3. Unsterblichkeit

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"But I wonder where were you?
When I was at my worst
Down on my knees
And you said you had my back
So I wonder where were you?
When all the roads you took came back to me"

3. Unsterblichkeit

Mit leichter Vorfreude auf Ruhe stieg ich mit meiner Seele aus meinem Körper.

Langsam öffnete ich meine Augen und lies meinen Blick durch die Nacht gleiten.

Mittlerweile waren nur noch einige betrunkene junge Männer zu sehen, die grölend durch die Straßen liefen. Ich konnte das leise Schnarchen aus dem Haus, auf dem ich saß, hören. In einer der Gassen ganz in meiner Nähe, wühlte ein Tier, wahrscheinlich eine streunende Katze in den Mülltonnen nach etwas Essbarem. Ich lauschte dem Wind, welcher vereinzelt durch vorbeifahrende Autos unterbrochen wurde.

Alles wirkte so friedlich in dem silbernen Licht des Vollmondes.

Während ich in der kata'raht gefühlte zwei bis drei Tage verbracht hatte waren hier nur Stunden vergangen. Länger hätte ich meinen Körper nicht unbeaufsichtigt lassen können.

Kaum hatte ich mich wieder an meinen momentanen Zustand gewöhnt, schlugen auch schon wieder alle Gedanken auf mich ein.

Leise seufzend setzte ich mich auf und lies meinen Tag Revue passieren.

Am Mittag war ich gerade wieder auf Land gestoßen. Zuerst hatte ich meine, vom Sturm mitgenommenen, Klamotten gewechselt.

Ich war in das erst beste Geschäft gegangen das ich gefunden hatte. Die Verkäuferin war so freundlich gewesen mir die neuen Sachen zu spendieren. Wobei, sie hätte mir wahrscheinlich den ganzen Laden geschenkt, wenn ich sie einmal angelächelt hätte.

Also tauschte ich meine eng anliegende Lederhose, das blau-karierte Hemd und den Cowboyhut, welche in der Mülltonne um die Ecke landeten, gegen eine einfache dunkle Jeans und ein graues Sweatshirt aus. Darüber hatte ich mir eine schwarze Lederjacke angezogen, in dessen Tasche ich mein Amulett verstaute.

Die Jacke verströmte noch den angenehmen typischen Ledergeruch, was mich freute, denn somit war es für mich leichter, einige unangenehme Gerüche, welche mein empfindliches Geruchssystem aus der Umgebung aufnahm, zu überdecken.

Ich fühle mich ja schon mit Jeans und T-Shirt so, als ob ich nackt und mit einem riesigen Neonschild auf dem Kopf herumlaufen würde. Da war es nicht auch noch nötig durch meinen Kleidungsstil aufzufallen. Selbst wenn mich mal jemand nicht direkt sah, wurde diese Person durch die gaffenden Blicke der Mitmenschen auf mich aufmerksam.

Als ich meinen Stil einigermaßen angepasst hatte, hatte ich mich meinen Instinkten überlassen. Sie waren unfehlbar und führten mich schon nach ein Paar Stunden direkt zu einem Kino.

Aufmerksam hatte ich die Jugendlichen beobachtet die die Eingangshalle betraten und verließen. Besonders den jungen Mädchen hatte ich länger als nötig in die Gesichter geschaut.

Ich wusste, wenn sie dabei gewesen wäre, hätte das Amulett in meiner Tasche wie wild pulsiert und ich hätte ihre Aura und Geruch erkannt. Also hatte ich mich an die Wand des gegenüber liegenden Gebäude gelehnt und gewartet.

Selbst dort waren mir neugierige Blicke begegnet und einigen mutigen Mädchen hatten mich angesprochen, wenn sie denn in der Lage waren zu reden.

Manchmal konnte das echt witzig sein. Sie standen mir dann gegenüber und starrten mich anhimmelnd an. Es kam sogar vor, dass die Eine oder Andere anfing zu sabbern oder Ohnmachtsanfälle bekam sobald ich ein kleines Lächeln nicht mehr zurück halten konnte. Dann taten sie mir schon mal etwas leid, so dass ich mich schnellst möglich aus dem Staub machte.

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