Broken Generation

Prolog

„Verdammte Scheiße, Feather! Wo ist meine Rückendeckung?!"

Das Blei hat mich in meinem Spurt nur knapp verfehlt und ich frage mich, warum ich der Arsch bin, der von unserem Team den Helden spielen muss. Warum ich?! Ich bekomm' manchmal nicht einmal meine Bierflasche auf. Und ich kauf schon die mit Schraubverschluss!

Ein lauter Schuss ertönt, es hallt und der Kerl, der eben noch versucht hat meinen süßen Hintern zu massakrieren fällt zu Boden, niedergestreckt durch einen perfekten Kopfschuss aus der Glock meines Teammitglieds.   Geht doch.

Hinter mir tickt jedoch immer noch die Bombe, die uns alle in die Luft jagen wird. Verdammte Scheiße, ich will nicht sterben. Ich seh zu gut aus! Dieses Gesicht darf nicht in blutverschmierten Fetzen an der Wand kleben!

Endlich erreiche ich das Pult und drehe panisch an Knöpfen, lege Schalter um und hoffe einfach, dass das Glück ausnahmsweise mal auf meiner Seite ist.

Was für ein guter Witz, Ryan. Hättest du Glück in deinem Leben, würdest du nicht in diesem Raum stehen, nicht mit der Gewissheit, dass die gesamte Menschheit durch dich jede Sekunde sterben wird, würdest auf 'ner eigenen Insel umgeben von Zaster und heißen Frauen, mit einem Whiskey auf Eis liegen und das Fettwerden genießen.
Aber nein. Nein, ich stehe hier, in Mitten von Trümmern, Leichen, an einem Schaltpult und fühle mich als ob ich ein UFO sicher zu landen hätte. Oder eben die Welt retten müsste. Was soll die Haarspalterei?

„Sagen Sie mir was ich tun muss!", brülle ich über meine Schulter und hantiere immer noch an den Knöpfen herum.

Eine Antwort bekomme ich natürlich nicht. Der Bösewicht geht doch bekanntlich immer mit seinem teuflischen Plan und der beruhigenden Gewissheit im Hinterkopf seinen Gegenspieler mitzureißen unter.

Also drehe ich mich um, laufe mit großen Schritten auf das Arschloch, dem das Blut aus der Schulter sprudelt zu und starre ihn an.

„Sagen Sie mir wie ich es abschalte!", schreiend betone ich jedes Wort einzeln. Würde ich es nicht tun, würde meine Stimme zu sehr vor Panik zittern.

Scheiße, die Lederjacke ist viel zu eng und der Angstschweiß lässt die so widerlich an meiner Haut kleben.

Keine Antwort.

Keine Zeit mehr.

Oh Gott, wir werden sterben. Die Menschheit wird sterben. Und das aller Schlimmste:   Ich werde sterben!