.

Jason wirft ihm einen tödlichen Blick zu, während Percy beleidigt seine Unterlippe nach vorne schiebt und schmollt, da inzwischen das gesamte Camp begonnen hat, sie auszulachen.

Da räuspert sich Connor und nimmt die Gitarre, die vorhin noch unbemerkt am Bühnenrand lag, in die Hand. „Hey, wir haben jetzt, hier, heute Abend ein tolles Stück für euch. Also eigentlich eher Travis, aber der traut sich nicht. Und davon handelt auch unser Lied. Vielleicht bekommt unser Romeo es auch gebacken, nach unserem Auftritt noch den Grund für unseren Auftritt loszuwerden, aber ich will nicht zu viel versprechen. Also, ich rede schon wieder zu viel, los geht's!"

Travis sagt immer noch nichts, sondern rückt nur das Mikrofon zurecht. Er steht aufrecht da, Blick stur ins Publikum gerichtet, während Connor neben ihm kurz an der Gitarre herumzupft, den Mikrofonständer vor ihm aus dem Weg kickt und mit dem Fuß wackelt.

Nyssa spielt die Musik ab, allerdings viel leiser als bei den Liedern davor. Der Grund wird mir schnell klar, denn Connor stimmt mit der Gitarre mit ein, sogar überraschend gut.

Als dann auch noch Travis zu singen beginnt, steht beinahe allen der Mund offen. Der Sohn des Hermes hat jetzt vielleicht keine Apollostimme, aber er ist gut. Das Lied erkenne ich leider nicht, aber der Text passt zu Travis' Situatioun wie die Faust aufs Auge.

„When I saw her walking down the street

She looked so fine, I just had to speak
I asked her name, but she turned away
As she walked

All that I can say was
Mmm-mmm, yeah, yeah
Mmm-mmm, yeah, yeah
Mmm-mmm, yeah, yeah"


Jeder im Camp weiß, dass Travis total auf Katie Gardner steht und sie ihm eigentlich auch nicht abgeneigt ist, aber er zerstört alles mit seinen Streichen. Die spielt er allerdings nur, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Und so beginnt der Teufelskreis von vorne.

Und wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, spielt das Lied auf ihr erstes Treffen an, das so ziemlich ähnlich ablief. Für ihn war es Liebe auf den ersten Blick, aber da sie ihn erst nicht beachtete, ist es nun so, wie es ist.

Ich sehe zu Katie hinüber, die ziemlich rot angelaufen ist, was wohl an dem intensiven Blickkontakt mit dem Sohn des Hermes liegt. Und sie steht natürlich gerade im Rampenlicht der Aufmerksamkeit.

„Das ist mal wieder echt süß", flüstert Will mir zu.

„Sicher, dass du kein Sohn der Aphrodite bist?", raune ich ihm zu. Es ist ja schon schnuckelig, wie er bei so etwas immer mitfiebert. Er ist, neben Jason und der Aphroditebrut natürlich, immer einer der Ersten, die Leute verkuppeln wollen.

„Pff, spinnst du jetzt komplett?!", entsetzt er sich empört mit einem beinahe angeekelten Gesichtsausdruck. „Die und meine Mom?" Er schüttelt sich.

„Wow, das nenne ich mal Ablehnung."

„Ja, aber—"

Er wird unterbrochen von Travis, der sich ins Mikrofon räuspert.

solangelo - one-shots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt